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122 - Der Geisterwolf

122 - Der Geisterwolf

Titel: 122 - Der Geisterwolf
Autoren: A.F.Morland
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dann waren keine Füße mehr zu sehen. Der Killer ließ den Anlasser mahlen, und gleich darauf heulte ein Motor laut auf.
    Ich federte hoch. Reifen quietschten, und eines der Fahrzeuge machte einen wilden Sprung vorwärts. Der Mann am Steuer kurbelte wie irr, um das Auto auf den richtigen Kurs zu bringen.
    Der Wagen streifte einen grauen Betonpfeiler. Funken sprühten, und das Fahrzeug schoß auf die Abfahrtschnecke zu.
    Auch mein schwarzer Rover stand auf Parkdeck A. Ich lief an vielen Autos vorbei, erreichte den Rover, schloß auf und warf mich hinein. Die Tür flog zu. Ich gurtete mich an und startete gleichzeitig den Motor.
    Die geballte Kraft, die sich unter der Motorhaube meines Wagens befand, packte die Antriebsräder und riß das Fahrzeug vorwärts. Schwer atmend steuerte ich den Rover zur Abfahrt, die sich in zwei engen Windungen nach unten schraubte.
    Links und rechts befanden sich Lackstriche an den Wänden. Nicht jeder Autofahrer hat seinen Wagen - trotz Führerschein - so gut im Griff, wie es sein sollte. Als ich die Ausfahrt erreichte, tippte ich auf die Bremse.
    Ich konnte den Rover nicht hinausschießen lassen, als ob man die Straße für mich abgesperrt hätte. Das plötzliche Auftauchen des Rovers erschreckte einen Passanten dennoch so sehr, daß er verstört zurücksprang.
    Er schüttelte die Faust und beschimpfte mich. Ich fuhr an ihm vorbei, bog rechts in die Straße ein und gab Vollgas.
    »Rowdy!« brüllte mir der Passant nach.
    Er wäre nachsichtiger gewesen, wenn er gewußt hätte, was der Grund meiner Eile war. Der Vorsprung des Killers war nicht entmutigend groß. Ich besaß einen schnelleren Wagen und konnte wahrscheinlich auch besser fahren als der Mann, hinter dem ich her war.
    Der Stadtteil, in dem wir uns befanden, hieß Bloonsburry, und der Mörder fuhr auf Soho zu. Sicherheitshalber setzte ich mich per Autotelefon mit Tucker Peckinpah in Verbindung.
    Der reiche Industrielle verfügte über die allerbesten Verbindungen. Es war ihm bestimmt möglich, herauszukriegen, wem der Wagen gehörte, den ich verfolgte.
    Wenn das Fahrzeug nicht gestohlen war, wußte ich in Kürze, mit wem ich es zu tun hatte. Cruv, der Gnom von der Prä-Welt Coor, nahm den Anruf entgegen.
    »Tony, wie geht’s?« rief der Kleine erfreut aus. Er war Tucker Peckinpahs Leibwächter. Klein, aber oho, hätte man sagen können, denn Cr uv kämpfte mit dem Herzen eines Löwen.
    Ich machte ihm klar, daß ich keine Zeit hatte für seichtes Geplauder. Als er hörte, was geschehen war und was ich von dem Industriellen wollte, stellte er sofort durch.
    »Was kann ich für Sie tun, Tony?« wollte Tucker Peckinpah wissen.
    Ich sagte es ihm und nannte ihm das polizeiliche Kennzeichen des Wagens, hinter dem ich her war.
    »Ich melde mich, sobald ich weiß, wem das Fahrzeug gehört«, versprach der Industrielle, und ich schob den Hörer ins Autotelefon.
    Der Killer wußte, daß ich ihn verfolgte. Er versuchte mich in Soho abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht. Im Gegenteil, ich holte sogar noch auf.
    Er versuchte sich über Long Acre zu retten, doch ich kann wie eine Klette sein. So leicht wird man mich nicht los, wenn ich es nicht will.
    Fleet Street… Cannon Street… Dann ging er über die Themse, und als wir uns in der Great Dover Street befanden, meldete sich Tucker Peckinpah, wie versprochen.
    »Sind Sie ihm noch auf den Fersen, Tony?«
    »Klar. Haben Sie daran gezweifelt, Partner?«
    »Das Fahrzeug mit dem polizeilichen Kennzeichen, das Sie mir genannt haben, ist auf den Namen Jack Wannamaker zugelassen«, informierte mich der Industrielle, mit dem mich die wohl ungewöhnlichste Partnerschaft der Welt verband.
    Peckinpah hatte mich, den Privatdetekitv, auf Dauer engagiert, damit ich mich voll auf den schwierigen Kampf gegen die Hölle konzentrieren konnte und nicht zwischendurch Fälle übernehmen mußte, die mich von meiner eigentlichen Tätigkeit, der Dämonenjagd, abhielten.
    »Wo wohnt Wannamaker?« wollte ich wissen.
    Tucker Peckinpah nannte mir die Adresse. Wenn mich nicht alles täuschte, war Wannamaker dorthin unterwegs. Ich bedankte mich für die Information und ließ mich zurückfallen.
    Wannamaker vergrößerte seinen Vorsprung. Mochte er denken, mein Wagen hätte bei der Jagd Schaden genommen oder meine Nerven ließen kein so hohes Tempo mehr zu.
    Es war egal, was Jack Wannamaker dachte, Wichtig war nur, daß ich ihm demnächst die Rechnung für das präsentieren konnte, was er getan hatte.
    Er hatte
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