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1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth
Autoren: Unbekannt
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hinein?"
    „Geduckt und auf dem Bauch", schlug Salik vor. „Wir wissen, wo die Geriokraten sind, also nehmen wir die andere Seite."
    Viel Deckungsmöglichkeiten gab es zu Anfang der Strecke nicht; nur hier und da Korallenblöcke und vom Wind gezogene Furchen in dem fußhohen Trümmerstaub. Salik fiel das Kriechen leichter als Wöleböl, dem die Flügel im Weg waren.
    Von den Geriokraten war nichts zu sehen.
    Sie erreichten die eingestürzten Mauerreste, die den Bau umgaben, dann die dahinter befindlichen Ruinen der kleineren Häuschen, in denen einst vielleicht Wachmannschaften gehaust hatten. Wöleböl konnte keine Auskunft geben. Er war überhaupt sehr schweigsam geworden.
    „Hat das Ding einen Eingang?" fragte Salik flüsternd, als sie an der hohen, bunten Mauer des Gebäudes pausierten. „Oder weißt du das auch nicht?"
    Wöleböl mußte erst zu Atem kommen, ehe er antworten konnte: „Es muß einen Eingang haben, denn man erzählt sich ja, daß niemand, der es betrat, jemals wieder zum Vorschein kam. Aber das kann ich nicht mehr glauben. Außerdem ist es mir egal."
    „Woher der Sinneswechsel, Wöleböl? Ich verstehe das nicht."
    Der Meykatender atmete wieder ruhiger.
    „Weil mir die Ungewißheit dessen, was uns erwartet, lieber ist als der Tod von der Hand der Geriokraten, oder glaubst du vielleicht, daß sie uns am Leben lassen, wenn sie uns finden?"
    Ein plausibles Motiv, mußte Salik zugeben, der ähnlich dachte, wenn auch noch eine gehörige Portion Neugier hinzukam. Vielleicht barg der geheimnisvolle Bau auch etwas, das ihm - und später auch Atlan - helfen konnte, die Tiefe wieder zu verlassen und in das bekannte Universum zurückzukehren.
    Während sie sich wenige Minuten lang ausruhten, untersuchte er seine Waffe genauer. Der Mechanismus war denkbar einfach, und das Magazin enthielt genau zehn fingerlange Geschosse. Er lud durch und ignorierte die seitlich angebrachte Sicherung. Der Abzugsbügel war für menschliche Finger unhandlich, ließ sich aber bedienen.
    „Wie fühlst du dich, Wöleböl?"
    „Schon wieder besser. Los, finden wir den Eingang!"
    Ein neuer Wöleböl, dachte Salik mit Befriedigung. Der große Zauderer ist zum Antriebsmotor geworden.
    Furcht und Angst sind oft der Stoff, aus dem Helden gemacht werden...
    Dicht an der Mauer des Gebäudes vorbei krochen sie weiter.
     
    6.
     
    Nach ihrem Sieg über die Stahlsöldner, der nicht der erste in dieser Schwarzzeit war, blieben die beiden Geriokraten in der Deckung bietenden Mulde liegen, um Ausschau nach Salik und dem Meykatender zu halten.
    Zwischen den Ruinen rührte sich nichts.
    „Sie müssen dort drüben sein, Hulnan. Irgendwo da drüben zwischen den Mauerresten. Sie können uns nicht mehr entkommen."
    „Sie könnten immerhin unser Gefecht mit den Söldnern zur Flucht genutzt haben. Es hat wenig Sinn, wenn wir hier liegen bleiben."
    Kalk blickte hinüber zum wuchtigen Bau.
    „Vielleicht wollen sie dort hinein."
    „Dort hinein?" Hulnans Stämme verriet Unglauben. „Kein Meykatender würde sich dort hinein wagen, Kalk."
    „Aber Salik vielleicht", gab Kalk zu bedenken. „Er fürchtet keine Gefahr, das wissen wir. Besonders keine Ger fahr, die er nicht kennt,"
    „Hm, da könntest du recht haben." Human überlegte. Er war viel älter als Kalk und kannte die Geheimnisse von Starsen besser als dieser. „Es gibt hur einen Eingang. Wenn wir den im Auge behalten, haben Salik und der Meykatender keine Möglichkeit, unbemerkt das Gebäude zu betreten."
    „Ich stellte ähnliche Betrachtungen an."
    „Und du weißt, wo der Eingang ist?"
    „Nein."
    „Aber ich - wenigstens theoretisch. Gesehen habe ich ihn noch nie. Auf der Rückseite, wenn jene, die ihn kennen, nicht gelogen haben."
    Damit entstand ein anderes Problem. Wenn sie sich zur Rückseite begaben, verloren sie die Stelle, an der sie die Verfolgten vermuteten, völlig aus den Augen. Die beiden konnten sich unbemerkt entfernen und erneut im Ruinenviertel untertauchen. Die ganze Suche würde erneut beginnen.
    „Du bleibst hier", sagte Hulnan schließlich, nachdem sie kurz beraten hatten, „und ich schleiche mich vor zum Eingang, um ihn zu beobachten. Wenn einer von uns die beiden entdeckt, eröffnet er sofort das Feuer auf sie. Dann wissen wir Bescheid, und der eine kann dem anderen zu Hilfe eilen. Guter Plan, was?"
    „Der einzige", schränkte Kalk ein.
    Hulnan stelzte in gebückter Haltung davon, und Kalk sah ihn kurz darauf in der Dunkelheit untertauchen.
    Er konzentrierte
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