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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits
Autoren: A.F.Morland
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es nicht.«
    Powers starrte sie verblüfft an. »Ist das wahr? Warum haben Sie das denn behauptet?«
    Yora ging nicht auf die Frage ein. »Sehen Sie sich diesen Dolch an, Mr. Powers. Gefällt er Ihnen?«
    »Er ist bestimmt wertvoll«, sagte der Vertreter.
    »Er ist unbezahlbar«, behauptete Yora. »Sie glauben mir bestimmt nicht, wenn ich sage, daß ich Ihnen damit die Seele aus dem Leib schneiden kann.«
    Ken Powers musterte die Totenpriesterin unangenehm berührt. »Heiliger Strohsack, ich hätte Sie lieber nicht einlassen sollen. Sie ticken ja nicht richtig. Wissen Sie was? Packen Sie Ihren Dolch ein und empfehlen Sie sich.«
    »Es gibt ihn, den Teufel, und es gibt Dämonen, Mr. Powers.«
    »Ja, von mir aus«, sagte der ehemalige Seemann. »Und wenn Sie mich schön bitten, unterlasse ich es sogar, die Polizei anzurufen. Eigentlich gehört so etwas wie Sie ja gemeldet, aber ich will mal nicht so sein, wenn Sie mir den Gefallen tun und gehen. Nun komm schon, Dabney Stills, mach keine Zicken und hau ab.«
    Yoras Finger schlossen sich fester um den Dolchgriff. Sie erhob sich und näherte sich ihrem Opfer mit katzenhaften Schritten. Ken Powers brach plötzlich der kalte Schweiß aus.
    Der grausame Ausdruck in den Augen des schönen Mädchens erschreckte ihn.
    ***
    Diesmal hatte Yora jemanden mitgebracht: Terence Pasquanell, den Zeitdämon. Er hatte Augen, die ihm nicht gehörten, magische, bemalte Diamanten, in denen sich eine ungeheure Kraft befand. Eine dämonische Kraft, derer sich Pasquanell bedienen konnte, solange ihm die Todesaugen zur Verfügung standen.
    Yora hatte sie ihm geliehen, und sie konnte sie jederzeit von ihm zurückfordern. Dann war er kein Dämon mehr, sondern nur noch ein blinder Zombie.
    Wenn er nicht so tief sinken wollte, mußte er Yora gehorchen. Das behagte ihm zwar auch nicht, aber es war das kleinere Übel-Einst hatte dieser untersetzte bärtige Mann Werwölfe in den Wäldern der Rocky Mountains gejagt. Heute hatte er nichts mehr gegen Werwölfe - solange sie nicht weiß waren, also auf der Seite des Guten standen.
    Erst kürzlich hatte er Jagd auf einen weißen Werwolf gemacht und dabei übers Ziel hinausgeschossen. Er hätte sich deswegen beinahe mit Yora überworfen. [1]
    Der weiße Wolf war ihm entkommen und hatte sich dem »Weißen Kreis«, diesem Bollwerk gegen das Böse, angeschlossen. Aber Terence Pasquanell betrachtete dieses Kapitel noch nicht als abgeschlossen.
    Irgendwann würde er Bruce O’Hara -so hieß der weiße Wolf - kriegen, davon war er fest überzeugt, Yora hatte ihn mitgenommen, damit sie ungestört blieb. Er mußte dafür sorgen, daß niemand zu Ken Powers hochkam. Ein Auftrag, dem er sich voll gewachsen fühlte.
    Ein Einsatzfahrzeug der Polizei bog in schneller Fahrt um die Ecke. Terence Pasquanell, der in der Haustornische lehnte und von den Passanten kaum beachtet wurde, richtete sich auf, und seine Miene verfinsterte sich.
    Die Beamten handelten im Auftrag höchster Stelle. Sie wußten nicht, warum sie Ken Powers abholen und in Gewahrsam nehmen sollten. Sie führten einfach nur den Befehl aus.
    Jedenfalls wollten sie das tun. Daß hinter diesem Befehl eine Initiative von Tucker Peckinpah stand, wußten sie nicht, und Terence Pasquanell ahnte es auch nicht.
    Aber er war auf der Hut, als der Beamte auf dem Beifahrersitz auf das Gebäude wies, in dem Ken Powers wohnte. Von diesem Moment an stand für den bärtigen Werwolfjäger fest, daß die Beamten zu Powers wollten, und genau das durfte er nicht zulassen.
    Er aktivierte die Kraft seiner magischen Augen und beschwor damit eine Katastrophe herauf. Der Fahrer des Polizeiwagens schien plötzlich überzuschnappen.
    Anstatt zu bremsen, drückte er das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Das Auto machte einen regelrechten Satz vorwärts. Pasquanell sah, wie der Beifahrer entsetzt aufschrie und dem Fahrer ins Lenkrad greifen wollte, doch der Kollege stieß ihn zurück und visierte bei rasch zunehmender Geschwindigkeit einen Laternenpfahl an.
    Sekunden später prallte das Polizeiauto gegen das Hindernis. Die Beamten wurden nach vorn geschleudert, und auslaufendes Benzin entzündete sich.
    Es bestand die Gefahr, daß der Wagen explodierte, deshalb wagte sich niemand heran. Der Mann auf dem Beifahrersitz war unerheblich verletzt.
    Blut rann ihm übers Gesicht, und er begriff, daß sie so schnell wie möglich raus mußten. Soeben richtete sich der Fahrer auf.
    »Verdammt, Bob, wenn es mir besser geht, kriegst du von mir eins in
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