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1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

Titel: 1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon
Autoren: Jason Dark
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komisch. Er fand es auch nicht zum Lachen und konnte sich vorstellen, dass so etwas bewusst in die Wege geleitet worden war, obwohl er keinen Grund dafür sah.
    Vieles war anders geworden. Der Spaß war vorbei. Er sah die Kulissen, über die noch der rote Widerschein des Feuers hinwegtanzte. Er sah im Hintergrund die gemalten Häuser, aus deren Dächer ebenfalls die Flammen schossen, und das alles lief in einer unheimlichen Lautlosigkeit ab.
    Plötzlich hörte er das Lachen.
    Und das war echt!
    ***
    Craig zuckte zusammen. Damit hatte er nicht gerechnet. Das Lachen hatte sich zudem nicht mal zu laut angehört, aber es war vorhanden und blieb auch bestehen. Meckernd, fast schon zynisch. Ein Lachen, wie es nur jemand ausstoßen konnte, der endlich etwas Bestimmtes erreicht hatte und sich darüber freute.
    Craig Farell glaubte nicht, dass es zur Schau gehörte. Und wenn es eine Schau war, dann für ihn ganz allein. Sie hing möglicherweise mit seinem dienstlichen Besuch hier in Hamburg zusammen.
    Da schien es Kräfte zu geben, die an einer Lösung des Falls nicht interessiert waren.
    Aber das war verrückt. Er war hier privat. Er hatte sich eine Abwechslung gönnen wollen, allerdings hätte er nicht gedacht, dass sie für ihn so enden würde.
    Das Lachen verstummte.
    Trotzdem klang es noch immer irgendwie in seinen Ohren nach. Er würde es so leicht nicht vergessen.
    Craig Farell wollte auch nicht die Pferde scheu machen. Es konnte durchaus sein, dass alles nur ein Spaß war, einschließlich des Gelächters. Vielleicht war die normale Tür inzwischen wieder geöffnet worden. Der hochgewachsene Mann mit den rötlichen, kurz geschnittenen Haaren ging hin und startete einen Zweiten Versuch.
    Nein, sie war noch zu!
    Er wurde sauer. Er trat zurück. Gedanken und Überlegungen schossen durch seinen Kopf. Wenn es nicht anders zu machen war, dann würde er versuchen, die Tür aufzubrechen, sie einzutreten, mit der Schulter aufzurammen, wie auch immer.
    Das Lachen wurde zum Kichern!
    Craig zuckte diesmal nur kurz zusammen, dann drehte er sich auf der Stelle herum. Er hatte das Kichern dicht hinter sich gehört und hätte die Person jetzt eigentlich sehen müssen, aber sie war nicht da. Sie musste blitzschnell abgetaucht sein.
    Farell wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Plötzlich hasste er die schlechte Luft und auch die fremde Umgebung. Er hätte sich am liebsten eine Eisenstange besorgt und die Kulissen eingeschlagen. Doch er wollte sich nicht lächerlich machen und riss sich zusammen.
    Er sprach zwar ins Leere, wobei er allerdings hoffte, dass ihn irgendwer hörte. »Hören Sie. Was immer Sie sich ausgedacht haben, das ist für mich kein Spaß mehr. Fun und Action sind vorbei. Ich will hier raus, denn ich habe noch einen Termin.«
    Das letzte Wort war verklungen, doch eine positive Antwort bekam er nicht.
    Es blieb um ihn herum so erbärmlich still. Selbst das Gelächter war nicht zu hören.
    Schwach gewordenes Licht. Nur noch schwach flackerndes Feuer. Kein neuer Rauch mehr. Keine Schreie, auch keine Stimmen.
    Dafür das Lachen!
    Diesmal klang es wieder anders. Es hörte sich hämisch und zugleich siegessicher an. Zugleich auch bösartig. Als würde sich der Lacher darüber freuen, dass Farell in der Falle steckte.
    »Dann zeigen Sie sich wenigstens, Meister. Los, ich will Sie sehen. Oder sind Sie zu feige?« Nach diesen Fragen drehte Farell sich auf der Stelle um. Er schaute sogar in die Höhe. Die Decke war glatt und durch Balken aufgeteilt. Über sie hinweg huschte plötzlich ein Schatten. Craig hatte nicht gesehen, woher er gekommen war. Jedenfalls war er plötzlich da. Und es war kein Schatten, den das Feuer hinterlassen hatte, denn die sahen anders aus.
    Craig war zwar nicht eben geschockt, aber den Atem hielt er schon an, als er das wandernde Gebilde sah. Erst glaubte er, sich verguckt zu haben, und wenig später musste er sich eingestehen, dass es den Schatten in dieser Form tatsächlich gab.
    Es war der Umriss einer Gestalt.
    Sein Herz schlug plötzlich schneller. Der Schatten bereitete ihm Sorge, wie er plötzlich weiterzog und seinen Weg unter der Decke her fand.
    Farell schaute nur noch nach oben. Er empfand den Schatten als bedrohlich und zugleich faszinierend. Nicht den Körper, sondern das, was die Gestalt mit beiden Händen umklammerte.
    Es war ein Beil!
    Nicht nur eine normale Axt, sondern ein mächtiges Henkerbeil, dessen große Klinge eine ovale Ausbuchtung nach vorn zeigte und aussah wie ein
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