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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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als Erster in die Luke hineindrücken, als mich Suko antippte.
    »Was ist denn?«
    »Warte noch!«
    »Warum?«
    Er stand neben mir und hatte sich gebückt. »Ich glaube, dass ich was gehört habe.«
    Wenn Suko so redete, musste ich in die Defensive gehen. »Meinst du den Ghoul?«
    »Nein, John, den gerade nicht.«
    Wir waren beide still. Ich kniete vor der Luke und schaute über den Rand hinweg nach unten.
    Dann hörte ich es auch.
    Es waren noch undefinierbare Laute, aber sie näherten sich uns, und wir waren in der Lage, sie besser zu unterschieden.
    Auf der einen Seite vernahmen wir die hastigen Schritte. Jemand rannte durch den Stollen oder Keller. Er musste sich dabei wahnsinnig anstrengen, denn das Geräusch der Tritte wurde noch von heftigen und keuchenden Atemstößen überlagert.
    Wir brauchten nichts zu sehen, denn wir wussten auch so, dass sich dort ein Mensch auf der Flucht befand. Zumindest einer, der es ziemlich eilig hatte.
    Mir war es da unten noch zu dunkel. Deshalb holte ich die kleine Lampe hervor und leuchtete damit schräg in die Tiefe.
    Dann kam sie.
    Eine Frau, die einiges hinter sich haben musste, denn sie sah verdammt erschöpft aus. Sie hielt sich nur mühsam auf den Beinen. Sie taumelte jetzt, sie holte immer wieder keuchend Luft und stand dicht davor, zusammenzubrechen.
    Ich schrie nur einen Namen:
    »Glenda!«
    ***
    So erschöpft war sie nicht, als dass sie meinen Ruf nicht gehört hätte. Direkt unter der Luke blieb sie breitbeinig und schwankend stehen. Sie legte den Kopf in den Nacken, schaute zu mir hoch. Ein tränennasses, vor Erschöpfung gezeichnetes Gesicht, ein Körper, der schwankte, aber sie hatte mich erkannt.
    »John, bitte.«
    Suko und ich handelten gleichzeitig. Wir wussten nicht, ob Glenda verfolgt wurde, deshalb tat Eile Not. Möglicherweise hätte sie den Rand der Luke durch einen kräftigen Sprung erreichen können.
    Dafür aber war sie zu schwach.
    Wir streckten ihr beide unsere Hände entgegen und lagen dabei auf dem Bauch. So war die Distanz zu ihr kürzer. Glenda konnte, wenn sie ihre Arme ausstreckte, unsere Hände umfassen und sich von uns hochziehen lassen.
    Suko und ich sprachen uns ab.
    »Okay dann«, sagte ich.
    Wir zogen Glenda gemeinsam hoch. Auch wenn sie Schmerzen in den Schultern verspürte, sie beschwerte sich nicht. Was sie hinter sich hatte, war viel schlimmer.
    Wenig später war Glenda in Sicherheit und lag neben uns auf dem Boden.
    Sie konnte nicht reden. Sie war zu erschöpft. So mussten wir warten, bis sie sich wieder etwas erholt hatte. Ich hob sie an und lehnte sie mit dem Rücken an die Wand. An ihren Augen sah ich, dass sie ihre Rettung noch immer nicht so richtig begriffen hatte.
    »John, du bist es? Das ist keine Einbildung?«, flüsterte sie und zitterte dabei.
    »Nein, ist es nicht.« Ich umarmte sie jetzt, wo ich mich so dicht bei ihr befand, da nahm ich auch den Geruch wahr.
    Um es ehrlich zu sagen: Glenda stank. Es ließ darauf schließen, dass sie einen sehr intensiven Kontakt mit dem Ghoul gehabt haben musste. Vermutlich war sie dem Leichenfresser nur mit viel Glück entkommen.
    Sie rang noch immer nach Luft, aber es tat ihr gut, dass ich sie streichelte und sie mit leisen Worten beruhigte. Außerdem hatte ich festgestellt, dass sie körperlich unverletzt war.
    Ich wusste nicht, wie lange es gedauert hatte, aber meiner Ansicht nach fing sich Glenda recht schnell. Sie war eine verdammt starke Frau, die so leicht nichts aus der Bahn warf. Zudem hatte sie schon zu viel erlebt und sich in manch gefährlicher Lage befunden.
    »Mein Gott«, flüsterte sie und strich dabei durch ihr Gesicht. »Das darf alles nicht wahr sein.«
    »Was?«
    Ich erhielt noch keine Antwort. Jetzt war ihr aufgefallen, dass es außer Suko und mir noch eine Person in ihrer Nähe gab. Sie richtete ihren Blick auf die ans Geländer gefesselte Betty Brown und flüsterte: »Sie… sie ist seine Mutter. Man kann es kaum fassen, aber es stimmt. Sie hat mich in die Falle gelockt und…«
    »Ja, habe ich!« kreischte Betty. Eine Hand hatte sie frei. Mit dem Zeigefinger deutete sie auf Glenda. »Ich hätte mich gefreut, wenn Elmar dich…«
    »Es reicht!« fuhr ich sie an. »Elmar wird nicht gewinnen. Wir werden ihn vernichten.«
    »Er wird euch verschlingen!« schrie sie uns entgegen. Sie trampelte auch noch und zerrte dabei an der Handschelle, aber sie kam nicht los.
    Ich kümmerte mich wieder um Glenda, denn sie allein war die perfekte Zeugin.
    »Der Ghoul ist
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