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1225 - Die Reliquie

1225 - Die Reliquie

Titel: 1225 - Die Reliquie
Autoren: Jason Dark
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sich zusammen, fiel aber noch nicht zu Boden. Er hielt das Messer nach wie vor fest. Die Klinge hatte eine aridere Richtung bekommen. Sie zeigte jetzt auf seinen Leib, wie bei einem Menschen, der kurz davor steht, Harakiri zu machen. Danach stand ihm nicht der Sinn, denn die Klinge drang nicht in seinen Körper ein, sie rutschte an ihm ab.
    Der Mann erschlaffte.
    Er drehte sich zur Seite und fiel zu Boden. Dort landete er auch, aber er prallte zugleich mit seinem gesamten Gewicht auf die Reliquie der Heiligen Patricia.
    Wir hörten ein Geräusch. Es war jedoch nicht der Schrei des Getroffenen, sondern das Knirschen und Brechen der Knochen, denn der Schädel hatte dem Druck nicht standgehalten.
    Der Mann war noch nicht tot. Wir sahen Blut an seinem Hals und an seiner Brust, aber auch den erstaunten Ausdruck in seinem Gesicht, der entstanden war, als die Knochen brachen.
    »Nein, nein… nein…«
    Er merkte, was er getan hatte.
    »Neiiinnn!«, brüllte er dann so laut, dass seine Stimme über den See hallte und bis ans andere Ufer zu hören war.
    Sein letztes Wort, denn der Tod riss seine tiefe Grube auf und holte ihn zu sich.
    Er fiel auf den Rücken und sorgte dafür, dass auch noch die letzten Knochen zersplitterten…
    ***
    Erst jetzt war Tessa Long wieder in der Lage, sich zu bewegen. Auch sie stieß einen Schrei aus, der allerdings nicht so laut klang wie der des Mannes kurz vor seinem Tod.
    Sie hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben und musste sich setzen. Beide Hände schlug sie vors Gesicht und begann zu weinen, während Suko und ich aufeinander zugingen und uns neben dem Mann trafen, der nicht mehr lebte.
    Keiner von uns kannte ihn. Aber wir waren sicher, dass uns Tessa Long Auskunft geben konnte.
    Suko rollte den Körper etwas zur Seite. Jetzt sahen wir, dass von dem Schädel wirklich nur Reste zurückgeblieben waren.
    Splitter, die wie gefärbte Scherben aussahen.
    »Du hast gehört, was er gesagt hat, John?«
    »Habe ich.«
    »Und?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ein neues Kapitel ist aufgeschlagen worden.«
    »Oder ein altes.«
    »Wieso?«
    »Magdala…«
    Er hatte den Namen so gedehnt ausgesprochen, dass mir klar wurde, wie wenig er damit anfangen konnte, denn Suko entstammte einem anderen Kulturkreis.
    Ich kannte mich da schon besser aus und murmelte den anderen Namen vor mich hin.
    »Maria Magdalena.« Ich lachte leise und schüttelte den Kopf.
    »Welche Rolle spielt diese biblische Figur, und was, zum Henker, haben die Baphomet-Templer damit zu tun?«
    »Frag mich nicht«, sagte Suko. »Ich bin da etwas außen vor, wie du weißt.«
    »Noch«, sagte ich. »Aber nicht mehr lange. Ich denke, dass wir in der Zukunft mehr darüber erfahren werden, denn für mich gehört dies zu Vincent van Akkerens Plan. Wie auch immer…«
    ENDE
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