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1229 - Das Vogelmädchen

1229 - Das Vogelmädchen

Titel: 1229 - Das Vogelmädchen
Autoren: Jason Dark
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wir irgendwie starr geworden, ich einschließlich.
    Das war jetzt vorbei. Ich überwand mich. Ich kam mir vor, als wäre innerlich ein Motor gestartet worden, und plötzlich konnte ich mich auch wieder bewegen, was ich als riesigen Erfolg ansah. Ich kam voran, auch wenn ich nur auf Händen und Füßen kroch, aber ich schaffte es, aus dem Gefahrenbereich des verdammten Schwerts zu kriechen und Sina hinter mir zu lassen.
    Bei jeder Bewegung bemerkte ich, wie angespannt meine Muskeln waren. Ich spürte das Ziehen und auch zugleich das Zittern.
    Irgendwann ließ ich mich einfach fallen. Da sackte ich zusammen, blieb auf dem Bauch liegen, drückte mich wieder hoch, als ich die Kraft dazu fand und begann zu lachen.
    Es war kein lautes Lachen, sondern eines, das sich akustisch in Grenzen hielt. Aber in ihm vereinigten sich all die Gefühle, die mich durchtosten. Eine wahnsinnige Erleichterung hielt mich umfangen, und noch während ich lachte, rollte ich mich zur Seite und stand aus der Bewegung heraus auf.
    Es klappte wunderbar. Danach ging ich mit zittrigen Schritten so weit, dass ich mit dem kleinen Magier auf einer Höhe stand.
    Da drehte ich mich um und schaute nach vorn.
    Jetzt sah ich Sina wieder!
    Man hätte auch ein Denkmal dorthin stellen können, es wäre kaum ein Unterschied gewesen. Sie stand auf der Stelle und hielt den Griff des Schwerts mit beiden Händen fest. Die Klinge war zum Schlag erhoben, und sie wartete nur auf den Moment, nach unten geführt werden zu können, um einen Kopf vom Körper zu trennen.
    Aber den Kopf gab es nicht mehr in seiner Nähe. Er und der Körper hatten sich in Sicherheit gebracht. Ob Sina das überhaupt begriffen hatte, war ihr nicht anzusehen, denn auch weiterhin regte sich in ihrem Gesicht kein Muskel.
    Ich hütete mich, Myxin anzusprechen. Es war seine Sache, wann er den Bann löste und wann nicht. Aber er hatte noch etwas vor, denn die Starre allein reichte ihm nicht. Auch jetzt hütete ich mich davor, einzugreifen, aber ich machte mich indirekt bereit, denn ich holte die Beretta hervor. Wenn diese Sina wieder voll da war und merkte, wie sich die Lage verändert hatte, würde sie trotzdem angreifen. Eine Person wie sie war gewissermaßen auf Kampf programmiert und dem wollte ich natürlich zuvorkommen.
    Myxin hatte nichts dagegen unternommen, dass ich meine Beretta gezogen hatte. Er wartete auf etwas Bestimmtes, und ich konnte mir vorstellen, dass er mit der Blonden noch nicht fertig war.
    Er bewegte sich nicht. Wie ein Denkmal stand auch er auf der Stelle. Seine Arme hingen am Körper herab. Die Hände hielt er gestreckt, und er wirkte wie eine Statue, die jemand in eine bestimmte Position geschoben hatte.
    Aber das täuschte, denn Myxin bewegte plötzlich beide Arme und schob sie in die Höhe. Es sah bei ihm aus wie ferngelenkt und unnatürlich, aber ich kannte ihn besser. Was er tat, hatte einen Sinn, und er wollte diese Blonde.
    Die Arme glitten hoch. Die Hände blieben gestreckt, der Blick auf die Blonde gerichtet.
    Ich konzentrierte mich auf ihr Gesicht. Es passte zu ihr. Es war herb, ohne dass man allerdings von einer herben Schönheit sprechen konnte. Es besaß auch etwas männliche Züge, und ich konnte mir vorstellen, dass sie durch das kämpferische Leben hart geworden war.
    Hätte ich es geschafft, unsichtbare Ströme sichtbar zu machen, dann wären sie mir sicherlich zwischen der Blonden und dem kleinen Magier aufgefallen, denn sie hätten sich als ein Band zwischen ihnen beiden gesponnen.
    Was passierte? Wie ging es weiter? Die Hände blieben in halber Höhe gestreckt. Die Fingerkuppen wiesen auf Sina, und dann passierte tatsächlich etwas, über das ich nur den Kopf schütteln konnte. Es überraschte mich. Es war einfach phänomenal oder sensationell.
    Sina musste den Kräften des kleinen Magiers Tribut zollen.
    Sie schaffte es nicht mehr, den Kontakt mit dem Boden zu halten, denn Myxins Macht drängte sie hoch. Sie schwebte über den Boden hinweg und wurde in den folgenden Sekunden noch höher gedrückt, bis sie einen bestimmten Punkt erreichte, an dem sie wieder zur Ruhe kam.
    Nicht lange.
    Plötzlich kippte der in der Luft schwebende Körper nach hinten, wie von einer unsichtbaren Faust getroffen. Er fiel noch nicht zu Boden, doch Myxin spielte mit ihm. Es hätte die Blonde eigentlich wie ein Schlag treffen müssen, wenn alles im sichtbaren Bereich gelegen hätte, doch auch im unsichtbaren konnte es so sein.
    Sie wurde zurückgeschleudert und war nicht mehr
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