Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1187 - Zielgebiet Armadaherz

Titel: 1187 - Zielgebiet Armadaherz
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
suchen", entschied er. „Dronomon wird mich begleiten."
     
    *
     
    „Zwei Silberne!" pfiff die Kundschafterin. „Sie kamen aus einer Schaltstelle, in der sie sich lange zu schaffen machten, stiegen in einen metallenen Kokon und flogen damit drei Futternischen an."
    Vzill lauschte den Kommunikationssignalen der Kundschafterin, während er mit zusammengefalteten Flughäuten an einer Strebe der Bergenische hing wie die noch junge Trygazin auch. Das Ortungsorgan in seiner stumpfen Nase sandte dabei unablässig Ultraschallimpulse aus, deren Reflexe in seinem Bewußtsein ein deutlicheres Bild der näheren Umgebung erzeugten, als hätte er mit Augen sehen müssen.
    Er wußte, daß es sich bei den „Silbernen" nur um Armadaschmiede handeln konnte, auch wenn er selbst noch nie welchen begegnet war. Dafür hatten andere Gruppen von Herzscouts um so öfter Kontakt mit ihnen gehabt. Früher sollten die Armadaschmiede im Loolandre ein und aus gegangen sein, als gehörten sie zum Armadaherzen. Das traf zwar nicht zu, aber immerhin spielten sie als Erzeuger der überregionalen Armadatechnik eine sehr wichtige Rolle innerhalb der Endlosen Armada. Vzill konnte sich allerdings nicht erklären, was zwei Silberne bei den Futternischen gesucht hatten, die ausschließlich der Versorgung von Trygazen mit Nahrung dienten. „Haben sie Braal-Nektar entnommen?" pfiff er. „Davon habe ich nichts bemerkt", antwortete die Kundschafterin. „Es sah so aus, als würden sie die Nischen nur inspizieren."
    Vzill kam zu dem Schluß, daß es seine Pflicht war, der Sache nachzugehen. Vielleicht suchten die beiden Armadaschmiede den Kontakt mit Herzscouts, weil sie ihre Dienste benötigten. Dann mußte er dafür sorgen, daß seine Gruppe den Auftrag bekam und für einige Zeit aus ihrer Lethargie gerissen wurde.
    Er schüttelte seine Flughäute und beförderte dadurch einen Vorrat an Sauerstoff reicher Luft der Bergenische unter sie. Die Schlitze der Speicher-Atmung unter dem eisgrauen Bauchfell saugten die Luft ein. „Führe mich zu den Silbernen!" befahl er der Kundschafterin. „Folge mir!" pfiff die Kundschafterin, breitete die Flughäute aus und löste die Füße von ihrer Strebe.
    Vzill tat es ihr nach. Fast lautlos flatterten die beiden Wesen durch die stockfinstere Bergenische. Einige Trygazen ihrer Gruppe, die an den überall aus den Wänden ragenden Streben hingen, erwachten aus ihrem Dämmerschlaf und bewegten sich unruhig. Über dem inneren Rand der Luftschleuse im Mittelpunkt des Höhlenbodens angekommen, faltete die Kundschafterin ihre Flughäute zusammen und ließ sich fallen. Es klatschte dumpf, als der Körper die erste Faltmembran durchschlug, die sich hinter ihm sofort wieder schloß.
    Nur Sekunden später prallte auch Vzill mit zusammengefalteten Flughäuten gegen die Membran, drückte dadurch die Lamellenschlitze auseinander und glitt hindurch. Während er den ersten Abschnitt der Luftschleuse hinabstürzte, in dem die Atmosphäre bereits dünner war als innerhalb der Bergenische, stellte sich sein Organismus auf Speicher-Atmung um.
    Er durchschlug noch vier weitere Membranen des Fallschachts, bevor er das Vakuum erreichte, das im überwiegenden Teil des Loolandre herrschte. Seine Ultraschallimpulse wurden von Strukturen reflektiert, die einem zerrissenen und danach verfestigten Nebelschleier glichen, der sich nach allen Seiten unendlich weit ausdehnte. Von dem alles durchdringenden Leuchten, das hier herrschte, nahm er nichts wahr. Es war auch bedeutungslos für ihn und für alle anderen Herzscouts.
    Während er hinter der Kundschafterin durch die Leere fiel, erinnerte sich Vzill an die Legenden, die in allen Trygazen-Gruppen von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Danach sollten die Herzscouts einst die wichtigste Rolle im Loolandre gespielt haben. Sie waren Führer durch das Armadaherz gewesen. Ohne sie hätten sich Besucher von außerhalb hoffnungslos verirrt. Aber sie kannten sich überall im Loolandre aus wie in ihrer jeweiligen Bergenische.
    Seit längerer Zeit jedoch waren ihre Dienste immer seltener benötigt worden. Deshalb bestand das Leben für die meisten Trygazen nur noch aus einem Dämmerschlaf, der in großen zeitlichen Abständen zur Nahrungsaufnahme in den Futternischen und zur Paarung unterbrochen wurde. Vielleicht aber änderte sich das bald, denn seit kurzem hatte es sich herumgesprochen, daß in mehreren Sektionen Armadaschmiede aufgetaucht waren.
    Als die Kundschafterin aus seiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher