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1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth
Autoren: Unbekannt
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seine Aufmerksamkeit erneut auf das vermutete Versteck der Gesuchten.
    Was er nicht wissen konnte, war, daß Salik und Wöleböl genau in diesen wenigen Sekunden ihren Standort gewechselt hatten und sich bereits dicht an der Mauer des Gebäudes befanden und begannen, es in anderer Richtung zu umrunden.
    Die tödliche Konfrontation schien unvermeidlich.
     
    *
     
    Ohne Zwischenfall erreichten Salik und Wöleböl die Rückseite, krochen weiter und sahen nach knapp fünfzig Metern einen hohen Rundbogen - ein Portal ohne Füllung.
    Der Eingang...?
    „Das muß er sein", flüsterte Wöleböl und rührte sich nicht mehr von der Stelle. „Der Eingang."
    Auch Salik war liegengeblieben.
    Hinter dem Torbogen war es nicht völlig dunkel. Ihm war, als könne er einen schwachen grünlichen Schimmer wahrnehmen, der aus dem Innern des Gebäudes bis nach außen drang. Ihm kamen erneut Bedenken, als er an die Andeutungen dachte, die er bisher gehört hatte. Aber dann überwand er sie. Er stieß Wöleböl an.
    „Weiter, mein Freund. Es gibt kein Zurück mehr."
    Drei breite Stufen führten hinauf zu dem Portal. Salik hatte die Führung übernommen und achtete darauf, daß Wöleböl dicht hinter ihm blieb. Er wäre allerdings auch weitergekrochen, wenn der Meykatender jetzt den Mut verloren hätte, der ihn plötzlich verlassen zu haben schien.
    Salik befand sich gerade auf der dritten und letzten Stufe, als es weit hinter ihm grell aufblitzte und ein Energiestrahl, tödlich eng gebündelt, unmittelbar neben ihm in die Mauer fuhr und regelrecht zerspritzte."
    Geistesgegenwärtig griff er hinter sich und packte den vor Schreck erstarrten Wöleböl, sprang auf und stürmte durch das Portal in das Innere des Hauses, während ein zweiter Energiestrahl die oberste der drei Stufen zerschmolz.
    Wöleböl hatte den Schock schnell überwunden.
    „Die Geriokraten! Sie werden es nicht wagen, uns hierher zu folgen."
    „Da bin ich nicht so sicher", keuchte Salik und ließ Wöleböl los.
    Immerhin flößte der Gedanke, die Geriokraten würden sich hüten, das Gebäude jetzt noch so kurz vor Anbruch des Tiefenjahrs zu betreten, dem Meykatender neuen Mut ein. Als Salik ihn losließ, ging er einen Schritt zurück, wobei er sich in der Deckung des einen Portalbogens hielt. Vorsichtig schob er den Kopf vor, bis er nach draußen sehen konnte.
    Er duckte sich noch rechtzeitig und entging so dem Energiestrahl, der an ihm vorbei in das Innere des Hauses zischte und Salik nur knapp verfehlte, der rechtzeitig zur Seite gesprungen war.
    „Es ist nur einer", rief Wöleböl, aber der zweite Energiestrahl von schräg rechts strafte seine Worte Lügen.
    Er zog sich zurück, bis er wieder bei Salik war.
    „Die kommen uns nach, Wöleböl. Komm, vielleicht finden wir drinnen in dem Gebäude ein Versteck - oder zumindest einen Platz, der sich leichter verteidigen läßt Immerhin haben wir hier diese Waffe." Er wog sie in der Hand, prüfend und skeptisch, zugleich. Ein einzelnes Geschoß war schwerer ins Ziel zu bringen als ein Energiestrahl. „Sie werden es nicht leicht haben, uns zu erwischen."
    Der breite Korridor, der ins Innere führte, zeigte mehr Verfallserscheinungen als die Außenmauer. Aber das grünlich fluoreszierende Licht war überall und schien auch von überall her zu kommen. Es verbreitete genügend Helligkeit, um die nähere Umgebung erkennen zu lassen. In der Ferne allerdings verschwamm es zu einem grünlichen Schimmer, wie Salik es vom Tauchen im Meer her in Erinnerung hatte.
    Sie hasteten weiter. Immer wieder drehten sie sich um und blickten zurück, aber von den Verfolgern war nichts zu bemerken.
    Der Korridor mündete in einem großen und runden Saal, dessen Decke bis unter das Dach reichen mußte.
    Auf der gegenüberliegenden Seite war kein Ausgang zu erkennen. Wie es schien, konnte der Saal nur von dieser einen Seite aus betreten werden.
    Hinter sich hörte Salik Geräusche, noch weit entfernte Schritte.
    Die beiden Geriokraten!
    Wir sitzen in der Falle, dachte er erschrocken und wandte sich nach rechts, um von den Verfolgern nicht in dem grünen Schimmer als Schatten gesehen zu werden. Wöleböl folgte sofort seinem Beispiel, und keine Sekunde zu früh.
    Die beiden Energiebündel fuhren an ihnen vorbei und verloren sich auf der anderen Seite des Saales im grünen Zwielicht.
    Salik beugte sich ein wenig vor, bis er mit einem Auge den Korridor überblicken konnte. Weit hinten, aber bereits innerhalb des Hauses und im breiten Gang glaubte er
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