Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1190 - Geisterrache

1190 - Geisterrache

Titel: 1190 - Geisterrache
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
das passiert. Aber die Flammen haben alles weggebrannt, und so gab ich mich einem anderen hin.«
    »Es interessiert mich nicht«, sagte Jane. »Ich weiß nur, dass du eine dreifache Mörderin bist!«
    »Meine Rückkehr ist Rache.«
    »Dabei haben dich die Menschen geholt, die du getötet hast. Passt das zusammen?«
    »Bei mir schon, Jane. Ich habe sie benutzt - na und? Auch ich bin benutzt worden. Aber die wichtige Frage hast du mir noch immer nicht beantwortet. Wirst du zu mir stehen?«
    »Nein!«
    Ein schrilles Lachen hallte durch den kahlen Raum. »Du bist wahnsinnig, Jane, diesen Vorschlag abzuschlagen. Du bist irre. Ich spüre doch, dass etwas in dir brennt, das niemals verlöschen wird. Glaube mir, ich weiß das.«
    »Und ich weiß es auch, Gunhilla. Aber das Brennen ist einfach nicht stark genug, um meine guten Gefühle zu überdecken. Daran solltest du denken. Ich habe schon öfter die Chance gehabt, wieder zurückzugehen. Man hat auch versucht, mich zu holen. Ähnlich wie du es jetzt getan hast. Vergebens, Gunhilla. Ich habe mich dagegen gesträubt, und ich werde auch jetzt nicht nachgeben.«
    Gunhilla Blaisdell erlebte eine Enttäuschung. Sie heulte vor Wut auf, schwebte in die Höhe, und die beiden vor der Kanzel stehenden Menschen konnten erkennen, dass sich Gunhillas Gesicht grausam verzerrte und sich auch anders veränderte. Für einen Moment sah es schwarz, grau und verbrannt aus.
    Ein Strom aus Hass wehte Jane entgegen, der sie nicht kümmerte. Für sie war Gunhilla eine Todfeindin. Auf keinen Fall würde sie sich auf ihre Seite schlagen.
    Gunhilla hob die Beine an. Die Hände der nach unten gestreckten Arme stemmte sie dabei auf den hölzernen Rand der Kanzel, und in dieser Lage schaute sie nach unten.
    »Töten!«, schrie sie. »Ich will ihn töten! Er ist der Letzte. Aber du kannst ihn retten.«
    »Indem ich zu dir komme?«
    »Ja!«
    »Dann töte ihn!«
    Es waren klare, auch bittere Worte, und der Küster hatte sie verstanden. Er wollte etwas sagen, vielleicht auch flehen, aber er brachte kein Wort hervor.
    Jane, die ihn ruhig und wissend anschaute, beruhigte ihn auch nicht. Sie hätte sich trotzdem mehr um ihn kümmern sollen. Als sie es merkte, war es zu spät.
    »Neinnn!« brüllte Glaser. »Du kannst mir nicht helfen. Du willst es auch nicht. Du nicht!«
    Er nahm sein Schicksal selbst in die Hand. Auf die Schmerzen in den Händen achtete er nicht mehr.
    Plötzlich war ihm alles egal. Er warf sich auf der Stelle herum, und es gab für ihn nur einen Fluchtweg, der ihn retten konnte.
    Er rannte zur Tür!
    Vergeblich versuchte Jane, ihn mit einem Spruch aufzuhalten. Der Mann war nicht mehr zu stoppen.
    Er hetzte auf den Ausgang zu. Wie eine schwankende Schattengestalt lief er an den Bänken vorbei.
    Er schrie, er wedelte mit den Armen und hatte sehr schnell die Hälfte der Strecke hinter sich gelassen.
    Erst dann lösten sich die beiden Helferinnen von der Decke. Fast wie Steine fielen sie nach unten, begleitet vom harten Lachen der Hexe Gunhilla.
    Er konnte nicht entkommen.
    Die beiden schlugen zu.
    Jane wollte noch ebenfalls weg, aber Gunhilla war schneller. Plötzlich stand sie nicht mehr auf der Kanzel.
    Sie hatte es innerhalb kurzer Zeit geschafft, den Ort zu verlassen und hielt sich plötzlich vor Jane auf.
    Sie versperrte ihr den Weg.
    »Du gehörst mir, Glaser meinen Freundinnen!«
    Jane hörte ihn schreien. Sie drehte den Kopf und bekam mit, dass sie den Küster von zwei Seiten gepackt hielten und jetzt mit einem heftigen Ruck vom Boden in die Höhe zogen.
    Ein Entkommen war unmöglich!
    »Jetzt töten sie ihn!«, schrie Gunhilla und freute sich.
    Genau da flog die Kirchentür auf!
    ***
    Wir hatten eigentlich nicht damit gerechnet, so schnell eingreifen zu müssen. Erst war es noch normal still gewesen, und Suko hatte die Tür behutsam öffnen wollen. Das war ihm dann nicht mehr gelungen, denn in der Kirche schienen sich die Ereignisse zu überschlagen.
    Für uns gab es kein Halten mehr.
    Wir hatten uns beide angestrengt und die Tür gemeinsam aufgerissen. Sie war breit genug, so konnten wir nebeneinander in die Kirche laufen.
    Nach zwei Schritten schon gingen wir nicht mehr weiter. Da war es, als hätten wir beide einen Faustschlag erhalten, der uns stoppte. Plötzlich war diese innerkirchliche Welt eine andere geworden. Hier passierte etwas, das einfach nicht geschehen durfte. Im Hintergrund sah ich Jane Collins zusammen mit Gunhilla Blaisdell. Sie war für uns außer Reichweite, denn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher