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1217 - Abenteuer im Grauland

Titel: 1217 - Abenteuer im Grauland
Autoren: Unbekannt
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Salik matt.
    „Bei den Abakern?" rätselte Atlan laut.
    Sein Extrasinn ging das Problem durch. Einmal mehr empfand der Arkonide das Wirken des Extrasinns überaus angenehm und nützlich - der Extrasinn war auch durch noch so heftige Fieberschauer nicht aus der Ruhe zu bringen.
    Atlan schwieg, bis das Zusatzorgan die Ergebnisse an sein Bewußtsein weitergegeben hatte.
    „Sporen", sagte er schließlich. „Wir stehen mitten in einem Sporennebel."
    Beinahe gleichzeitig aktivierten die beiden Männer die Schutzschirme ihrer TIRUNS.
    „Die Keime sind in unglaublichen Mengen in unseren Organismus eingedrungen", berichtete Atlan weiter. Er mußte sich an Salik halten, um nicht umzusinken, und Jen Salik ging es ähnlich.
    „Es sind so viele, daß unserer Körperabwehr Mühe hat, sie zu verkraften, auch der Zellaktivator ist damit überfordert. Das Extrahirn sagt aber, es besteht keine Gefahr für uns."
    In Millionenheeren waren die Krankheitskeimein den Organismus eingedrungen und begannen mit ihrer Arbeit. Unverzüglich stellte sich ihnen die Immunabwehr, verstärkt durch den Zellaktivator, entgegen - aber selbst unter diesen Umständen brauchte der Körper einige Zeit, bis er wirkungsvolle Gegenmittel entwickelt hatte.
    Salik brach in die Knie. Atlan versuchte ihm aufzuhelfen, kam dabei ins Straucheln und wäre selbst gestürzt, hätte Lethos-Terakdschan ihn nicht aufgefangen.
    „Geduld bewahren", hörte der Arkonide wie durch einen dichten Nebel. „Es ist eine reine Zeitfrage."
    Atlans Körper schien von innen her verglühen zu wollen. Er spürte jeden Herzschlag mit schmerzhafter Deutlichkeit und Stärke, und in seinen Adern glaubte er das Blut heiß fließen spüren zu können. Alle paar Augenblicke änderte sich das Gefühl und kippte ins Gegenteil um – dann schien sein Leib von Eiseskälte durchrast zu werden.
    In immer schnellerer Abfolge kamen diese Änderungen, und nach einiger Zeit wurden die, Ausschläge weniger heftig. Langsam stellte sich das, normale Körpergefühl wieder ein.
    „Was für eine Heimtücke", brachte Jen Salik über die Lippen.
    Die Regeneration verlief noch rascher als die Infektion. Kaum hatte Atlan deutlich spüren können, daß der Feind im Inneren seines Körpers gestellt und erfolgreich bekämpft wurde, da vollzog sich die Genesung auch schon mit unglaublicher Geschwindigkeit.
    „Nur ein Geplänkel", stellte Salik fest und richtete sich auf.
    „Dorthin", sagte er und deutete auf einen Hügel am Rand des Gesichtskreises. „Von dort kommt der unsichtbare Sporennebel. Sehen wir nach?"
    Atlan nickte sofort.
    „Selbstverständlich", sagte er grimmig.
     
    3.
     
    „Laß das, Bonsin!"
    „Aber warum denn, Vater, es macht doch so viel Spaß."
    Mit ernstem Ausdruck im Gesicht sah Frobo zu, wie sein Sohn seine Zeichnung vervollständigte. Es war unverkennbar eine Darstellung des alten Wolbert, der als einer der weisesten Abaker im Unterland galt. Der Gesichtsausdruck, den Bonsin ihm allerdings verpassen wollte, war ein verzerrtes, karikaturhaftes Bild.
    Frobo stieß einen lauten Seufzer aus.
    Früher einmal hatte er selbst solche Zeichnungen in die Wände des Unterlands geritzt, aber das lag lange zurück.
    Trotz des vernehmlichen Seufzers setzte Bonsin seine Arbeit eifrig fort. Es schien ihm tatsächlich Spaß zu machen, und das war etwas, das Frobo verdrießlich stimmte.
    „Hör auf", stieß Frobo schließlich hervor. Er nahm Bonsin den Ritzkeil aus den Händen.
    „Such dir etwas anderes zum Spielen", schlug er vor und wandte sich zum Gehen. Ab und zu blickte er über die Schulter hinweg nach Bonsin. Der Junge fand sich mit dem überraschenden Ende des Spieles sehr bald ab - statt dessen machte er sich nun daran, aus Lehm ein Bildnis zu formen.
    Borla, seit vielen Jahrzehnten Frobos Weib, sah kaum auf, als der Abaker in die Wohnhöhle zurückkehrte. Wieder stieß Frobo einen Seufzer aus, bevor er sich auf die gepolsterte Sitzbank setzte und die Beine ausstreckte.
    „Mit dem Jungen geht es so nicht mehr weiter", sagte er.
    „Du hast recht", gab Borla mit einem ähnlichen Seufzer zurück, „So geht es wirklich nicht mehr weiter. Früher, weißt du, früher..."
    Frobo winkte ab. Das Lied kannte er zur Genüge.
    Früher, da war überhaupt alles ganz anders gewesen...
    Früher, da hatte es in den Wohnhöhlen der Abaker Helligkeit und Wärme gegeben, aber nun war das Feuer erloschen, nicht einmal in den großen Höhlen für die Gemeinschaft war es noch hell. Früher, da war es eine
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