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1187 - Zielgebiet Armadaherz

Titel: 1187 - Zielgebiet Armadaherz
Autoren: Unbekannt
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ist umsichtig. Er wird nichts Unbesonnenes tun."
    „Hoffen wir es!" erwiderte Halmsew.
    Während die Silbernen mit Hilfe ihrer Flugaggregate langsam bis in Bodennähe sanken und sich danach im Schwebeflug den beiden nektarsaugenden Wesen näherten, überlegte Quartson, ob die Herzscouts dieser Generation sich überhaupt als Führer durch den Irrgarten des Loolandre gebrauchen ließen. Sie hatten die Aufgabe ihrer Urahnen vielleicht längst vergessen und kannten sich nur in dem Sektor aus, in dem sie geboren und aufgewachsen waren. Das erschien ihm angesichts des Fehlens jeglicher technischer Ausrüstung sogar sehr wahrscheinlich.
    Die beiden Herzscouts hatten sie inzwischen bemerkt. Sie ließen von ihren Futternischen ab und flatterten erregt hin und her.
    Als die beiden Silbernen sich ihnen bis auf etwa zehn Meter genähert hatten, sagte Quartson: „Halt! Hier landen wir und rühren uns nicht von der Stelle, bis sie ihre Scheu überwinden!"
    Sie landeten und warteten Nach einer Weile schien die Neugier der Herzscouts über ihre Furcht zu siegen. Sie fingen damit an, die für sie fremden Wesen zu umkreisen und zogen dabei ihre Kreise allmählich immer enger.
    Quartson musterte sie genau. Herzscouts ähnelten Fledermäusen, aber sie waren viel größer und vor allem intelligent. Die Körper dieser beiden Wesen mochten etwa 1,40 Meter groß sein, die Spannweite ihrer Hautflügel betrug zirka fünf Meter. Ihre Körper waren unten schwarz und oben eisgrau behaart. Die Gesichter der fast kugelrunden Köpfe waren nackt und faltig und liefen in großen, Tierschnauzen ähnelnden Gebilden aus, die jedoch nur die hochempfindlichen Organe zur Orientierung mittels Ultraschall bargen. Darunter saßen die zusammengerollten Saugrüssel, neben denen es zwei Öffnungen gab, hinter denen sich Membranen befanden, eine zum Aussenden von Schallwellen auf den „gängigen" Frequenzen der Armadavölker und eine zum Empfang solcher Schallwellen. Die violett leuchtenden Bälle über den Köpfen der Herzscouts bewiesen, daß sie Armadisten waren. Ob sie allerdings den Armadaslang beherrschten, war angesichts der langdauernden Isolation des Loolandre fraglich.
    Als die beiden Herzscouts wenige Meter vor den Silbernen landeten, machte Quartson die Probe aufs Exempel. „Könnt ihr mich verstehen?" fragte er langsam und deutlich. „Wir verstehen dich", antwortete der etwas fülligere Herzscout in kaum verfremdetem Armadaslang. „Aber wer seid ihr? Wir haben Wesen wie euch noch nie gesehen."
    Quartson atmete auf. Die wichtigste Bedingung für eine Verständigung war erfüllt: eine gemeinsame Sprache. „Ich heiße Quartson", erklärte er. „Mein Begleiter ist Halmsew. Wir sind Armadaschmiede."
    „Armadaschmiede ...?" wiederholte der fülligere Herzscout gedehnt, als versuchte er, aus dem Klang des Wortes auf seine Bedeutung zu schließen. „Ich heiße Vzill, und das ist eine Kundschafterin. Wir sind Herzscouts."
    Zum zweitenmal atmete Quartson auf. Wenn diese Wesen sich beim alten Namen nannten, erinnerten sie sich vielleicht auch an die Aufgabe, die sich dahinter verbarg. Das würde langwierige Verhandlungen überflüssig machen und Zeit sparen. Die Zeit aber war ein sehr wichtiger Faktor. Er und Halmsew hatten viel zulange gebraucht, um eine wichtige Nebenzentrale des Armadaherzens zu finden, die sich für ihre Zwecke eignete und sie unter Umgehung der Kontrollen des Armadaherzens zur Aussendung von achtzehn Echosignalen zu veranlassen, die die Barbarenwellen zum Loolandre führen würden. Inzwischen mußte Parwondov mit der ICCUBATH vor dem Loolandre angekommen sein und auf die Nachricht waren, daß die Vorbereitungen zum Transport des Kollektivwesens ins Armadaherz abgeschlossen waren. Dabei hatten sie eben erst angefangen. „Wir brauchen eure Hilfe, Vzill". „Die Kundschafterin und ich sind bereit", erklärte Vzill. „Wir werden euch führen.
    Wenn ihr uns folgen wollt!"
    „Nicht so schnell!" wandte Quartson ein. „Ihr sollt nicht uns führen. Wir brauchen eine größere Mannschaft von Herzscouts, die einen großen und wichtigen Transport ins Innere des Armadaherzens geleiten soll. Das ist aber noch nicht alles. Dieser Transport muß später aufgeteilt und an vielen Stellen des Armadaherzens deponiert werden."
    Das schien die beiden Herzscouts zu verwirren. Sie wandten sich einander zu, und Quartson erkannte an den Anzeigen eines Detektors, daß sie sich durch stoßartige Lautsignale im Ultraschallbereich verständigten. Der
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