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1186 - Dekalog der Elemente

Titel: 1186 - Dekalog der Elemente
Autoren: Unbekannt
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Chronofossil unschädlich zu machen. Dafür musste Kazzenkatt das Element der Zeit einsetzen.
    Während die Margenane die Transzendenten beaufsichtigten, die ihrerseits alle Gegner in Eigenweiten eingesponnen hatten und sie beglückten und befriedeten, steuerte er die Chronimale.
    Er trieb sie im Zerotraum dazu an, für eine Zeitverschiebung zu sorgen. Die Zeit drängte, und er peitschte sie förmlich zu Höchstleistungen. Er holte das letzte aus ihnen heraus.
    Es galt, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Die Chronimale sollten die kriegerischen Blues aus der Ära des Zweiten Imperiums in die Gegenwart holen.
    Wenn das erst gelungen war und sich die Zeitverschiebung stabilisierte, dann würden die friedlichen Blues der Gegenwart bald der Vergangenheit angehören und durch ihre kriegerischen Ahnen abgelöst werden.
    Damit würde das erste Chronofossil unbrauchbar gemacht sein.
    Die Mächte des Chaos konnten triumphieren.
    Dieses Ziel musste um jeden Preis erreicht werden.
    Schon durchdrang die Vergangenheitsebene das Jetzt als schattenhaftes, nebeliges Gebilde. Die Blues von gestern nahmen allmählich Gestalt an.
    Wieder gab die PRIMAT DER VERNUNFT Alarm, und die eindringliche Warnung verfolgte Kazzenkatt bis in den Zerotraum.
    Alarmstufe eins!
    Nun konnte sich das Element der Lenkung nicht mehr taub stellen. Er musste aus dem Zerotraum zurückkehren und die Chronimale, die so dringend seiner Führung bedurften, für einige Zeit sich selbst überlassen.
    Er erwachte, und eisiges Entsetzen erfüllte ihn.
    Die Raumstarre-Phänomene im Sarg-System waren sprunghaft angestiegen. Der ganze Raum im Umkreis von 10 Milliarden Kilometern hatte sich unter ungeheurem Druck gefestigt. Das Vakuum war zu Quasi-Materie geworden. Es gab nur noch wenige Lücken in dieser einzigen, gewaltigen Erstarrung.
    Selbst die Sonne Sarg, der Pulsar, war im Moment seiner größten Ausweitung erstarrt.
    Und der Druck nahm zu. Das Vakuum wurde immer dichter.
    Nun war Kazzenkatt auch klar, woher die unzähligen Mini-Asteroiden mit ihrer ungeheuren Masse und unglaublichen Dichte kamen. Einst waren es ausgedehnte Himmelskörper gewesen. Aber die Raumstarre hatte sie mit ungeheurem Druck zusammengepresst, auf das kleinstmögliche Volumen gedrückt.
    Und dasselbe Schicksal drohte der PRIMAT DER VERNUNFT!
    Kazzenkatt sah ein, dass er keine andere Möglichkeit mehr hatte als augenblickliche Flucht. Er konnte sich nicht mehr damit aufhalten, die Geschehnisse auf Gatas zu steuern, ganz zu schweigen davon, sich um die im Raum agierenden Elemente zu kümmern.
    Das kam einer Kapitulation gleich, die Niederlage war besiegelt - und das im Augenblick des vermeintlichen Triumphs.
    Der Dekalog der Elemente war stark, aber ohne das Element der Lenkung war er nur halb soviel wert.
    Denn ohne Kazzenkatts Führung konnten die einzelnen Elemente nicht ihre Fähigkeiten voll ausspielen. Nur Kazzenkatts strategisches Genie machte sie zu dem Machtfaktor, der die Kräfte der Ordnung schlagen konnte.
    Aber Kazzenkatt fiel als Lenkungselement aus, er musste fliehen. Die Einsicht, dass das Sarg-System das ungünstigste Versteck war, das er sich hatte aussuchen können, half auch nichts mehr.
    Während die PRIMAT DER VERNUNFT sich auf den gefährlichen Weg durch die sich verdichtenden Lücken in der Raumstarre des Sarg-Systems machte, sann Kazzenkatt auf eine Möglichkeit, die im Verth-System verbliebenen Elemente zu retten.
    Er durfte sie dem Feind nicht überlassen.
    Er dachte fieberhaft nach, aber er fand keine ihm angenehme Lösung für das Problem. Es gab nur eine Möglichkeit, die Elemente zu retten, und diese gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Aber es gab keine andere Wahl.
    Widerstrebend entschloss sich Kazzenkatt zu dem Mittel zu greifen, das er sich als letzten Ausweg aufgehoben hatte.
     
    *
     
    Taurec und Vishna sahen es noch mit eigenen Augen, wie sich die letzten Kriegselemente auflösten und ihre Wirte freigaben. Und das ohne sichtbaren äußeren Einfluss, ohne dass man eine tödliche Waffe gegen sie eingesetzt hätte; eine solche hatte Taurec bis zuletzt nicht gefunden. „Was bedeutet das?" fragte Vishna, während sie sich mit der SYZZEL bereits auf dem Weg nach Molkex-City befanden. „Ein neuer Trick von Kazzenkatt, dem Träumer?"
    Taurec machte sich seine eigenen Gedanken, aber er sprach sie nicht aus. Noch vor der Landung in Molkex-City erreichten sie erfreuliche Meldungen aus dem Weltraum: Die Elemente des Dekalogs zogen sich zurück. Selbst die
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