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12 - Die Nadel der Götter

12 - Die Nadel der Götter

Titel: 12 - Die Nadel der Götter
Autoren: Oliver Fröhlich
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jederzeit einen Zufluchtsort in unserer Stadt besitzen.«
    »Das können wir nicht annehmen«, protestierte Tom.
    »Ach was! Sie haben mir das Leben gerettet, schon vergessen? Ach ja, und natürlich die Welt vor dem Untergang!«
    »Hätten Sie McDevonshire nicht die Desert Eagle aus Ihrer Privatsammlung überlassen …«
    Hariri winkte ab. »Er hat geschossen, nicht ich.«
    Und nun standen sie hier und genossen den Tag und den Ausblick.
    »Ob wir jemals die genauen Hintergründe um den Mann in Weiß erfahren werden?«, fragte Tom nicht zum ersten Mal in den letzten Wochen.
    »Ich glaube weiterhin, dass er der Antichrist war«, erwiderte Maria Luisa.
    »Und sein Herr , den er erwähnte?«
    »Satan. Wer sonst?«
    »Aber warum war es dann ausgerechnet an mir, ihn zu stoppen? Du weißt, dass ich nicht gerade zu den sieben gläubigsten Leuten auf der Welt zählte.«
    »Du warst bereit, dich für die Menschheit zu opfern. Deshalb hat Gott dich auserwählt.«
    Zum wiederholten Mal gingen Tom die Fragen des Mannes in Weiß durch den Kopf. Macht sich der Jäger Gedanken darüber, wie viele Insekten er zertritt, während er seiner Beute folgt? Und würden sie es verstehen? Natürlich nicht.
    Inzwischen war er überzeugt davon, dass es sich dabei nicht um ein Gleichnis handelte, sondern dass die Erde tatsächlich beinahe der Schauplatz einer kosmischen Jagd geworden wäre, mit dem Kometen als Jäger oder als Beute.
    Auch McDevonshire hatte sich Gedanken gemacht; natürlich. Bei ihrem letzten Telefonat hatte er die Theorie vertreten, dass es sich beim Mann in Weiß um den Gesandten eines auf der Erde gestrandeten Außerirdischen gehandelt haben könnte. Der Komet war vielleicht ein automatisiertes Rettungsboot gewesen, das mit einem Signalfeuer zur Erde gelenkt werden sollte.
    Tom beunruhigte diese Theorie. Weil sie bedeuteten würde, dass sich der außerirdische Robinson Crusoe noch irgendwo auf der Erde herumtreiben müsste.
    Er legte Maria Luisa den Arm um die Schultern. »Lass uns nach unten gehen und die Aussicht von unserem Schlafzimmer aus genießen.«
    »Wie du meinst.« Sie lächelte schelmisch. »Wenn dir das lieber ist, als Hintergründe auszudiskutieren.«
    »Viel lieber. Ich werde mich wohl damit abfinden müssen, dass ich die volle Wahrheit nie erfahre.«
    Mit dieser Einschätzung lag er goldrichtig.
    Zumindest für die nächsten fünfhundert Jahre.
    Epilog
    »Es ist uns also gelungen, wenigstens in einer Zeitlinie den Einschlag zu verhindern.«
    » Wir können mit dem Erreichten zufrieden sein. Aber natürlich wäre es mir lieber gewesen, sämtliche Linien zu retten. Denn bisher haben sie sich alle recht ähnlich entwickelt. Doch nun drohen sie immer weiter auseinanderzudriften! Wer kann schon sagen, welche Auswirkungen das für uns haben wird.«
    » Lass uns darüber später nachdenken. Für jetzt wollen wir dankbar sein, dass es weiterhin technische Errungenschaften geben wird, die wir sammeln und archivieren können.«
    » Du hast recht. Die Domäne wird wie bisher ihrer Bestimmung nachgehen. Und das ist gut so.«
    » Ja. Das ist gut so.«
    ENDE
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