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122 - Der Geisterwolf

122 - Der Geisterwolf

Titel: 122 - Der Geisterwolf
Autoren: A.F.Morland
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immerhin einen Menschen erschossen.
    ***
    Vicky Bonney und Mr. Silver »schwammen« ebenfalls gegen den Menschenstrom, aber erst, als er nicht mehr so stark war. Der Ex-Dämon ging vor dem blonden Mädchen. Es war nicht schwierig für sie, ihm in seinem Kiel, wasser zu folgen. Wie ein Eisbrecher bahnte er sich seinen Weg.
    Man schrie nach der Polizei. Jemand rief, die wäre bereits verständigt. Einige Angestellte bildeten einen Kreis um den Toten, Zwei Männer empfahlen Vicky Bonney und Mr. Silver, das Kaufhaus zu verlassen, doch der Ex-Dämon fühlte sich von ihnen nicht angesprochen.
    »Haben Sie nicht gehört, Sir?« fragte einer der beiden Männer ungehalten.
    »Ich möchte mir den Toten ansehen«, gab der Ex-Dämon zurück.
    »Wozu? Um Ihre Neugier zu befriedigen? Hören sie, die Polizei wird in wenigen Augenblicken hier sein. Sie dürfen ihre Arbeit nicht behindern.«
    »Das werde ich nicht«, versprach Mr. Silver.
    Spencer Douglas erschien. »Wir tragen ihn am besten in sein Büro«, sagte er zu den Umstehenden. »Los, faßt mit an!«
    »Halt!« rief Mr. Silver, »Lassen Sie die Leiche liegen!«
    Douglas richtete sich ärgerlich auf und wandte sich um. »Sind Sie Polizist, Sir?«
    »Er ist einer, der sich gern wichtig macht«, sagte der Mann, der Mr, Silver aufhalten wollte.
    Der Ex-Dämon schob ihn achtlos beiseite. Er war mehr als zwei Meter groß und überragte alle.
    »Jedes Kind weiß, daß am Tatort nichts verändert werden darf, solange die Polizei nicht da war«, erwiderte der Hüne.
    »Soll Clark Bern hier so lange herumliegen?« fragte Spencer Douglas giftig.
    »Es macht ihm bestimmt nichts aus«, entgegnete Mr. Silver, »Aber mir, seinem Freund.«
    »Darf ich Sie um Ihren Namen bitten?« fragte der Ex-Dämon.
    »Spencer Douglas. Ich bin Leiter der Abteilung für Haushaltsgeräte, und wer sind Sie?«
    »Mr. Silver.«
    »Ach, sieh einer an - und was sonst noch?«
    »Ich denke, das reicht«, gab der Hüne trocken zurück.
    »Los, wir tragen Clark in sein Büro«, sagte Douglas.
    »Er bleibt, wo er ist«, wiederholte der Ex-Dämon hart, und Douglas blieb nichts anderes übrig,, als klein beizugeben.
    »Na schön, dann bleibt er eben hier liegen - und Sie verlassen das Kaufhaus.«
    Der Hüne drängte sich zur Leiche vor und beugte sich über sie. Die Kugel des Todesschützen war Clark Dern in den Rücken gedrungen und mußte das Herz getroffen haben.
    Der Ex-Dämon sah Blut auf dem Boden. Scharf zog er die Luft ein, denn er hatte eine verblüffende Entdeckung gemacht.
    ***
    Ich ließ mich absichtlich abhängen, als ich ziemlich sicher sein konnte, daß Jack Wannamaker nach Hause fuhr. Wenn er mich noch hinter sich gehabt hätte, wäre er wahrscheinlich an seinem Haus vorbeigefahren.
    Ich mußte ihn in Sicherheit wiegen, dann wurde sein Haus für ihn zur Falle, in der er sich selbst fing. Gemächlich wie ein Rentner fuhr ich die Straße entlang.
    Alle Fahrzeuge, die hier unterwegs waren, überholten mich. Es war angenehm, es mal nicht eilig zu haben, und ich schien ruhig und gelassen.
    Doch innerlich stand ich unter Strom, und mir war, als würde Lava in mir brodeln. Kein Mensch hat das Recht, einem anderen das Leben zu nehmen. Jack Wannamaker würde sehr viel Zeit haben, sich darüber klarzuwerden… im Zuchthaus.
    Eine lebenslängliche Haftstrafe war ihm für das Verbrechen, das er vor so vielen Menschen begangen hatte, sicher, und es erfüllte mich jetzt schon mit Genugtuung, daß ich es sein würde, der ihm dazu verhalt.
    Ich blinkte links, bog ab. Hier standen die Häuser nicht so dichtgedrängt wie in der City. Sie standen auf unterschiedlich großen Grundstücken.
    Wannamakers Haus war etwas zurückgesetzt, Büsche und Bäume schirmten es im Sommer besser, im Winter schlechter ab. Ich sah Wannamakers Wagen nicht.
    Das Fahrzeug stand bestimmt schon in der Garage. Und Jack Wannamaker.
    Wo befand sich der? Die Straßenbeleuchtung vor seinem Haus war defekt.
    Im Haus brannte Licht, und über eines der Fenster wischte soeben Wannamakers Schatten. Ich ließ den Rover ausrollen und drehte die Scheinwerfer ab.
    Wannamaker würde vor Freude im Dreieck springen, wenn er mich wiedersah. Ich stieg über den hüfthohen Zaun und drückte mich durch das wirre Geäst der blattlosen Büsche.
    Geduckt lief ich an den erhellten Fenstern vorbei. Auf die Terrasse, die sich zur Gartenseite hin erstreckte, fiel das fahle Licht des Vollmonds.
    In dem Moment, wo ich mich der Terrassentür nähern wollte, flammte drinnen
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