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118 - Der Unersättliche

118 - Der Unersättliche

Titel: 118 - Der Unersättliche
Autoren: Dämonenkiller
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des Geistesgestörten vorgespielt?"
    „Ich habe kein Theater gespielt", erwiderte Olivaro. „Das wäre mir meinen Artgenossen gegenüber gar nicht gelungen."
    „Du erinnerst dich?"
    „Dunkel. Einzelheiten sind mir nicht bekannt. Ich weiß nur, daß ich drüben war. Erst auf der Erde kam ich wieder zu mir. Erst von da an habe ich mich verstellt."
    „Warum?"
    „Ich wollte Zeit zum Nachdenken haben, um mir alles durch den Kopf gehen zu lassen."
    „Und was ist dabei herausgekommen?"
    Olivaro überlegte eine Weile, bevor er sagte: „Ich glaube, wir könnten jetzt Freunde werden. Das heißt, von mir aus. Es liegt nun an dir. Wenn du vergessen kannst… "
    „Geschenkt." Dorian machte eine Handbewegung, als wolle er die Vergangenheit ausradieren. Schnell fuhr er fort: „Du hast zur rechten Zeit zu dir zurückgefunden, Olivaro. Du könntest uns helfen, Kethers Auswurf zu vernichten. Weißt du Bescheid?"
    Olivaro nickte mit seinem Knochenschädel.
    „Ich habe alles mitbekommen." Er seufzte. „Und jetzt erwartest du dir Wunder von mir, wie? Aber damit kann ich dir nicht dienen. Wunder sind auch gar nicht nötig, um das Monster zu besiegen. Es ist im Augenblick noch schwach, deshalb müssen wir bald zuschlagen, wie du selbst ganz richtig erkannt hast. Wenn meine Artgenossen auf der Erde erfahren, daß Kether unbeaufsichtigt ist, werden sie sich um ihn kümmern. Dann ist die Menschheit verloren. Und bei dem Heißhunger des Monsters würde dieser Landstrich innerhalb weniger Tage entvölkert sein."
    „Was sollen wir unternehmen?"
    „Du besitzt eine ultimate Waffe."
    „Den Ys-Spiegel?" Dorian schüttelte vehement den Kopf. „Wenn es eine andere Möglichkeit gibt, möchte ich ihn lieber nicht einsetzen. Es muß andere Mittel geben, dem Monster beizukommen. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir ihm eine Falle stellen könnten."
    Dorian drehte sich abrupt um, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Hugh Keller stand im Eingang des Hauses und zuckte zusammen, als fühle er sich bei etwas Verbotenem ertappt.
    „Entschuldigen Sie, daß ich Ihr Gespräch belauscht haben", sagte er. „Aber ich habe da eine Idee…" Er verstummte, als aus der Ferne ein gewaltiges Brüllen ertönte.
    „Kether!" stellte Dorian fest und sprang auf die Beine. Im Haus brach Tumult aus. Anscheinend hatte das Brüllen des Monsters die Mädchen geweckt.
    „Der Hunger treibt das Monster aus seinem Versteck", sagte Olivaro. „Da die Mädchen aus seinem Bann befreit sind, wird es vergeblich auf sie warten… Es wird sich auf die Suche machen."
    Dorian nickte mit verkniffenem Gesicht.
    „Das bedeutet, daß es früher oder später nach Buzios kommen wird - die Folgen wären furchtbar." Er wandte sich Keller zu. „Haben Sie einen Vorschlag?"
    Wieder drang heiseres Gebrüll an ihre Ohren, und dann erzitterte der Boden unter den Schritten des Körpers von Kether junior.
    „Die irdische Fauna hat eine Spezies hervorgebracht, die es in bezug auf Gefräßigkeit mit jedem Monstrum aufnimmt", erklärte Keller umständlich.
    „Piranhas", sagte Dorian ungeduldig, „ich weiß. Aber woher sollen wir diese Raubfische nehmen? Oder wollen Sie mir weismachen, daß es welche in diesen Gewässern gibt?"
    „Sie stammen nicht aus dieser Gegend", erwiderte Keller. „Aber einer der hier Ansässigen hat um sein Anwesen einen Süßwasserteich angelegt, in dem rote Piranhas ausgesetzt sind. Es müßten Tausende sein. Für sie wäre Kether junior bestimmt kein zu schwerer Brocken…"
    Keller unterbrach sich kurz, als das Monster wieder eine Reihe von Schreien ausstieß. Sie klangen klagend und unzufrieden. Er suchte die Witterung der für ihn bestimmten Mädchen!
    „Ich weiß auch schon, wie wir das Monster zu diesem Teich locken können", fuhr Keller fort. „Ich würde gern die Rolle des Köders übernehmen, wenn ich mit Ihrer Hilfe rechnen kann. Und natürlich müßte mich Lonrival mit dem magischen Quadrat kennzeichnen, damit das Monster meine Witterung bekommt."
    „Es wäre einen Versuch wert", meinte Dorian. „Aber es kommt gar nicht in Frage, daß Sie sich opfern. Ich habe mehr Erfahrung im Umgang mit Monstern. Nein, versuchen Sie nicht, den Helden zu spielen, Hugh. Holen Sie lieber Lonrival."
    Keller verschwand im Haus, kam jedoch sofort wieder zurück.
    „Die Mädchen sagen, Lonrival habe uns belauscht und sei dann durch ein Fenster geflohen", berichtete er. „Das kann nur bedeuten, daß er meinen Plan auf eigene Faust ausführen will."
    „Dieser
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