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119 - Der Diamantendolch

119 - Der Diamantendolch

Titel: 119 - Der Diamantendolch
Autoren: Dämonenkiller
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Stimme erkannt zu haben.
    „Jeff', sagte er leise, „Jeff Parker! Melde dich!"
    Aber es kam keine Antwort. Unga versuchte es noch zweimal, dann legte er den Kommandostab schulterzuckend zur Seite.
    Don Chapman hatte ihn beobachtet. „Glaubst du wirklich, eine Botschaft über den Kommandostab erhalten zu haben?"
    „Ich bin nicht sicher", sagte Unga. „Es ist auch möglich, daß irgendeine Magie diesen Nebeneffekt hervorgerufen hat und daß er nichts bedeutet. Aber wissen möchte ich zu gern, wo Jeff Parker sich befindet. Er gilt als vermißt, seit der Dämonenkiller für einige Zeit seinen Tod vortäuschte."
    „Das möchte ich auch wissen. Aber es gibt noch etwas, was mich sehr interessiert."
    „Was, Don?"
    Ein handgroßer, bunter Falter flog über Unga und Don Chapman hinweg. Die beiden unterschiedlichen Männer sahen ihm nach, bis er hinter einem Busch verschwand.
    „Du hast Andeutungen gemacht, daß du über den Dämon Ravana und sein Karma Bescheid weißt. Du sprachst von damals, als wärest du schon einmal in Indien gewesen. Mir ist auch schon bei anderen Gelegenheiten manches aufgefallen. Spanne deinen alten Freund also nicht länger auf die Folter! Warst du schon einmal in Indien oder nicht?"
    Unga nahm eine Mangofrucht aus seinem Tragebeutel und biß hinein. Er schwieg eine Weile.
    „Ich war schon einmal in Indien", sagte er dann. „Vor mehr als einem Jahrtausend. Ich suchte Hermon oder Gralon, den König der Stadt Ys, welche dämonische Mächte im Meer versinken ließen. Hermon war der Begründer der Weißen Magie, der sagenhafte Hermes Trismegistos. Als Ys untergegangen war, wanderte er durch die ganze Welt.".
    „Davon hast du mir nie etwas erzählt, Unga."
    „Wozu auch? Es ist vorbei. Ich hatte Hermon damals aus den Augen verloren und war auf der Suche nach ihm."
    „Und? Was geschah? Welche Rolle spielte der Dämon Ravana?"
    In diesem Moment rief der Guru zum Aufbruch. Unga erhob sich geschmeidig.
    „Irgendwann erzähle ich es dir, Don", versprach er. „Jetzt müssen wir uns um die Gegenwart kümmern. "

    Die Pilger marschierten weiter. Ein Wolkenbruch durchnäßte sie bis auf die Haut. Hinterher peinigten sie zahllose Stechmücken. Feuchter Dunst stieg aus dem Dschungel auf, und in den Wassertropfen auf den Blättern und Gräsern brach sich das Sonnenlicht; sie funkelten wie unzählige kleine Diamanten.
    Der Bergrücken mit den Kulthöhlen von Ajanta rückte näher. In der Nähe der Kultstätten befand sich ein kleines Dorf, ähnlich wie beim Kailasanath-Tempel und den Jaina-Tempeln und Höhlen von Ellora. Die Dorfbewohner lebten hauptsächlich vom Fremdenverkehr.
    In der Abenddämmerung erreichten die Pilger das Dorf. Dort fand ein Fest statt. Buden und Hütten waren vor dem Dorf aufgebaut, Zelte unter freiem Himmel für die Leute aufgeschlagen, die von weither zum Fest gekommen waren. Feuerwehrraketen wurden in die Luft geschossen. Ein buntes und fröhliches Treiben herrschte.
    „Was ist denn hier los?" fragte Unga Reena. „Ich denke, es soll eine Schlacht gegen die Chakras ausgetragen werden?"
    „Das habe ich nicht gesagt, Unga, obwohl es dazu kommen kann. Die Chakras und wir verfolgen beide zwei verschiedene Ziele und müssen dabei zwangsläufig aneinandergeraten. Aber vielleicht läßt sich der Kampf auch ohne eine große Schlacht entscheiden."
    Unga verzichtete darauf, nach näheren Einzelheiten zu fragen. Wenn er sie erfahren sollte, würden die, Padmas es ihm sagen.
    „Wenn es zu einer Schlacht kommt, können eine Menge von den Menschen hier sterben", sagte der Cro Magnon.
    „Wir können sie nicht davon abhalten, das Fest des Goldenen Fremden zu feiern", sagte Reena, „den Jahrestag seines Sieges über den Dämon Ravana. Seit über tausend Jahren wird dieser Tag in Ajanta festlich begangen. Der Palast des Rajah und die befestigte alte Stadt Ajanta sind längst dahin und vom Dschungel überwuchert, aber das Fest des Goldenen Fremden wird immer noch gefeiert."
    Unga schaute über die Menge der Feiernden und über den Festplatz. Er lächelte - und zwar aus einem Grund, den Don Chapman nicht kannte.
    „Die Menschen in dieser Gegend haben also nicht vergessen, was der Goldene Fremde für sie getan hat", sagte er. „Das ist schön, denn normalerweise vergiß die Welt schnell."
    Reena sagte, daß die Pilger nun die Gasthäuser von Ajanta aufsuchen würden, soweit sie nicht unter freiem Himmel und in Zelten schliefen. Plätze waren vorbestellt worden. Die Pilger sollten sich erst am
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