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1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre
Autoren: Unbekannt
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fuhr es ihr durch den Kopf.
    „Ja - ich bin es", antwortete sie behutsam. Sie setzte sich ihm gegenüber und blickte ihn forschend an. „Was ist los?"
    „Irgend etwas stimmt nicht mit mir. Ich kann plötzlich nicht mehr gut sehen, nicht so wie sonst. Es hat sich etwas verändert. Und meine Hände... hier."
    Er legte beide Hände flach auf den Tisch und schob sie zu ihr hinüber.
    Die Haut über den Knöcheln sah trocken und spröde aus. An einigen Stellen war sie aufgeplatzt.
    „Ich habe so etwas noch nie gehabt."
    „Die Haut braucht Feuchtigkeit.
    Das ist kein Problem. Ich werde dir eine Cremegeben."
    Nachor schloß sich ihr wie selbstverständlich an, als sie sich erhob und den Raum verließ. Er ging seltsam unsicher. Immer wieder streckte er tastend den linken oder rechten Arm vor, als fürchte er, gegen ein Hindernis zu laufen. Loanda betrachtete ihn mit wachsender Sorge, und ihr wurde schnell klar, daß sie ihm nicht allein mit einer Feuchtigkeitscreme helfen konnte. Die Ursache der krankhaften Veränderungen mußte tiefer liegen.
    „Hier ist es", sagte sie wenig später und öffnete die Tür zu ihrer Wohneinheit. Nachor von dem Loolandre trat ein, und sie griff nach seinem Arm, um zu verhindern, daß er gegen einen Hocker lief. Dann schloß sie die Tür hinter sich.
    „Das werden wir gleich haben", sagte sie, nachdem er sich gesetzt hatte. Geschäftig kramte sie in einer Lade herum, bis sie meinte, die richtige Creme gefunden zu haben. Sie strich seine Hände damit ein und massierte das Präparat in die Haut.
    „Das ist angenehm", sagte der Armadaprinz. „Es entspannt."
    „Was ist mit deinem Auge?"
    „Ich hatte noch nie Beschwerden damit. Aber jetzt ist es empfindlich, und ich kann nichts wirklich klar erkennen. Ich habe das Gefühl, daß die Haut darüber zerreißt."
    „Wieso? Du bist schon lange an Bord, und nie hast du Beschwerden mit der Luft gehabt.
    Warum sollte sie plötzlich zu trocken für dich sein?"
    „Du meinst, es liegt an der Klimatisierung an Bord?"
    Sie reichte ihm etwas zu trinken.
    „Es ist nicht meine Aufgabe, das herauszufinden", erwiderte sie. „Von kosmetischen Dingen habe ich nur wenig Ahnung, und von medizinischen überhaupt keine. Wir müssen Perry Rhodan verständigen. Er soll entscheiden, ob du dich von einem Medo-Roboter behandeln lassen sollst."
    Nachor von dem Loolandre schüttelte den Kopf.
    „Laß ihn in Ruhe", bat er. „Perry hat genug zu tun. Die BASIS verliert ständig an Geschwindigkeit, ein Vorgang, den sich zur Zeit niemand erklären kann. Damit haben er und die Schiffsführung genügend zu tun. Wir wollen sie nicht noch zusätzlich belasten. Ich bleibe erst einmal hier und beobachte mich. Kannst du dafür sorgen, daß die Luft hier im Raum etwas feuchter wird?"
    „Das ist kein Problem. Das läßt sich einstellen."
    Sie lächelte und regulierte das Raumklima für Nachor neu ein. Doch plötzlich erlosch das Lächeln. Loanda dachte an Mac und daran, was er denken und empfinden mochte.
    Sicherlich war ihm nicht entgangen, daß Nachor von dem Loolandre bei ihr war. Und sie erinnerte sich daran, daß sie ihre Hand an seinen Arm gelegt hatte, um ihn zu führen. Eine Geste, die ein eifersüchtiger Mann gründlich mißverstehen konnte.
    Um Himmels willen! dachte sie. Ich muß etwas tun. Aber was? Ich kann Nachor nicht bitten, wieder hinauszugehen. Wie sollte ich das begründen? Ich kann ihm schließlich nicht sagen, daß Mac eifersüchtig ist. Er würde das nicht verstehen. Und Rhodan kann ich nicht rufen. Nachor will es nicht.
    „Entschuldige bitte", stammelte sie. „Ich bin gleich wieder da."
    Sie dachte an das Gespräch mit Mac.
    Nachor von dem Loolandre war ein Fremder. Was hatte er für Moralvorstellungen?
    Würde er überhaupt begreifen, wovon sie redete, wenn sie ihm etwas von Mac erzählte?
    Die Tür fiel hinter ihr zu. Verwirrt strich Loanda sich mit dem Handrücken über die verschwitzte Stirn. Sie eilte zu einem Antigravschacht, ohne nach links oder rechts zu sehen. Daher entging ihr auch, daß Mac in einer Türnische stand und sie beobachtete.
    Das Gesicht ihres Freundes war bleich, und seine Hände zitterten.
     
    *
     
    Ich will jetzt endlich mit dir reden, Chmekyr, rief Gucky telepathisch. Verstecke dich nicht länger vor mir. Es ist wichtig. Wir brauchen Informationen.
    Der Ilt hielt sich in der Nähe der Hauptküche auf, wo er hoffte, ein paar vegetarische Delikatessen erwischen zu können. Da er den Pförtner nun schon eine ganze Weile in
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