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1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

Titel: 1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon
Autoren: Jason Dark
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sich wieder!
    Genau darauf hatte der Schatten gewartet. Von der Seite her schlug er wuchtig zu.
    Farell hörte noch ein leises Pfeifen oder glaubte, es zu hören, dann erwischte ihn die Klinge.
    Und sie war kein Schatten mehr, denn sie hatte sich im Bruchteil einer Sekunde materialisiert.
    Sie trennte den Kopf vom Körper des Besuchers. Es war ihm nicht mehr möglich, einen Schrei auszustoßen. Er war schon tot, als der Torso noch mit beiden Beinen auf dem Boden stand.
    Pfeilschnell zog sich der Schatten zurück. Der kopflose Körper fiel und krachte auf die Holzbohlen.
    Der Kopf war zur Seite gerollt. Er lag dicht neben einer Säule, die das Feuer angefressen und dabei leicht geschwärzt hatte.
    Die starren Augen glotzten in die Höhe, aus der das widerliche Lachen gegen den Boden hallte…
    ***
    Suko sah noch immer ein wenig blass um die Nase herum aus, aber er hatte es sich trotzdem nicht nehmen lassen, wieder ins Büro zu kommen und seinen Dienst anzutreten.
    Der Streifschuss am Kopf war doch nicht ohne Folgen geblieben. Da hatte er den dienstlichen Befehl bekommen, einige Tage zu pausieren, aber wer Suko kennt, der weiß auch, dass er nicht zu Hause herumsitzen kann, trotz seiner netten Partnerin Shao.
    Er war mit mir gekommen, und als Erinnerung an den Streifschuss klebte noch ein Pflaster auf seiner Stirn.
    Glenda hatte ihn sehr lieb empfangen und hatte mich darauf hingewiesen, entsprechend Rücksicht zu nehmen, was ich ihr auch versprochen hatte.
    Jetzt saß Suko auf seinem Platz hinter dem Schreibtisch und zeigte ein breites Grinsen, weil Glenda ihn auch verwöhnte und ihm sogar den Tee servierte.
    Ich hingegen hatte meine Tasse selbst aus dem Vorzimmer mitnehmen und in unser Büro balancieren müssen. So ungerecht kann manchmal das Leben eines Yard-Beamten sein.
    Glenda, die einen modischen grünen Pullover mit angedeutetem Rollkragen und dazu einen beigen Lederrock trug, der lang, aber sehr eng geschnitten war, blickte mir fast strafend in die Augen.
    »Habe ich was getan?«, fragte ich.
    »Nein, das nicht. Aber ich möchte, dass du Rücksicht auf Suko nimmst. Mit einem Streifschuss ist nicht zu spaßen.«
    »Sehr wohl, Schwester Glenda.«
    »Dann bin ich ja zufrieden.«
    Nickend und vor sich hin lächelnd rauschte sie aus dem Büro und ließ uns zurück.
    »Da siehst du es«, sagte Suko. »Du musst einfach Rücksicht auf einen Rekonvaleszenten nehmen.«
    »Tue ich das denn nicht?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ach«, sagte ich gedehnt. »Und wer, bitte schön, hat dafür gesorgt, dass du ins Büro gekommen bist? Das bin doch wohl ich gewesen. Oder siehst du das anders?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Eben.«
    »Aber ich möchte gern von dir verwöhnt werden. Du könntest mir dann mal etwas holen und…«
    Ich tippte gegen meine Stirn. »Das mach mal selbst, alter Knabe. Deine Schuld, dass du hier sitzt. Du hättest auch zu Hause bleiben können, aber das hast du ja nicht gewollt. Dein Pech. Shao hätte dich bestimmt besser gepflegt.«
    »Sie wollte ja auch, dass ich gehe.«
    »Bestimmt nicht grundlos. Dich möchte ich nämlich auch nicht als Kranken betreuen.«
    Suko gab als Antwort nur ein Räuspern von sich. Dann wurde er dienstlich. »Was liegt denn überhaupt an, abgesehen von unseren Ohren?«
    »Bei mir mehr als bei dir.«
    »Reiß dich zusammen, Geisterjäger!«
    »Ist schwer, wenn ich dich so sehe. Aber im Prinzip liegt nichts an. Vom letzten Fall habe ich dir ja berichtet. Ich schaffte ihn auch ohne dich, und die lebenden Skelette existieren auch nicht mehr. Die konnten wir vernichten, wobei ich dem Abbé schon ein großes Kompliment machen muss.«
    »Ist er wieder in Frankreich?«
    »Ja. Bei ihm ist alles wieder okay. Im Moment können wir uns hier im Büro gegenseitig auf die Nerven fallen. Vielleicht schreiben wir auch mal Berichte oder rechnen noch Spesen ab, falls wir die Quittungen finden. Da gäbe es einiges für dich zu tun.«
    »Komisch.« Suko zeigte ein süß-säuerliches Grinsen. »Plötzlich bin ich wieder gefragt?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Das kann mir nicht gefallen. Ich war noch nie für die Schreibtischarbeit vorgesehen.«
    »Bei dieser Verletzung musst du die Action zunächst mal vergessen. Da ist der Schreibtisch wie ein Auffangbecken. Du hast endlich mal Zeit, alles durchzusehen und…«
    »Es strengt mich zu sehr an. Denk an meine Kopfwunde. Ich bin eben noch gehandicapt.«
    Ich stöhnte auf und winkte ab. »Bist du das nicht schon immer gewesen, Alter?«
    »Und so was fragt ein
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