Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Tisch einen Fleck hinterlassen.
    Durch diese gefundenen Goldmünzen hatte der Fall erst seinen Schwung bekommen. In Südfrankreich hatte der große Templer-Führer Abbé Bloch davon erfahren, und er hatte mich losgeschickt, um der Sache nachzugehen.
    So war ich nach Wales gefahren, um den Finder der Münzen zu treffen, eben diesen Noah Flynn.
    Schon sehr bald war mir klar gewesen, dass ich es hier mit keinem Spinner zu tun hatte. Flynn und ich verstanden uns gut. Außerdem brauchte er Hilfe. Auf seinen Leibwächter konnte er sich nicht verlassen, denn der lag tot in seiner Wohnung, umgebracht durch eine Attacke aus dem Unsichtbaren.
    Flynn war Numismatiker. Er sammelte Münzen und verkaufte sie auch. In seiner Sammlung befanden sich sehr wertvolle Stücke, doch keine Münze hatte so ausgesehen wie diese beiden Fundstücke eben.
    Sie gehörten dem Orden der Templer. Der Begriff war auf einer Seite eingraviert worden. Aber das war nicht das Entscheidende, sondern nur ein Hinweis, denn auf der anderen Seite hatte ich ebenfalls eine Gravur entdeckt.
    Und sie zeigte die Fratze des Dämons mit den Karfunkelaugen, der auch unter dem Namen Baphomet bekannt war und von einer Reihe von Templern als Gott verehrt wurde. Sie hatten sich während der gewaltsamen Auflösung des Ordens für einen anderen Weg entschieden und dienten nun der Hölle. So hatten sie das wahr gemacht, was man ihnen vorwarf. Das Gold war verflucht. Es war Baphomet geweiht, und ich konnte mir vorstellen, dass man es nicht so einfach aus den Händen geben wollte.
    Bis dann dieses Unglück passiert sein musste. Ein Sturm, dem das Schiff der Baphomet-Templer nicht gewachsen war. Das Unwetter hatte den Segler hier vor der walisischen Küste zerschellen lassen.
    Die Münzen lagen über- und untereinander in der Truhe. Manche steckten auch quer, andere wiederum lagen mit den Baphomet-Seiten nach oben, sodass ich auf diese Fratzen starrte und merkte, wie der Hass auf Baphomet in mir hochstieg.
    Am liebsten hätte ich das gesamte Gold vernichtet, damit nicht mal ein kleiner Teil in unsere Zeit hineingelangte und dort Unglück über die Menschen brachte.
    Wobei sich zugleich die Frage stellte, wer die von Flynn gefundenen Münzen in meine Gegenwart transportiert hatte. Eine Antwort konnte mir weder die Kiste mit dem Gold noch die Umgebung geben, in der sich keine Menschen bewegten. Auch das Meer blieb ruhig. Es war kein Schiff zu sehen, das mit geblähten Segeln über das Wasser trieb.
    Ich holte eine Münze aus der Kiste. Die Baphomet-Seite starrte mich an. Man hatte sein widerliches Gesicht genau getroffen. Eine für mich eklige Fratze. Sogar die großen, aus der Stirn wachsenden Hörner waren zu sehen, die sich zum oberen Ende hin leicht krümmten und spitz zuliefen. Da kam mir sogar der Vergleich mit einem Geweih in den Sinn.
    Ich überlegte, ob ich noch mal einen Versuch starten sollte. In meiner Zeit hatte es geklappt. Da war das Material durch die Kraft des Kreuzes zerflossen.
    Und hier?
    Ich tat es noch nicht und dachte darüber nach, was wohl passieren würde, wenn ich mein Kreuz zwischen die Münzen in die alte Kiste steckte. Wurde dann aus dem Edelmetall ein See?
    »Du bist ja auch hier, John.«
    Ich vergaß meine Überlegungen und trat von der Kiste zurück. Die Münze warf ich wieder zu den anderen.
    Noah Flynn schaute zu mir hoch. Sein Gesicht sah durchgeschwitzt aus und zeigte einen ängstlichen Ausdruck. Der Mund war verzogen, doch nicht zu einem Lächeln.
    »Ja, es hat mich auch erwischt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, was ist nur mit uns passiert?«
    »Die Gegenkraft war zu stark.«
    »Ist das alles?«
    »Vorläufig.«
    Er blieb sitzen und hatte die Hände in den weichen Sand gestemmt. Dabei schaute er sich um. »Es sieht alles so normal aus und trotzdem anders«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich weiß nicht, ob du mich begreifst, John. Ich… ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nicht mehr bei mir zu Hause bin. Wenn ich durch die Dünen gehe, müsste ich eigentlich zu meinem Haus gelangen, aber das ist nicht der Fall. Ich kann hinlaufen und sehe es trotzdem nicht, weil es um diese Zeit noch nicht gebaut worden ist. Und wie die Umgebung aussieht, will ich gar nicht wissen.« Die folgenden Worte schrie er. »Verdammt noch mal, John, was ist hier passiert? Und warum ist es geschehen?«
    Ich sah ihn an, und der Ausdruck in meinen Augen sagte ihm genug. »Du weißt es auch nicht, wie?«
    »Nein, noch nicht.«
    Er ließ nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher