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119 - Der Diamantendolch

119 - Der Diamantendolch

Titel: 119 - Der Diamantendolch
Autoren: Dämonenkiller
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Aber immer neue traten ihm in den Weg. Die Skelettköpfe erhoben keine Hand gegen Unga und machten auch keine feindseligen Gesten. Sie drängten sich ihm einfach entgegen und hemmten ihn. Ihre Körper waren kalt und fest. Sie gaben keinen Laut von sich.
    Unga kam kaum voran, obwohl die Sorge um Don Chapman ihn anfeuerte.
    Die Padmas halfen ihm, so gut sie konnten, vermochten aber auch nicht viel auszurichten. Langsam, sehr langsam arbeiteten sie sich in die Tempelhalle vor, in der sich die Untoten drängten.
    Dann geschah etwas Seltsames. Ein Ächzen und Stöhnen ging durch die Reihen der Untoten. Sie sanken nieder, lösten sich auf und verschwanden. Nur ihre roten Kutten mit den spitzen Kapuzen blieben liegen und bedeckten den Boden.
    Unga wischte sich über die Augen. Kein einziger Skelettkopf war mehr zu sehen.
    „Was hat denn das zu bedeuten?" fragte der Cro Magnon.
    Auch die drei Padma-Sadhu schauten überrascht drein.
    Die dämonische Ausstrahlung ist fast ganz verschwunden", sagte Reena.
    Jetzt merkte es auch Unga. Eine schlimme Vorahnung ergriff ihn. Die Skelettköpfe waren durch die Berührung mit Ravanas Karma entstanden und von ihm auf magische Weise am Leben erhalten worden. Jetzt beendeten sie ihr magisches Dasein. Das konnte nur bedeuten, daß Ravanas Karma fort war. Jemand hatte es freigesetzt.
    Unga rannte zu der Nische, stieß die Tür auf und eilte die Treppe hinunter, die er vor mehr als tausend Jahren schon einmal herabgestiegen war. Er lief durch den kleinen Vorraum, den immer noch düsteres Zwielicht erhellte, und gab dem einen Türflügel einen Tritt, daß er aufflog.
    Er sah die Gruft mit den Säulen bei der Tür und dem Steinpodest ziemlich im Hintergrund. Ein kopfloser Leichnam, den er als den Uri Lüthi erkannte, lag in der Nähe des Podestes. Von dem Skelett des Dämons Ravana, dem Dolch mit dem Karma-Diamanten und dem Zwergmann Don Chapman entdeckte Unga keine Spur.
    Jemand hatte Ravanas Karma freigesetzt. Aber wer, da Uri Lüthi es ganz offensichtlich nicht gewesen sein konnte? Don Chapman vielleicht? Das war ausgeschlossen.
    Unga trat in die Gruft, in der es ein wenig nach verschmortem Fleisch roch. Lüthis Halsstumpf war schwarz verkohlt. Wer konnte der Träger von Ravanas Karma sein, seine Reinkarnation?
    „Bixby", sagte Reena, die mit den beiden männlichen Padmas hinter .dem Cro Magnon in die Gruft getreten war.
    Unga drehte sich um. „Was?"
    „Hier. Bixbys Name ist in den Staub geschrieben worden, neben dieser Säule."
    Unga trat näher und betrachtete die Stelle, auf die Reenas Finger deutete. Er las den Namen Bixby und erkannte die Schrift des Zwergmannes. Jetzt wurde alles klar. Unga war sehr intelligent, und er dachte dasselbe, was auch dem Zwergmann eine Weile zuvor gedacht hatte.
    Bixby war die Reinkarnation des Dämons Ravana geworden, der Träger seines Karmas. Er hatte sich von hier wegbegeben - auf magische Weise. Und Don Chapman hatte er mitgenommen.
    „Don!" rief Unga. „Don!"
    Er erhielt keine Antwort. Er nahm an, daß Bixby-Ravana den Zwergmann gefangengenommen hatte, denn seinen Leichnam mitzunehmen, hatte keinen Sinn, dachte Unga.
    Die Gruft wurde von dem unnatürlichen Licht erhellt. Die Wand im Hintergrund war schwarz und glänzte wie Glas.
    Unga ging hin und klopfte mit dem Kommandostab dagegen. Die Wand war massiv.
    Der Cro Magnon wandte sich zu Reena und den beiden männlichen Padma-Anhängern um. Er sagte ihnen, was er sich zusammenkombiniert hatte.
    „Das ist sehr, sehr schlimm", sagte Reena besorgt. „Bixby nahm einen hohen Rang in der Padma- Sekte ein. Er besaß geheimes Wissen und wußte auch einiges über den Lotosgeborenen Padmasambhawa Bodhisattwa selbst. Dieses Wissen ist jetzt auf die Reinkarnation des Dämons Ravana übergegangen, und diese kann es an die Chakras weiterleiten. Das ist ein schlimmer Schlag für uns. Der Lotosgeborene ist jetzt in noch größerer Gefahr als zuvor."
    Unga wußte, daß die Padmas und auch er nach dem Sieg im Kailasanath-Tempel nun eine schwere Niederlage hatten hinnehmen müssen. Der Dämon Ravana lebte. Das Karma des indischen Dämons war noch nicht in der Gewalt der Janusköpfe, die hinter der Chakra-Sekte standen. Vielleicht war Bixby-Ravana nicht ohne weiteres bereit, mit ihnen zu paktieren, sagt sich Unga, doch er wußte, daß es eine verzweifelte Hoffnung war - ein Strohhalm, nach dem er wie ein Ertrinkender griff.
    Aber Unga würde nicht aufgeben. Er wollte zu verhindern versuchen, daß Bixby-Ravana sich
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