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1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld
Autoren: Jason Dark
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geschüttelt, aber ich wusste genau, was ich tat. Nur erhielt ich leider keine Antwort. Zumindest nicht durch Worte. Aber ein anderes Geräusch drang an meine Ohren.
    Vor mir klimperte etwas. Metall fiel auf Metall, und in Verbindung mit den Worten musste ich mir einiges zusammenreimen.
    Den sichtbaren Beweis hatte ich nicht. Nur war dieses andere Geräusch wieder zu hören.
    Es klang so metallisch!
    Metallisch?
    Ich dachte nach. Der Schatz der Templer fiel mir ein. An dieser Stelle, an der ich mich aufhielt, musste Flynn die beiden Goldmünzen gefunden haben. Das war allerdings nicht in der Vergangenheit geschehen, sondern in meiner und seiner Gegenwart, also in unserer Zeit.
    Und dieses Geräusch konnte auch entstanden sein, als mehrere Goldstücke aufeinander fielen. Wenn das stimmte, war Noah dem Schatz verdammt nah gekommen.
    Der Gedanke daran ließ mich leicht frösteln und machte mich auch ein wenig nervös. Ich konnte nichts anderes tun, als zu warten und lauerte deshalb darauf, dass Flynn noch weitere Kommentare abgab, was aber nicht passierte.
    Auch das Klimpern hörte ich nicht mehr. Selbst Schritte drangen nicht an meine Ohren. Ich schaute nach vorn, aber ich traute mich noch nicht weiter.
    Dann war es vorbei.
    Nichts mehr. Stille. Abgesehen von den üblichen Lauten der Natur. Ich wollte nicht länger warten und versuchte es erneut. Diesmal überwand ich die Grenze und ließ auch mein Kreuz nicht los.
    Der kurze Widerstand erwischte mich von vorn. Dann der plötzliche Sog, der wie ein Überfall war.
    Für einen winzigen Moment drehte sich alles vor meinen Augen.
    Ich taumelte in die Zone hinein. Holte tief Atem, ging zur Seite, blieb stehen und drehte mich wieder.
    Der Strand war noch da.
    Das Meer gab es ebenfalls.
    Aber die Zutaten hatten sich verändert. Ich sah aus dem Sand ein Schiffssteuer ragen. Ich sah das weitere Treibgut, ich sah Noah Flynn, der vor einer Kiste saß.
    Ihr Deckel stand weit offen. So war es kein Problem, hineinzuschauen.
    Jetzt wusste ich auch, was die Geräusche vorhin zu bedeuten hatten.
    Die Kiste war mit Goldmünzen gefüllt. Und Flynn hatte mit beiden Händen darin herumgewühlt.
    Jetzt hockte er auf dem Boden. Einige Münzen lagen neben ihm im Sand. Der Mund wie auch die Augen standen vor Staunen weit offen…
    ***
    »Hallo, Noah«, sagte ich leise.
    Ob er mich gehört hatte, wusste ich nicht. Eine Reaktion zeigte er nicht. Er war gedanklich zu sehr mit sich selbst beschäftigt, und sein Blick war ins Leere gerichtet. So wie er konnte nur jemand aussehen, der eine wahnsinnige Überraschung erlebt hat und sie erst noch verdauen muss.
    Gefahr drohte ihm zunächst nicht, und deshalb ließ ich ihn auch sitzen. Es war wichtig, dass ich mich um die Umgebung kümmerte, denn eine Gefahr drohte ihm nicht von mir, sondern aus dem Unbekannten. Den Gedanken, mich in einer anderen Zeit zu wissen, drückte ich weit von mir. Ich ging nur davon aus, dass diese Zeit möglicherweise gefährlicher war als meine normale. Behutsam näherte ich mich der Schatzkiste. Das war wie im Roman, wie im Märchen oder in der Legende.
    Plötzlich war der Protagonist durch den Fund des Goldes belohnt worden und konnte nun sicher und frei und ohne Sorgen bis zu seinem Lebensende existieren.
    So das Märchen.
    Meine Wirklichkeit sah anders aus. Es war Gold. Aber es war auch das Gold der Templer, das kurz vor der Auflösung des Ordens in Sicherheit gebracht werden sollte. Zahlreiche Schiffe waren in den Häfen verschiedener Länder damit beladen worden um das Vermögen in Sicherheit zu bringen.
    Sogar bis über den Großen Teich hin nach Amerika, das offiziell zu dieser Zeit noch gar nicht entdeckt war, denn Columbus hatte später gelebt.
    Ich ließ Flynn sitzen und trat an den Rand der offenen Schatzkiste heran.
    Der Geruch nach altem Holz und Salz drang in meine Nase. Das Gold funkelte. Es sah aus wie frisch poliert.
    Wie war die Kiste hier an den Strand gelangt? Die Antwort zu finden war einfach. Während eines Sturms musste eines dieser Transportschiffe auf Grund gelaufen sein. Die Wellen waren dann so mächtig gewesen, dass sie selbst die schwere Kiste hatten an Land schleudern können. Zusammen mit dem Ruderrad und einigen anderen Trümmern.
    Das Gold glänzte mich an. Es wartete darauf, in die Hände genommen zu werden. Mir fiel ein, was ich mit den beiden von Flynn gefundenen Goldmünzen erlebt hatte. Nach dem Kontakt mit meinem Kreuz waren sie aufgeweicht. Das Metall war verlaufen und hatte auf dem
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