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1214 - Ein Raumriese erwacht

Titel: 1214 - Ein Raumriese erwacht
Autoren: Unbekannt
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lebten vor vielen Millionen Jahren - und sie sind seit vielen Millionen Jahren tot. Unterliege nicht dem Irrglauben, du hättest als Nauvoac schon einmal gelebt!"
    „Quatsch!" fuhr ich hoch. „Wir sind doch zu On- und Noon-Quanten zerfallen und dadurch in die Bewußtseine der Materiewolken eingegangen!"
    „Wir?" fragte Hilda inquisitorisch.
    „Ich spreche von meinem Traum", stellte ich richtig. „Und davon, daß etwas von Shivauc und Nauvoac heute noch in den drei Materiewolken existiert. Es träumt anscheinend immer wieder von der Vergangenheit - und in einen solchen Träum muß ich geraten sein."
    „Du?" erkundigte sich Hilda.
    „Nicht körperlich, natürlich", gab ich zurück. „Aber es gibt diese drei intelligenten Materiewolken oder Protogalaxien, es gibt ihre Träume, es gibt meinen Psi-Bruder, und es gibt mich. Irgendwie sind wir alle miteinander verbunden. Ich denke, daß ich mich nur deshalb aus der Nullzeitsphäre befreien konnte und ich habe vor, mich um meinen Psi-Bruder, um den Oxtorner Stalion Dove und seinen Okrill zu kümmern und mit ihnen gemeinsam zu versuchen, die intelligenten Materiewolken zu erlösen."
    „Meinst du nicht auch, daß du dich maßlos überschätzt, Shaggy?" fragte Hilda. „Ein kleiner Gedankenfischer wie du kann doch keine Intelligenzen erlösen, die die Größe von Protogalaxien haben. Du solltest dich darauf beschränken, nach einer Möglichkeit unserer Rückkehr zum Mutterschiff und zu unserer Chefin zu suchen. Wenn wir nebenbei ein paar neue Fischgründe entdecken, ist es auch gut, denn das bringt Prämien. Aber versuche nicht, im Spiel der Mächtigen des Universums mitzumischen."
    „Hm!" brummte ich.
    „Vergiß nicht, dein Leitspruch heißt: Geschäft ist Geschäft!"
    „Vielleicht springt bei der Sache doch noch ein dickes Geschäft für mich heraus", argumentierte ich.
    Überzeugt war ich nicht davon. Aber ich konnte einer im Sinn meiner Chefin programmierten Positronik nicht erzählen, daß ich mich in eine Frau verliebt hatte, die mir in meinem Traum erschienen war.
     
    4.
     
    „Aufhören!" sagte Irmina Kotschistowa scharf. „Seht ihr nicht, daß Ras total erschöpft ist!"
    Ernst Ellert bemerkte erst jetzt, daß Tschubai ganz grau im Gesicht war und sich kaum noch auf den Beinen zu halten vermochte. Er wunderte sich darüber, denn der Afroterraner war zwar mit der zusätzlichen Last von vier Personen dreimal kurz hintereinander teleportiert, aber er hatte schon ganz andere Leistungen vollbracht, ohne solche gravierenden Anzeichen von Erschöpfung zu zeigen.
    „Noch einmal!" forderte Vishna.
    „Nein!" erklärte Ellert kategorisch und schlang sich einen Arm des Teleporters über die Schultern, um ihn zu stützen. „Ras ist am Ende. Jeder Mensch kann das sehen. Aber ihr Kosmokraten fordert nur immer Leistungen, ohne euch darum zu kümmern, wie wir das schaffen."
    „Du bist ungerecht, Metamorpher", warf Vishna ihm vor.
    Ellert wollte aufbrausen, da sah er das verstohlene Lächeln von Taurec und riß sich zusammen. Der Einäugige, wie er oftmals noch genannt wurde, obwohl er mit seinem „Schatten" verschmolzen war, sollte nicht die Genugtuung erhalten, sich über ihn lustig zu machen. Sein Vorwurf an die Adresse der Kosmokraten war nicht generell berechtigt gewesen. Vishna hatte es ihm drastisch klargemacht, indem sie ihn mit seinem Beinamen genannt hatte. Schließlich war er nur deshalb „der Metamorpher", weil die Kosmokraten ihm zu seinem Vital-Variablen Virenkörper verholten hatten, um seinen Geist von seinem verfaulenden Körper zu befreien.
    Und natürlich auch, weil sie ihn als brauchbar für ihre Zwecke eingestuft hatten und daran interessiert wären, daß er soviel Leistung wie möglich brachte.
    Taurec legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Denkst du wirklich, wir wären eigensüchtig, Freund?" fragte er eindringlich.
    Ernst Ellert schüttelte den Kopf.
    „Nein, natürlich nicht. Eure Sicht ist nur nicht unsere Sicht, sondern Kosmokratensicht. Aber meine Einsicht darf für euch kein Grund sein, euch nicht ab und zu in die Lage von uns Menschen zu versetzen."
    „Er hat recht", sagte Vishna. „Es tut mir leid, Ernst, aber ich hatte nicht bemerkt, wie schlecht es Ras geht.
    Nicht, weil mir das egal gewesen wäre, sondern weil er nach meinen Berechnungen eigentlich gar nicht erschöpft sein darf."
    „Er ist es aber", stellte die Kotschistowa fest und bettete Tschubai mit Ellerts Hilfe auf die Antigravplattform, nachdem sie zuvor einige der
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