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1214 - Ein Raumriese erwacht

Titel: 1214 - Ein Raumriese erwacht
Autoren: Unbekannt
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sie wirklich sein mochten, auf die andere Seite der Materiequellen zurückkehrten.
    Der Widerstand, den das Psimaterie-Surrogat den eingedrungenen Viren leistete, bestätigte Ellerts Verdacht. Er war wild und stark, vermochte aber gegen den dezentralisiert eingesickerten und wirkenden Feind nichts auszurichten. Das Plasma mußte sich vielmehr darauf beschränken, die von den Viren auf es einprasselnden Befehle zur Selbstauflösung abzumildern. Es versuchte, sich als Ganzheit zu erhalten. Als ihm das mißlang, startete es den Versuch, sich in halbstofflichen Nebel zurückzuverwandeln. Doch die befehlenden Überlagerungsinformationen der Viren ließen auch diese Absicht scheitern. Es blieb dem Plasma weiter nichts übrig, als sich in Form zahlloser kleiner Fladen zu dezentralisieren.
    Sofort zog Ernst Ellert sich aus dem Psimaterie-Surrogat zurück und vereinigte seine Viren wieder zu seinem „normalen", mit einem SERUN bekleideten Körper.
    Mit wenigen weiten Sprüngen eilte er zu den Gefährten.
    „Nichts wie fort!" rief er ihnen zu und streckte die Hand nach Tschubai aus.
    Der Teleporter ergriff sie, dann konzentrierte er sich und im nächsten Augenblick wechselte die Szenerie ...
     
    2.
     
    Stalion Dove erschrak, als sein Flugaggregat jählings nicht mehr auf die Steuerimpulse ansprach, die er ihm mittels der Sensorgruppierung übermittelte. Er stieg gegen seinen Willen abrupt um einige hundert Meter höher, sackte dann wieder ab, wurde abrupt beschleunigt und kurz darauf ebenso abrupt abgebremst.
    Mindestens eine ganze Minute lang bemühte sich der Oxtorner darum, seinen Flug wieder unter Kontrolle zu bekommen. Doch sein Aggregat sprach auf keine einzige Schaltung mehr an.
    Irgendwo voraus hörte Stalion den Okrill brüllen, über ihm sah er einen düsteren, halbtransparenten Himmel scheinbar hin und her schwanken, und unter ihm kam die von riesigen schwarzen Kristallen bedeckte Ebene abwechselnd näher und entfernte sich.
    Vor seinem Gesicht erschien auf der Innenwandung seines Klarsichthelms ein pulsierender roter Fleck.
    „Achtung, Gefahr!" sagte das Computersystem des SERUNS über den akustischen Servo. „Die Umgebung ist so starken Gravitationsschwankungen unterworfen, daß der Gravo-Pak sie nicht ausgleichen kann. Ich empfehle die Aktivierung des Paratronschutzschirms."
    Stalion lachte brüllend, brach aber ab, als er schräg unter sich einen hochhausgroßen Kristall sah, der sich plötzlich aufrichtete und die derzeitige Flugbahn blockierte.
    Hastig aktivierte der Oxtorner den Individualschutzschirm der Paratronklasse. Doch da schoß er steil nach oben. Der hochgereckte Kristall blieb tief unter ihm zurück.
    Stalion stieß eine Verwünschung aus und versuchte, sich wenigstens zu orientieren, wenn er sonst schon so gut wie nichts tun konnte. Hinter der halbtransparenten Wölbung des Himmels über ihm blitzten noch immer Lichtfragmente auf, die alptraumhafte Visionen ins Bewußtsein des Hanse-Spezialisten schleuderten.
    Es gelang Stalion, seinen Okrill mit den Augen zu finden. Peruz befand sich in keiner beneidenswerten Lage. Noch stärker als die Riesenkristalle wurde er von dem ständigen schnellen Wechsel der Schwerkraft gebeutelt. Dennoch war er bisher nicht in Panik geraten. Wenn er bei Minus-Schwerkraft nach oben trieb, bemühte er sich unermüdlich darum, Riesenkristalle als Halt und Abstoßpunkte zu benutzen, um in der einmal eingeschlagenen Richtung weiter voran zu kommen. Stieg die Schwerkraft dann plötzlich wieder an, vermochte er sich infolge seiner ernormen physischen Kraft auf den Beinen zu halten und lief entweder an abstürzenden Kristallen entlang oder sprang unten von einem Kristall zum anderen, um nicht unter sie zu geraten.
    „Verdammter Helm!" tobte Stalion, obwohl er nicht daran zweifelte, daß der Herr von BRÜTER die Gravitationsschwankungen nicht absichtlich herbeiführte, sondern daß sie auf den Schwierigkeiten beruhten, in denen 1-1-Helm nach Ansicht des Oxtorners steckte.
    Der Himmel wurde völlig dunkel. Die Schwerkraft pendelte Sich auf einen Wert nahe null ein, stieg dann allmählich auf einen Gravo und blieb danach konstant. Ein langgezogenes Stöhnen hallte durch die Kristallwelt.
    Stalions Hand senkte sich auf die Sensorgruppierung der Steuerung, als der rote Fleck auf der Innenseite seines Klarsichthelms erlosch. Diesmal gehorchte der Gravo-Pak den Steuerimpulsen. Der Oxtorner flog in flachem Winkel nach unten. Er schaltete den Paratronschutzschirm aus.
    Unten
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