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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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war der zweite Ausgang.
    Elmar hatte sie bei seiner Flucht nicht ganz zugestoßen. Deshalb war sie Suko überhaupt aufgefallen.
    »Dann wollen wir mal«, sagte er und zerrte sie auf.
    Wir leuchteten in die Dunkelheit hinein, und es stieg wieder dieser widerliche Gestank in unsere Nasen. Das alles war jedoch zweitrangig. Uns interessierte mehr die alte Steintreppe mit den krummen Stufen, die in die Höhe führte.
    Auf den Stufen glänzten an manchen Stellen Flecken, die aussahen wie Pfützen. Schleimreste, die der flüchtende Ghoul hinterlassen hatte. Möglicherweise befand er sich bereits in einem Zustand der Umwandlung, sodass von seiner menschlichen Form zuletzt nicht mehr viel zurückblieb.
    Wir blieben vor der Treppe stehen, sahen ihr Ende und auch eine alte Holztür und fragten uns, wohin der Weg führte.
    »Dann los!« sagte Suko und machte den Anfang…
    ***
    Elmar spie den Knochen aus, der tief in seinem widerlichen Maul steckte. Die Frau war ihm entkommen, das sah er ein. Er hatte sie unterschätzt. Er hatte einen Fehler begangen. Er hätte sie schon als Tote in sein Reich schleppen sollen, denn so hatte er es auch bei den anderen Opfer getan.
    Es war zu spät, sich darüber Gedanken zu machen. Er musste sich etwas einfallen lassen. Auf Betty konnte er sich auch nicht verlassen. Sie war nicht unbedingt die Frau, die Glenda stoppen konnte.
    Die würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn zu fangen. Dann würde die Jagd auf ihn beginnen.
    Es gab nur eins, die Flucht!
    Elmar musste seine Gier unterdrücken, was ihm nicht leicht fiel. Er bewegte seine Hände, die sehr klumpig aussahen. Immer wieder rutschten von seinen Fingern stinkende Schleimtropfen ab und klatschten zu Boden.
    Er schaute in den Gang hinein. Dort war Glenda verschwunden und hatte es geschafft, sich so weit zu entfernen, dass er sie nicht mehr hören konnte.
    Wenn Betty im Haus gewesen wäre, dann hätte sie die Frau aufhalten können. Aber sie wollte nichts hören und nichts sehen und hockte in der Kneipe.
    Als ihm dieser Gedanke kam, zeigte sein Maul so etwas wie ein Grinsen. Er war nie bei Dorsey gewesen. Er kannte ihn nur von Erzählungen. Wenn Dorsey allerdings etwas Bestimmtes geahnt hätte, wäre es schon längst zu einer Begegnung gekommen. Von Betty wusste Elmar, dass der Wirt bisher immer der Meinung gewesen war, seine Kellertreppe würde vor der Wand enden. Es war eine Treppe, die er nie benutzte, da sie noch außerhalb des Kellers in die Tiefe führte. Für den Ghoul war sie ein idealer Fluchtweg, zu dem er sich einen Zugang verschafft hatte.
    Mit seinen Schleimpranken riss er die Tür auf und quetschte sich hindurch. Die Dunkelheit machte ihm nichts, und so zerrte er die Tür hinter sich fast wieder zu.
    Die Treppe war nur als Schatten zu erkennen. Elmar füllte den Raum mit seinem Gestank aus. Er bewegte sich mühsam die Stufen hoch, da er unter der Schwere seines Körpers zu leiden hatte. Immer wieder verließ der Schleim seinen kompakten Körper und blieb als Pfützen auf den Stufen liegen.
    Er kämpfte sich hoch.
    Die Tür ertastete er mit den Händen und strich darüber hinweg. Es gab auch eine alte Klinke, an der er rüttelte und sich darüber ärgerte, dass die Tür abgeschlossen war.
    Wenig später war sie offen. Elmar hatte sie schlichtweg aufgerissen, um freie Bahn zu bekommen.
    Der Vorgang war ein Beweis für seine Kraft, die in ihm steckte.
    Ihm wehte die Kühle eines Kellers entgegen, der auch mit Gerüchen gefüllt war.
    Keine, die ihm gefielen. Er liebte den Geruch der Menschen. Er roch gern ihre Haut, ihren Schweiß, ihr Fleisch.
    Dass sich hier unten im Keller hin und wieder Menschen aufhielten, war zu riechen. Jetzt befand sich jedoch niemand in der Nähe. Zudem verwehrte ihm die tiefe Dunkelheit die Sicht.
    Er tappte vor.
    Wenn es einen Eingang gab, dann musste auch ein Ausgang existieren. Eine zweite Tür. Nach wenigen Schritten ertastete er dünne Rohre, die sich in die Höhe zogen. Er fühlte auch große Kanister, aber keine Fässer. Er ging daran vorbei, stolperte über mit leeren Flaschen gefüllte Kästen und hoffte, bald den zweiten Ausgang zu finden, denn viel Zeit blieb ihm nicht.
    Auch jetzt verlor er Schleim.
    Immer öfter klatschte ein Tropfen zu Boden. Er war erregt. So lange die Erregung anhielt, würde er auch Schleim verlieren. Das war für einen Ghoul normal.
    Bei seiner »Mutter« hatte er sich immer wohl gefühlt. Er hatte sich bei ihr in der Wohnung aufhalten können, aber auch im
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