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1217 - Todfeind der Templer

1217 - Todfeind der Templer

Titel: 1217 - Todfeind der Templer
Autoren: Jason Dark
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Menschen in dem Raum vor uns aufhielten, aber wir sahen sie nicht, weil es einfach zu dunkel war. Dafür nahmen wir ihren Geruch wahr. So roch die Angst und auch der Tod…
    Und letzterer war zu sehen, denn beim zweiten Blick fiel uns beiden das rötlich leuchtende D auf, das inmitten der Schwärze in der Luft schwebte.
    Er war also hier!
    Unsere Augen gewöhnten sich recht schnell an das Dämmerlicht. Allmählich sahen wir nicht nur das rote D, sondern auch die dunkle Gestalt des Dracula II, der mit sicheren Bewegungen auf und ab ging und dabei etwas in den Händen hielt, das wir zunächst nicht erkannten. Wenig später sahen wir, dass es sich um ein großes Holzkreuz handelte. Er hatte es von der Wand genommen. Es war seine Beute, und er ergötzte sich daran, dass er, als Vampir, dieses Zeichen sogar anfassen konnte. Als er recht nah vor uns stehen blieb, streckte er die Arme mit dem Kreuz vor und zerbrach es in zwei Teile.
    Mallmann lachte dabei auf. Er schleuderte das Holz zur Seite und flüsterte mir zu: »Ohne Waffe bist du, Sinclair. Es hat sich kaum etwas verändert. Nur die Welten sind andere geworden. Du bist vom Regen in die Traufe gekommen.«
    »Da hat er Recht!«, flüsterte mir Nora zu. »Dass man dich auch nicht allein lassen kann!«
    »Was meinst du?«
    »Es gibt Menschen, die sehen einen anderen, ohne dass der andere ihn sieht.«
    »Ach ja?« Ich wusste noch immer nicht, worauf sie hinauswollte.
    »Ja, John. Ich habe dich beobachtet. Ich wollte mit dir wieder in Kontakt treten, aber ich wollte warten, bis du allein warst. Die Chance hätte sich für mich fast ergeben, als du zu diesem Rest House gefahren bist. Dann aber lief dir die junge Frau über den Weg. So habe ich mich zurückgehalten.«
    »Verstehe«, sagte ich leise. »Aber wie bist du in diese Vampirwelt gekommen?«
    Ich hörte ihr leises Lachen. »Denk daran, was ich erlebt habe. Man hat mich wieder zur Erde geschickt. Ich sehe noch normal aus, und ich bin trotzdem eine andere Person geworden. Mir wird es nicht so ergehen wie den Menschen, die hier sitzen und vor Angst fast ohnmächtig sind.«
    Damit meinte sie die Templer. Einige von ihnen hatten sich hier versammelt gehabt, um etwas zu besprechen. Aber Mallmann war schneller gewesen und hatte ihnen ihre Grenzen gezeigt. Sie waren jetzt nicht mehr in der Lage, etwas zu tun.
    Der verfluchte Vampir musste sie paralysiert haben. Ich hoffte nur, dass er sich noch nicht ihr Blut geholt hatte. Durch das wenige Licht sah die Umgebung beinahe so aus wie die in der Vampirwelt. Perfekt für Mallmann, der endlich mit mir abrechnen konnte.
    Sie merkte mein Zögern und stieß mich an. »Ich denke, John, dass du dich um die anderen Menschen hier kümmern solltest. Vielleicht auch um van Akkeren. Er ist bestimmt hier. Ich habe ihn nicht gesehen, ich spüre ihn nur.«
    »Und was machst du?«
    »Geh!«
    »Nein, bitte…«
    Ich schaltete auf stur, denn ich war es nicht gewohnt, vor jemand zu kneifen, aber meine Beschützerin war damit überhaupt nicht einverstanden.
    Sie winkelte den rechten Arm an, stieß ihn zurück, und mich erwischte der Stoß in der Brustmitte. Plötzlich blieb mir die Luft weg. Ich taumelte zurück, fand mich im Flur wieder und hielt mich nur mit Glück auf den Beinen.
    Allerdings schaute ich noch nach vorn durch die offene Tür.
    Dahinter bewegte sich Nora Thorn mit einer irren Geschwindigkeit. Sie griff Mallmann an. Sie fürchtete sich nicht, denn ihr Blut würde er nicht bekommen.
    Ich sah, wie die beiden zusammenprallten und hörte zwei unterschiedlich klingende Schreie. Dann sah ich nur noch zwei Körper, die sich ineinander verkrallt hatten. Ein wilder Kampf tobte. Glas splitterte, als ein Fenster zu Bruch ging. Davor wurde Nora in die Höhe gerissen, hing jedoch wie eine Klette an Dracula II, der mit allen Tricks versuchte, sich von ihr zu lösen.
    Beide kämpften auch weiterhin nahe des Fensters, und ich wollte auf keinen Fall nur Zuschauer sein. Etwas Schwarzes, Wolkenartiges, aus dem ein schriller Schrei drang, zuckte vor meinen Augen in der Dunkelheit auf und ab.
    Mallmann war dabei, sich in eine riesige Fledermaus zu verwandeln. Plötzlich schwebte auch Nora in die Luft. Sie hing in den Krallen des verdammten Untiers. Dabei bewegte sie sich heftig. Was sie jedoch tat, um sich zu befreien, sah ich nicht.
    Ich hatte mich wieder fangen können und stolperte in den großen Raum hinein.
    Ich kam nicht weit. Plötzlich war jemand hinter mir und riss mich an der Schulter
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