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1231 - Unternehmen Thermoschild

Titel: 1231 - Unternehmen Thermoschild
Autoren: Unbekannt
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schlich durch die hüfthohen Farne, die zwischen den Bäumen wucherten. Moos und verrottetes Laub dämpften seine Schritte.
    „Hältst du es für möglich", fuhr Ding-Dong fort, „daß es intelligentes Leben auf dem Planeten Erde gibt?"
    Wonnejunge lachte, es erinnerte an das Gackern eines nervenkranken Huhns.
    „Im Prinzip, ja", antwortete der Mann, „aber ich halte sowieso alles für möglich."
    „Kommt dir die Welt manchmal krank und unwirklich vor?"
    „Welche Welt meinst du?"
    „Die Fragen stelle ich!" brüllte Ravael Dong.
    „Ich weigere mich, auf derart sinnlose Fragen zu antworten!" brüllte der Mann zurück.
    „Ah, ah", machte Wonne junge. „Hast du etwas zu verbergen?"
    Krohn Meysenhart erreichte den Rand der Lichtung, bog einige Farnwedel zur Seite und musterte mit zusammengekniffenen Augen die Szenerie.
    Ein saftiggrüner Rasenteppich breitete sich vor seinen Augen aus. Hier und dort schaukelten Flüsterrosen im lauen Wind der Luftumwälzpumpen. In der Mitte der Lichtung erhob sich ein bemooster Findling.
    Auf dem Findling saß ein schlanker, fast hagerer Mann mit rostroten Haaren, einem von Sommersprossen übersäten Gesicht und gelben Raubtieraugen. Er trug eine seltsame Kombination aus Hemd, Hose und gehrockartiger Jacke. Die Kleidung war aus silbern bis stahlblau schimmernden Metallplättchen zusammengesetzt und gab bei jeder Bewegung leise Geräusche von sich, es erinnerte Meysenhart an das Flüstern mürrischer alter Männer. Um die Hüfte war ein breiter Gürtel aus dem gleichen Material geschlungen, an ihm hingen kleine Köcher, Kästchen und Futterale, teils leer wirkend, teils von ihrem Inhalt ausgebeult.
    Meysenhart ließ seine Finger über die Sensorkontrollen der Kommontur huschen. Die Innenseite der Helmscheibe wurde einen Moment lang undurchsichtig und dann wieder klar - sie hatte sich in einen Monitor verwandelt, über den Meysenhart die Aufnahmen der Videokameras kontrollieren konnte. Mit dem Teleobjektiv fuhr er an den rothaarigen Mann heran, bis das kantige Gesicht den Bildschirm ausfüllte, und sagte in das Helmmikrofon: „Taurec, der Kosmokrat, den man auch den Einäugigen nannte. In menschlicher Gestalt hat er die Regionen jenseits der Materiequellen verlassen, um Perry Rhodan bei seiner großen Aufgabe zur Seite zu stehen. Neben dem unsterblichen Terraner und Nachor, dem neuen Herrn der Endlosen Armada, ist Taurec eine der Schlüsselfiguren im kosmischen Ringen zwischen den Mächten der Ordnung und den Mächten des Chaos. Es heißt, daß er durch alle Höllen gegangen ist, um sich für seine Mission in den niederen Regionen zu stählen. Aber offenbar hat er die Bewohner dieser Regionen unterschätzt.
    Alles deutet darauf hin, daß sich Taurec am Rand eines Nervenzusammenbruchs befindet..."
    Meysenhart ließ eine Kamera auf Taurec gerichtet und machte mit den anderen einen Schwenk über die Lichtung.
    Nicht weit vom Findling entfernt kroch ein weißer Fladen über den Rasen und wedelte mit dem Dutzend Stielaugen, die wie Nesseln auf dem Protoplasmarücken wuchsen. An einem Stielauge hing ein siganesischer Translator von der Größe einer Streichholzschachtel.
    Wonnejunge, der Medieninterpret.
    Über Wonne junge hing eine untertassenförmige Antigravscheibe in der Luft. Auf der Scheibe, in einem altmodischen Ohrensessel, saß Ravael Dong. Wie stets trug er statt Kleidung aus Stoff oder Synthetik ein Hologramm im modischen Obst-Look: Dottergelbe Ananasscheiben, aus denen nur sein grünhäutiges Gesicht hervorsah.
    Ding-Dong hob das winzige Megafon zum Mund und schrie: „Du hast einen Vertrag unterschrieben, Taurec! Wenn du dich weigerst, unsere Fragen zu beantworten, werden wir uns beim Sozialtechnikum der BASIS über dich beschweren!"
    Verblüfft sah Taurec von Dong zu Wonnejunge. „Ist das eine Drohung?"
    „Nein, eine Live-Sendung", erklärte Dong. Er grinste selbstgefällig. „Schätzungsweise fünfhundert Milliarden Zuschauer auf über tausend Planeten der Milchstraße sehen derzeit dein markantes Konterfei im Trivideo."
    „Wir haben uns nämlich entschlossen", fügte Wonnejunge quäkend hinzu, „trotz des Verlusts unserer KISCH die Armada-Show fortzusetzen. Auftakt ist dieses Live-Interview.
    Du willst doch nicht die Bevölkerung der Milchstraße enttäuschen?"
    „In Ordnung", knurrte Taurec. „Machen wir weiter. Nach unserer Vereinbarung habt ihr noch zwei Fragen offen. Bringen wir sie hinter uns."
    „Ausgezeichnet!" Ravael Dongs Antigravscheibe machte einen
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