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1229 - Psionisches Roulette

Titel: 1229 - Psionisches Roulette
Autoren: Unbekannt
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Antwortfindung erst profilieren sollte. Ich sehe es als Langzeitplan für die Aktivierung der Chronofossilien und die damit verbundene Rückführung von TRIICLEneun an seinen Stammplatz in der Tiefe. Was findest du daran nicht richtig?"
    „Mir gefallen die Methoden der Kosmokraten nicht", erwiderte Atlan. „Aber darüber wollte ich gar nicht diskutieren. Auch ich hoffe für uns alle, daß die Schwierigkeiten in der Milchstraße gemeistert werden. Nur - was wird nach der Rückkehr von TRIICLEneun aus dem Tiefenland? Bedenke, daß es den Platz des Frostrubins innehat!"
    „Die RZI müssen für dieses Problem eine Lösung haben", sagte Jen Salik.
    „Eben das bezweifle ich, nach allem, was ich über ihr psionisches Roulette erfahren habe", entgegnete Atlan.
    Ihre Diskussion fand durch die Rückkehr von Lethos und Twirl ein jähes Ende.
    „Wir haben die Gondel gefunden", erklärte Lethos. „Sie hat etwa dreißig Kilometer entfernt, in Richtung Korzbranch, Bruchlandung gemacht. Einige Wandervölker haben sie mit Beschlag belegt und sich häuslich darin niedergelassen. Aber Gondel fünf ist abgekuppelt und flugfähig. Mit Clios Hilfe könnten wir die Insassen herauslocken."
    Die Spielzeugmacherin hatte sich etwas abgesondert. Sie hatte aus ihrer Körpermitte einige Arme mit zarten Händen gebildet und streichelte damit ihren Birnenkörper. Als sie ihren Namen nennen hörte, hielt sie in dieser Tätigkeit inne und fragte: „Wer wünscht, in den Anblick meiner Schönheit zu versinken und sich davon berauschen zu lassen?"
    „Die Sadderhager."
    „Kenne ich nicht."
    Lethos erklärte für alle: „Die Sadderhager halten Gondel Fünf besetzt. Twirl und ich, wir haben aus ihren Gedanken erfahren, daß sie ganz spezielle Neigungen haben. Sie sind sozusagen Puzzlespieler und gerade dabei, Gondel Fünf auseinander zunehmen, in der Absicht, die Einzelteile danach wieder zusammenzusetzen. Zum Glück haben sie sich bislang noch nicht an der technischen Einrichtung vergriffen. Aber wenn wir ihnen nicht einen Ersatz bieten, dann demontieren sie Gondel Fünf völlig. Hättest du nichts Derartiges anzubieten, Clio?"
    „Wenn Jen mich darum bittet, vielleicht... Oh", sagte die Chyline kokett. „Als seine Orbiterin kann ich ihm keinen Wunsch abschlagen."
    „Ich bezweifle, daß es jemals einen Ritter der Tiefe gegeben hat, der über einen so kapriziösen Orbiter wie ich verfügte", sagte Salik.
    „Suchen wir zuerst einmal Gondel Fünf auf", schlug Atlan vor. „Es wird Zeit, daß wir nach Korzbranch kommen."
     
    *
     
    Im Hintergrund erhob sich das Wrack der Gondel einige hundert Meter in die Höhe. Sie hatte sich schräg in den Boden gebohrt, und Gondel 4 wies ein klaffendes Leck auf.
    Gondel 5 stand einen halben Kilometer davon entfernt, und es sah ganz so aus, als sei damit eine Notlandung versucht worden.
    Auf dem scheibenförmigen Gefährt mit einem Durchmesser von 100 Metern wimmelte es nur so von pelzigen Sechsbeinern. Sie hatten haarlose, lederartige Schädel mit flachen Gesichtern, in denen drei nebeneinander liegende Reptilienaugen gelblich funkelten.
    Zumeist liefen sie auf vier Extremitäten, während sie mit dem vordersten Paar an der Hülle hantierten. Manchmal nahmen sie aber auch das vordere Beinpaar zu Hilfe.
    Die Ritter der Tiefe hatten mit ihren Orbitern in zweihundert Meter Entfernung Stellung bezogen.
    „Was könntest du den Sadderhagern als Puzzle anbieten, Clio?" fragte Jen Salik die Spielzeugmacherin. „Es sollte sich um einfach zu produzierende Teile handeln, die aber kompliziert genug sind - und von entsprechender Größe -, daß sie die Aufmerksamkeit der Puzzlespieler erwecken. Irgendwelche Bausteine, Module, die sich beliebig zu einem Ganzen zusammensetzen lassen. Aber rasch..."
    Noch während Jen Salik sprach, hatte sich Clio auf ihren Stummelfüßchen in einige Entfernung begeben. Jetzt zog sie diese wieder ein und konzentrierte sich. Der Boden unter ihr geriet etwas in Bewegung, ein Zeichen dafür, daß sie Materie absorbierte, um ihrem Körper Substanz zuzuführen.
    Ihr Oberkörper blähte sich dabei auf, während sich die Körpermitte verengte, wie eingeschnürt wirkte und sich schließlich vom Rumpf trennte. Der abgetrennte Oberkörper nahm dabei eine andere Form an, veränderte sich so rasch, daß das Auge kaum folgen konnte. Eine Minute später hatte sich aus Clios Körpersubstanz ein Gebilde von etwa zwei Metern Durchmesser gebildet. Es hatte unregelmäßige Auswüchse und Vertiefungen, so
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