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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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Keller, doch das war vorbei. Ein Opfer war ihm entkommen. Er brauchte ein neues- Versteck und musste so rasch wie möglich eines auf einem der Friedhöfe finden, wo er auch hergekommen war.
    Plötzlich blieb er stehen.
    Er hatte etwas gehört.
    Im ersten Moment war er sich nicht klar darüber, wo dieses Geräusch aufgeklungen war. Dann drehte er den Kopf und saugte zugleich die Luft durch die Löcher seiner Nase ein.
    Er roch das Fleisch. Er roch den Menschen - und sah, wie es hell wurde. Zugleich war vor ihm eine Tür aufgezogen worden. Er sah den Mann im Eingang stehen. Seine Silhouette malte sich wie ein dunkler Schattenriss ab.
    Hinter ihm war es hell, und vor ihm wurde es hell, als er das Licht im Keller einschaltete.
    Elmar hatte Glück. Er stand günstig und nicht weit von einer Mauer entfernt. Der Mann musste schon den Kopf drehen, um ihn zu entdecken. Elmar hatte Dorsey nie mit eigenen Augen gesehen.
    Er kannte ihn nur aus den Beschreibungen seiner Ersatzmutter, und die Gestalt am Ende der Treppe musste einfach der Wirt sein.
    Er ging jetzt nach unten. In der Mitte des Kellers stand die Anlage mit der Pumpe, die das Bier zum Tresen hochpumpte. Rohre liefen durch die Decke, und das Bier wurde auch nicht mehr in Holzfässern angeliefert, sondern in großen Kanistern.
    Frank Dorsey merkte und ahnte nichts. Er ging die wenigen Stufen hinab, um sich am Ende der Treppe nach rechts zu wenden, wo Kästen standen, die mit Mineralwasserflaschen, mit Cola und Limonade gefüllt waren.
    Der Wirt packte mit der rechten Hand einen Kasten Wasser, mit der linken einen Kasten Cola. Er hob beide an und wollte sich wieder der Treppe zuwenden, als er stutzte.
    Ihm war etwas aufgefallen…
    Er setzte die Kästen wieder ab, blieb stehen, legte den Kopf leicht zurück und schnüffelte.
    Klar, der Gestank!
    Der Ghoul wusste jetzt, dass er indirekt entdeckt worden war. So einfach würde er nicht entkommen können, er musste erst einen Zeugen ausschalten, denn der Wirt würde den Gestank nicht akzeptieren, sondern Nachforschungen anstellen.
    Er drehte sich nach links. Der Ghoul hörte seine ärgerliche Stimme. »Verdammt, wo kommt der Gestank her? Als wäre hier jemand verwest. Ratten oder so.«
    Elmar verhielt sich ruhig. Er drückte sich gegen die Wand, nicht weit von den leeren Kisten entfernt, die zu seinem Glück einen Schatten warfen.
    Frank Dorsey schnüffelte weiter - und hatte die Richtung erkannt, in die er gehen musste.
    Anschließend ging alles sehr schnell. Er bewegte sich mit kurzen Schritten auf das Zielobjekt zu, und auch Elmar hatte keine Chance mehr, sich zu verstecken.
    Dorsey sah ihn - und erstarrte!
    Es verschlug ihm die Sprache. Vielleicht glaubte er, einen Albtraum zu erleben, vielleicht dachte er auch an eine Halluzination. Seine Gesichtszüge verfielen. Er sah plötzlich sehr dumm aus, und er schaffte es nur, den Kopf zu schütteln.
    Der Ghoul bewegte seinen Mund und gab ein schlürfendes Geräusch von sich. Gleichzeitig verlor er Schleim. In dicken Tropfen klatschte er auf den Boden, und der Wirt verfolgte den Weg mit seinen Blicken.
    »Scheiße!«, flüsterte er dann und noch mal. »Scheiße, wer bist du? Wer, zum Teufel?«
    Elmar hätte es ihm gern gesagt, doch es war ihm nicht mehr möglich, zu reden. In seinem Maul hatte sich zu viel Schleim angesammelt, sodass aus dem Reden nur ein dumpfes Gurgeln wurde und vor der Maulöffnung Tropfen sprühten.
    Er zeigte seine Zähne, dann bewegte er sich, und der Schleim aus seinem Körper kroch über die roten Hosenträger hinweg.
    Dorsey stand zu nahe, um Elmar ausweichen zu können. Zudem war er noch immer wie paralysiert.
    Er sah die gewaltige Gestalt des Ghouls auf sich zukommen und erlebte, wie sich die Arme vom Körper lösten und in die Höhe zeigten.
    Dann ließ sich Elmar fallen.
    Der Wirt setzte zu seinem letzten und einzigen Schrei an, bevor die Masse Ghoul gegen ihn prallte, ihn von den Beinen riss und ihn unter sich begrub. Frank erlebte den Aufprall. In seinem Hinterkopf schien eine Rakete explodiert zu sein, aber er wurde nicht bewusstlos. Er erlebte mit, was mit ihm passierte. Da er den Mund nicht geschlossen hatte, drückte die widerliche Masse dagegen und auch hinein, sodass er keine Luft mehr bekam.
    Der Ghoul tat nichts. Er lag einfach nur auf dem Körper des Menschen und wartete darauf, dass sich dieser nicht mehr bewegte.
    Aber Dorsey war zäh. Trotz des Schlags gegen den Hinterkopf gab es noch den Willen, zu überleben, und deshalb setzte er
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