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1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

Titel: 1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon
Autoren: Jason Dark
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dunkler Halbmond.
    Unheimlich war er anzusehen. Geräuschlos zog er über die Decke hinweg, und auch das Lachen oder Kichern war nicht mehr zu hören. Der Mann aus London war irritiert. Er hätte eigentlich auch die Gestalt sehen müssen, die einen derartigen Schatten warf, aber sie war nicht vorhanden. So sehr er auch suchte und sich umschaute, es war einfach nichts von ihr zu sehen.
    Es wurde ihm kalt. Kleine Eiskörner rannen seinen Rücken hinab nach unten. Jetzt war ihm endgültig klar geworden, dass diese Szene nicht zum allgemeinen Spiel gehörte. Das Auftauchen des Schattens galt einzig und allein ihm.
    Farell wusste nicht, was er unternehmen sollte. Einen Schatten zu fangen, war unmöglich, denn ein derartiges Gebilde besaß keinen dreidimensionalen Umriss.
    Craig wurde es kalt und heiß zugleich. Der Schweiß auf seinen Handflächen hatte sich abgekühlt.
    Die Umgebung interessierte ihn nicht mehr, er verfolgte nur den Schatten, der über die Decke wanderte und jetzt eines der vier Enden erreicht hatte. Er blieb dort für einen Moment ruhig stehen, wo sich die Dächer der unterschiedlich hohen Häuser noch im roten Widerschein abmalten.
    Craig sah ihn jetzt deutlicher.
    Das Profil eines Mannes, der beide Arme mit der schrecklichen Waffe angehoben hatte.
    Ein Henker.
    Der Schatten des Henkers, der bereit war, den Menschen den Kopf abzuschlagen.
    Craig Farell schauderte zusammen. Er spürte wieder die Schmerzen in seinem Kopf, ebenso das leichte Zittern der Finger.
    Blitzschnell huschte der Schatten weg.
    Es war so flott gegangen, dass Farell der Bewegung mit den Augen kaum hatte folgen können. Der Schatten war abgetaucht oder in die Höhe gerast, beides wäre bei dieser Geschwindigkeit möglich gewesen, aber Farell hatte es nicht genau gesehen.
    Er kehrte auch nicht mehr bis an die Decke zurück. Eigentlich hätte Craig erleichtert sein müssen.
    Es traf nicht zu. Craig wusste, dass man mit ihm spielte und sich womöglich an seiner Angst ergötzte. Irgendwo musste jemand im Verborgenen sitzen und sich an seinen Reaktionen erfreuen.
    Ein Schatten konnte nicht lachen und auch nicht kichern, aber ein Schatten war da.
    Urplötzlich erschien er vor den Füßen des Mannes. Ein heftiges Zucken glitt über den Boden hinweg. Die Gestalt bewegte sich von links nach rechts, und es war die gleiche, die Craig schon an der Decke gesehen hatte.
    Der Henker!
    Nun vor ihm, in seiner Nähe. Auf dem Boden malte er sich in allen Einzelheiten ab. Er sah die Gestalt und er sah das verdammte Beil mit der mächtigen Klinge, das von den Armen in die Höhe gerissen worden war. Ein unheimliches Wesen und eigentlich zum Lachen. Trotzdem bekam Craig Angst davor.
    Der Schatten behielt seine Stellung bei. Nur zitterte er plötzlich, als wäre er von zahlreichen Windstößen erwischt worden. Seine Haltung veränderte er dabei nicht, doch dieses Zittern und überhaupt die Anwesenheit war für Farell unheimlich genug. Noch immer sah er nicht die Person, die den Schatten warf.
    Es musste sie geben. Alles andere wäre wider die Natur gewesen. Das war nicht zu erklären. Einen selbständigen Schatten konnte es nicht geben.
    Dennoch war er da.
    Dennoch bewegte er sich!
    Er richtete sich auf!
    Hätte man von Craig verlangt, einen Kommentar abzugeben, er hätte es nicht geschafft. Was er da mit seinen eigenen Augen mitbekam, widersprach allen Gesetzen der Physik. Zwar war technisch vieles möglich, doch in diesem Fall und auch in dieser Enge glaubte Craig nicht daran.
    Hier geschah etwas, das mit dem normalen Verstand nicht in Einklang zu bringen war. Etwas Unheimliches lief hier ab. Als hätte all die schaurige Umgebung und auch schreckliche Szenerie etwas anderes aus der richtigen Hölle hervorgeholt.
    Jetzt stand der Schatten!
    Er war groß, und er wurde noch größer, als er seine Arme und die dazu gehörige Waffe anhob. Wie ein richtiger Henker.
    Das Kichern war wieder da!
    Schallend und meckernd. Irgendwie auch fröhlich. Als freute sich der Lacher über etwas Schreckliches.
    Craig fuhr herum!
    Er wollte sehen, ob der Lacher hinter ihm stand, aber er sah nichts und keinen. Alles war leer, war wie immer, und trotzdem peitschte ihm das Lachen entgegen.
    Von oben?
    Er blickte hoch!
    Als er aus dem linken Augenwinkel die Bewegung wahrnahm, wurde er wieder an den Schatten erinnert. Und plötzlich war alles so schrecklich. Die dunkle Gestalt war gewachsen, aber nur deshalb, weil sie ihre Waffe so sehr in die Höhe gerissen hatte.
    Farell drehte
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