Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1225 - Die Reliquie

1225 - Die Reliquie

Titel: 1225 - Die Reliquie
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wiederholt und Sie beide dann anstelle des Abbé büßen müssen.«
    »Wir passen schon auf, Sir. Außerdem ist uns verdammt viel daran gelegen, dass er es nicht schafft.«
    »Ich weiß«, sagte er nur und geleitete uns bis zur Tür…
    ***
    Von der Hitze und der Schwüle hinein in die wunderbare Kühle des Nordens und die Einsamkeit.
    Wir waren mit einer kleinen Maschine geflogen und in der Gegend von Inverness gelandet. Der Ort liegt der Halbinsel Black Isle direkt gegenüber. Die A 9 führte über die Halbinsel hinweg, auf der Menschen das fanden, was sie suchten.
    Einsamkeit und Ruhe!
    Die berühmten Lochs, für die Schottland ja bekannt ist, lagen westlich von Inverness. Die Stadt war praktisch der Ausgangspunkt für ganze Heerscharen von Touristen, die sich später in der Einsamkeit der schottischen Highlands verliefen.
    Allerdings hatte der Strom der Besucher stark nachgelassen, denn das englische Pfund war einfach zu teuer geworden, sodass die Festland-Touristen es sich drei Mal überlegten, ob sie auf die Insel fahren sollten oder nicht.
    Wir hatten damit keine Probleme. Für uns war gesorgt worden. Da hatte Sir James wieder mal seine Beziehungen spielen lassen und auch dafür gesorgt, dass wir einen Range Rover als Leihwagen erhielten. Er wurde von einem Kollegen aus Inverness zum Flughafen gebracht, und wir sollten den Kollegen dann wieder mit zurück in die Stadt nehmen und dort absetzen.
    Es war noch nicht mal Mittag. Der Flug war wunderbar verlaufen, der Wagen stand bereit und der Kollege auch, der auf den Namen Hyram Tubbs hörte.
    Tubbs war groß, kräftig, trug keine Uniform, sondern hatte zivile Klamotten an. Eine Jeans, ein Sweat Shirt, eine Jacke aus Leder und hohe Turnschuhe.
    Der Bartwirrwarr in seinem Gesicht bestand aus zwei Farben.
    Zum einen dunkel, zum anderen grau, wie auch das Haar, das sehr kräftig und dicht auf seinem Kopf wuchs.
    Er war ein Mann mit Humor, das sah ich an seinen Lachfältchen, die sich um die Augen verteilten.
    »Wir nehmen erst einen Drink«, schlug er vor.
    »Wie Sie meinen.«
    »Ich heiße übrigens Hyram. Kann ich selbst nichts dafür. Meine Mutter liebte den Namen. Außerdem habe ich einen wahnsinnigen Durst.«
    »Whisky?«, fragte Suko.
    »Ha, ha, von wegen. Nicht um diese Zeit. Am Abend können wir darüber reden, aber Wasser tut es auch. Wenn man älter wird, bescheidet man sich eben.« Er lachte wieder und führte uns zu einem kleinen Kiosk, in dem eine Frau hockte und in einer Illustrierten blätterte. Der kleine Bau sah aus, als könnte er den nächsten Sturm nicht überleben, aber das täuschte wohl, denn er stand schon lange, und seine Mauern waren im Laufe der Zeit grün wie alte Grabsteine geworden.
    Man hatte Tubbs nicht informiert. Nachdem er den ersten Schluck aus der Flasche getrunken hatte, stellte er die Frage, die ihm auf der Seele brannte.
    »Was treibt eigentlich zwei Yard- Leute in diese von Gott vergessene Gegend?«
    »Spurensuche«, sagte Suko.
    »Aha. Und wonach suchen Sie?«
    »Wir gehen einem alten Knochenfund nach.«
    Tubbs verzog das Gesicht. »Wollen Sie einen Mord aufklären, der schon lange zurückliegt?«
    »So ungefähr.«
    »Wie lange denn?«
    Auch Suko genehmigte sich einen Schluck aus der Flasche.
    »Vielleicht zweitausend Jahre.«
    Die Antwort hätte er sich sparen können, denn damit hatte der gute Hyram Tubbs nicht gerechnet. Sie traf ihn ausgerechnet noch zu dem Zeitpunkt, als er schlucken wollte und sich plötzlich verschluckte, was in einem Hustenanfall endete.
    Suko schlug ihm fürsorglich gegen den Rücken, während ich etwas abseits stand und mich amüsierte. Schließlich erholte Tubbs sich wieder, schüttelte den Kopf, schnappte noch nach Luft und sagte krächzend: »Da habe ich mich doch wohl verhört - oder?«
    »Nein, das haben Sie nicht.«
    »Sie suchen Knochen, die so alt sind?«
    »Das nicht. Die Knochen sind bereits gefunden worden. Wir verfolgen nur den Ursprung.«
    »Dann seid ihr Kriminal- Archäologen?«
    »So ähnlich.«
    »Und wo sind die Dinger gefunden worden?«
    »Auf der Black Isle. In einem Ort, der wohl Knockbain heißt. Da sind wir nicht so sicher.«
    Hyram Tubbs überlegte, und seine Stirn erhielt plötzlich tiefe und auch breite Falten. »Nun ja«, murmelte er, »ich will mich da nicht einmischen, aber Knockbain kenne ich.«
    »Und?«
    Er lachte uns beide an. »Da ist die Welt zu Ende. Wie überall hier. Es gibt nichts Besonderes in Knockbain, abgesehen von einem kleinen See mit dem gleichen Namen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher