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1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld
Autoren: Jason Dark
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locker. »Aber jemand wie du muss doch eine Vorstellung haben, was da passiert ist, John. Dass wir in einer anderen Zeit feststecken, ist mir einfach zu wenig. Für mich muss es immer einen Grund für bestimmte Ereignisse geben.«
    »Ein Motiv gibt es bestimmt.«
    »Damit komme ich auch nicht weiter.«
    »Die Zeitschleife…«
    »Hör doch auf mit der Zeitschleife. Ich weiß ja, dass sie uns erwischt hat. Aber warum ist das passiert? Bitte, du musst mir den Grund nennen, sonst fange ich noch an, an meinem eigenen Verstand zu zweifeln. Ich wundere mich sowieso, dass ich nicht über den Strand renne und einfach nur schreie.«
    »Das würde dir auch nichts bringen. Ich kann dir keine Antwort geben. Jemand wird die Zeitschleife aufgebaut haben. Jemand, den wir nicht kennen.«
    Er stand mit schwerfälligen Bewegungen auf. »Hast du mir nicht von Baphomet berichtet?«
    »Sicher.«
    »Du kennst ihn, John. Ist einer wie Baphomet in der Lage, so etwas in die Wege zu leiten?«
    »Unmöglich ist nichts. Fest steht, dass ein Schiff mit Templergold gesunken ist. Es muss in einen der Stürme hineingeraten sein. Die Teile liegen ja hier…«
    »Und auch die Truhe«, flüsterte Noah. »Sie ist verdammt schwer. Sie hätte eigentlich auf dem Meeresgrund liegen müssen.«
    »Ja, sie ist schwer«, gab ich zu, »aber sicherlich nicht zu schwer.«
    Noah schaute mich von der Seite her und mit schief gelegtem Kopf lauernd an. »Was willst du damit sagen?«
    »Ganz einfach. Wir beide werden versuchen, ob sie auch für uns zu schwer ist.«
    Er dachte nicht lange nach. Erstaunen zeichnete sein Gesicht. »Moment mal, hast du vor, die Kiste in unsere Zeit zu schleppen oder zu schieben?«
    »Genau das möchte ich. Die Grenze ist nicht weit entfernt. Daran wird wohl niemand gedacht haben. Oder es hat sich niemand für einen Versuch gefunden. Los, pack mit an!«
    Noah war überrascht. So sehr, dass er zunächst nichts sagen konnte.
    »Komm, es wird schon klappen.« Ich hatte die Kiste bereits angefasst und versuchte, sie anzuheben.
    Das gelang mir nicht. Wenn wir sie in Bewegung setzen wollten, mussten wir sie schieben. Noah war sicherlich nicht der Kräftigste, aber er würde mir helfen. Damit der Deckel nicht störte, klappten wir ihn zu. Noah setzte sich wieder in den Sand und drückte seinen Rücken gegen die schmalere Seite der Kiste.
    »So könnte es vielleicht klappen.«
    Er schob, ich würde ziehen. Der erste Versuch gelang. Wir bekamen den Schatz schon von der Stelle. Leider hatte sich die Kiste zu tief in den Sand eingegraben, denn die wenigen Zentimeter halfen uns auch nicht.
    Da in der Nähe Treibgut lag, sammelte ich einige Stöcke auf, die ich als Hebel benutzen konnte. Ich wollte die Kiste aus dieser verdammten Mulde raushaben und betete, dass wir nicht aus dem Hintergrund angegriffen wurden.
    Die ersten beiden Stöcke brachen ab. Beim dritten Versuch klappte es, auch weil mich Noah mit einer weiteren Planke unterstützte.
    Wir bekamen die Kiste aus der Mulde raus.
    Danach war es nicht einfach, aber einfacher, weil der Sand nicht mehr hinderte. Er unterstützte uns jetzt. Seine Fläche war recht glatt, und sie verursachte wenig Reibung.
    Dennoch rann uns sehr bald der Schweiß in Strömen übers Gesicht. Wir gaben nicht auf. Wir keuchten und stöhnten. Wir lagen auf den Knien und wühlten uns durch den Sand. Dabei merkten wir, dass eine Strecke verdammt lang werden konnte, die mir zunächst nicht so vorgekommen war.
    Für unsere Umgebung hatten wir keinen Blick. Ich kämpfte, ich hörte mich stöhnen und wartete wieder auf den Widerstand, der uns beim Überschreiten der Grenze erwischte.
    Es passierte. Plötzlich hatten wir die Zeitschleife erreicht, die an dieser Stelle auslief. Bei der Umkehr nahm ich sie bewusster war als auf dem Hinweg. Der Druck war stärker geworden. Ich hatte für einen Moment das Gefühl, als wäre mein Geist dabei, wegzuschwimmen - und dann hatten wir es geschafft.
    Wir waren durch.
    Und das mit der Kiste.
    Auch Noah hatte es bemerkt. Er schrie auf und rollte sich dabei zur Seite. So hatte er sich Platz geschafft, um zunächst im Sand liegen zu bleiben.
    Auch ich war ziemlich fertig und brauchte eine Pause. Keuchend kniete ich im weichen Sand. Irgendwie war ich stolz auf mich, dass ich es geschafft hatte, die Schatzkiste aus der Vergangenheit zu holen.
    Wir befanden uns in der Gegenwart. Die Zeitschleife hatte uns entlassen. Alles sah so aus wie wir es kannten. Wenn wir jetzt den Weg zwischen den Dünen
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