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1230 - Der Traumdieb

1230 - Der Traumdieb

Titel: 1230 - Der Traumdieb
Autoren: Jason Dark
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entdeckt hatte.
    Das Haus war weiß angestrichen. Es sah so unschuldig aus, und es gehörte zu den schönsten Bauten hier in der Straße. Es konnte neu sein, denn es besaß eine sehr glatte Fassade, aber dafür sehr hohe Fenster, die sich auf zwei Etagen verteilten.
    Danach folgte das Dach, und dort hatte jemand ein Penthouse errichtet, das zwischen den anderen Häusern wie eingeklemmt wirkte. Jeder von uns konnte sich vorstellen, dass sich Barker das Penthouse für seine Praxis gebaut hatte. Mit ebenfalls den gleichen Fenstern wie in den unteren Etagen.
    »Dann werde ich mal«, sagte Jane.
    »Hast du deine Waffe?«
    »Immer, John.«
    »Viel Glück.«
    »Wir geben dir eine halbe Stunde?«, sagte Suko.
    Jane, die noch im Fond saß, schüttelte den Kopf. »Nein, lieber etwas mehr. Ich muss mir mein Entree verschaffen, Freunde. Das kann schon dauern.«
    Wir wollten alles genau wissen, deshalb fragte ich. »Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht?«
    Da ich mich gedreht hatte, konnte sie mich anlächeln. »Nein, John, das habe ich nicht. Es kommt auf die Gelegenheit an. Mehr kann ich dir auch nicht sagen.«
    »Okay, dann viel Glück.«
    »Geht klar.«
    Es war ein Risiko, das wurde uns wieder mal bewusst. Aber Jane war keine normale Frau. Sie war eine Detektivin, die durch zahlreiche Höllen gegangen war und sogar schon auf der Seite des Teufels gestanden hatte, doch sie hatte den Weg wieder zu uns zurückgefunden. Nur sehr winzige Hexenkräfte steckten noch in ihr, die sie in Stresslagen allerdings auch verstärken konnte.
    Wir schauten ihr nach, als sie über die Straße ging.
    »Soll ich dich fragen, wie du dich fühlst, John?«
    »Lieber nicht.«
    »Sie wird es packen.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht. Du bist nicht dabei gewesen, als mich dieser Polizist angegriffen hat. Ich habe noch in seine Augen sehen können und habe mich erschreckt. Da war so ein Fanatismus und gleichzeitig eine Leere zu sehen, dass einem schon Angst und Bange werden konnte. Ich kenne ihn nicht persönlich, Suko, nur vom Bildschirm her, aber ich weiß, dass dieser Mensch verdammt gefährlich ist…«
    ***
    Jane Collins blieb so ruhig wie möglich. Sie wollte beim Überqueren der Straße keinen Verdacht erregen. Es konnte durchaus sein, dass Barker an einem seiner Fenster stand und nach unten schaute. Das Grün der Bäume deckte eben nicht alles ab, ein Teil der Fahrbahn war schon zu sehen.
    Jane fand die Eingangstür in der Mitte des Hauses, als wollte sie das Gebäude dort in zwei gleiche Hälften teilen. In der Nähe des Eingangs hatte Jane auch das Messingschild gesehen, vor dem sie jetzt stehen blieb.
    Dort war der Name des Psychologen eingraviert und auch, wo er zu finden war: in dem mit hohen Fenstern bestückten Penthouse.
    Es gab eine Klingel, die nur einen Kontakt zu seiner Praxis vermittelte. Jane sah sie über dem Schild, drückte sie, und neben ihr erklang ein Summen. Das Geräusch deutete an, dass sie die Haustür öffnen konnte, was sie auch tat.
    Jane betrat einen sehr großen Flur, der sicherlich noch aus alter Zeit stammte, denn die Steine sahen so aus, mit denen der Boden und die Wände bedeckt waren. Rötlicher Marmor mit grauen Streifen. Eine Treppe führte nach oben, auf der ein dunkelroter Läufer lag. Es gab auch zwei Fahrstühle. Einen für die normalen Hausbewohner, der zweite blieb den Patienten des Dr. Barker vorbehalten.
    Auf ihn ging Jane Collins zu, nachdem sie einem Hinweispfeil gefolgt war. Die Kabine stand unten. Auf einen leichten Druck gegen einen Sensorknopf öffnete sich die Tür fast lautlos, und Jane betrat das kleine Viereck, das nicht mehr als zwei Personen Platz bot.
    Sie fühlte sich nicht eben wohl, als sich die Tür wieder automatisch schloss.
    Es gab einen Knopf, den sie betätigen musste. Der zweite war für den Alarm gedacht, den brauchte Jane nicht. Etwas Kaltes rieselte ihren Rücken hinab. Es gab niemand außer ihr in der Kabine. Dennoch konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, beobachtet zu werden. Als sie einen Rundblick startete und dabei auch nach oben schaute, da fielen ihr die beiden Glasaugen der Kameras auf, die von zwei verschiedenen Ecken nach unten glotzten und alles unter Kontrolle hielten.
    Jane Collins versuchte, sich so normal wie möglich zu geben, aber sie fragte sich, weshalb der Psychologe schon bei der Fahrt zu seiner Praxis die Besucher beobachten ließ. Aus reiner Neugierde? Oder war es eine Vorsichtsmaßnahme?
    Das konnte beides bedeuten, und
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