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1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld
Autoren: Jason Dark
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Büro, ging dort weiter und verschwand in der grauen Umgebung.
    Leon wartete. Er war so nervös. Er schaute aus dem Fenster. Draußen war es noch nicht völlig dunkel. Vom Meer her waren die langen Schatten erschienen, die wie breite Tücher über den Strand und das in der Nähe liegende Land hinwegkrochen und alles mit ihrer dunklen Farbe bedeckten.
    Es sah so aus wie immer. Für den Jungen war es schwer vorstellbar, dass es hier diese Zeitlücken oder Zeitüberschiebungen gab. Von einer Zeit in die andere gehen, das kannte er bisher nur aus seinen fantastischen Geschichten.
    Draußen bewegte sich nichts. Nur das Meer und seine Wellen hatten einen breiten silbrigen Schimmer bekommen, der das Wasser irgendwie wertvoll aussehen ließ.
    Ein kühler Hauch streifte seinen Nacken. Es herrschte kein Durchzug. Das musste etwas anderes gewesen sein.
    Leon drehte sich um.
    Vor ihm standen zwei Gestalten aus der Vergangenheit!
    ***
    Etwas Kaltes klebte an meiner Stirn und wollte sich auch nicht lösen. Es war die erste Wahrnehmung, die ich spürte, als mein Bewusstsein wieder aus den dunklen Tiefen in die Höhe stieg und dabei war, mir wieder Klarheit zu verschaffen.
    Ich musste nicht gegen zu starke Schmerzen ankämpfen, ich hatte auch nicht lange gelegen, das alles war mir irgendwie klar, aber in meinem Kopf dröhnte es, als wäre jemand dabei, mit einem Sandsack ständig dagegen zu schlagen.
    Am liebsten hätte ich losgeflucht. Dazu wiederum war ich zu schwach. Stattdessen beschäftigte ich mich mit dem, was vorgefallen war. Meine Erinnerung hatte nicht gelitten. Ich wusste, dass ich dumm gewesen war - oder auch menschlich, denn ich hatte Noah Flynn zu sehr vertraut. Da war meine Menschenkenntnis nicht perfekt gewesen, denn nur er konnte mich niedergeschlagen haben, obwohl ich mir das irgendwie nicht wünschte, denn der ältere Mann war mir wirklich sympathisch gewesen. Aber nichts ist perfekt im Leben, und dass Gold einen Menschen verändert, hatte ich bei ihm erlebt. So war das schon immer gewesen. Zahlreiche Menschen waren deswegen gestorben, nur damit andere reich wurden. Die Historie war gefüllt mit vielen dieser Beispiele.
    Meine Lider flatterten. Es war meine erste nach außen hin gezeigte Reaktion, und sie wurde augenblicklich von der anderen Person wahrgenommen.
    Ein meckerndes Lachen drang an meine Ohren. Die Stimme war mir bekannt. Jetzt wusste ich, dass es tatsächlich dieser Noah Flynn war, der neben mir saß.
    »Du kannst die Augen ruhig öffnen, John. Mir brauchst du nichts vorzuspielen.«
    »Ja, ich weiß, du bist ein Ass.«
    »So etwas lasse ich mir nicht entgehen. Tut mir leid, aber ich habe mein ganzes Leben nur immer gewartet und gehofft. Einmal den richtigen Fischzug machen, das ist es doch. Davon träumt jeder. Das brauche ich dir nicht zu sagen.«
    »Stimmt.«
    Ich öffnete die Augen. Ich sah noch nicht alles klar, aber mein Blick zeigte mir auch an, dass Noah Flynn nicht vor mir saß und mich bedrohte. Er hielt sich rechts von mir auf, und an der rechten Schläfe spürte ich auch den Druck, der mir nicht mehr so kalt vorkam, denn die Waffenmündung hatte bereits die Wärme der Haut angenommen. Da ich den Druck der Beretta an meiner Seite nicht mehr spürte, wusste ich, dass mich Noah entwaffnet hatte.
    Er bewegte sich neben mir. Der Druck verschwand. Im Kriechgang zog sich der Münzsammler zurück und erhob sich dann. Er bewegte sich langsam. Die Pistole in seiner Hand schwankte dabei.
    Wäre- ich besser in Form gewesen, hätte ich sie ihm aus den Fingern schlagen oder sie ihm entreißen können.
    Er stellte sich aufrecht hin. Breitbeinig zudem, damit er genügend Halt hatte. Er hielt die Beretta mit beiden Händen fest und hatte die Arme leicht ausgestreckt. Auch wenn er den Umgang mit der Waffe nicht gewohnt war, aus dieser Entfernung konnte er gar nicht vorbeischießen.
    Er hatte sich äußerlich nicht verändert. Aber es hatte sich ein anderer Ausdruck in seinen Augen festgesetzt. Darin leuchtete die reine Gier. Der Anblick des Goldes hatte für diese Veränderung gesorgt. Er war von dem Gold besessen, und er dachte nicht mehr daran, was alles damit im Zusammenhang stand. In der Zwischenzeit hatte er sich sogar mit dem Gold die Taschen gefüllt.
    Ich versuchte, den Druck in meinem Kopf zu ignorieren. »Glaubst du denn, das Richtige getan zu haben?«
    Noah Flynn nickte. »Und ob ich das Richtige getan habe. Eine derartige Chance erhält man nur einmal im Leben. Da muss man erst so alt werden wie
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