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1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain
Autoren: Unbekannt
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unheimlichen Einfluß zum Opfer fiel, der sich zum Vorsatz gemacht zu haben schien, jedes Mitglied der Galaktischen Flotte in einen Verbrecher zu verwandeln - wem konnte man dann noch trauen?
    In der Zentrale herrschte Verwirrung. Es wirkte sich demoralisierend aus, wenn selbst Perry Rhodan keinen Rat mehr wußte. In der Klause berichtete die Hamiller-Tube den anwesenden Mitgliedern des Krisenstabs, daß Lead Can begonnen habe, sich mit wenigstens einem seiner Kunden, wahrscheinlich Hesekiel, in Geheimkode zu unterhalten.
    „Wie konnte das geschehen?" brauste Perry auf. „Du hattest dir vorgenommen, die Kodevereinbarung abzuhorchen."
    „Selbst das hätte den Erfolg nicht garantiert, werter Sir", antwortete Hamiller pikiert. „Sie wissen selbst, daß es heutzutage Methoden gibt, einen Informationskode zu verabreden, ohne daß ein uneingeweihter Mithörender den Schlüssel finden kann. Aber das ist das Problem keineswegs."
    „Sondern...?"
    „Es gab nichts zum Mithören, Sir. Die Kodevereinbarung muß zwischen zwei Sonden stattgefunden haben. Lead Can hat eine zweite Sonde ausgefahren und sie so nahe an Hesekiels Gerät gebracht - oder umgekehrt - daß der Sender mit minimaler Leistung arbeiten konnte. Wir hier an Bord der BASIS haben davon nicht einmal ein einziges Quant empfangen."
    Es war die Epoche der Einmaligkeiten. Niemand hatte Perry Rhodan je mit dem Fuß aufstampfen sehen. Aber in diesem Augenblick tat er es. Er zerquetschte einen Fluch zwischen den Zähnen. Seine Arme schossen nach vorne. In dieser Sekunde hätte er womöglich eine Äußerung von sich gegeben, in der die Nachwelt sicher einen Mangel an Beherrschung registriert hätte.
    Die Äußerung wurde indes nicht getan. Das Schott öffnete sich. Ein schmächtiges Männchen mit einem ungewöhnlich großen Schädel erschien. Es wandte sich halb zur Seite und wies auf ein Objekt, das von denen, die sich im Innern der Klause befanden, vorläufig noch nicht gesehen werden konnte.
    „Ich habe einen Besucher anzumelden", sagte das Männchen.
    Oh, er verstand es, sich eine imposante Gestalt zu verleihen. Der Himmel mochte wissen, wie er sein umfangreiches Repertoire an Verkleidungen handhabte, aber jedes Mal, wenn er auftauchte, raubte er den Zuschauern von neuem den Atem.
    Er trug ein blaues Schuppenkleid. Er ging hoch aufgerichtet; sein Schritt war watschelnd und dennoch majestätisch. Sein Schädel verjüngte sich nach vorne zu einem Gebilde, das der Mensch aufgrund seines beschränkten Wissens nicht anders als eine Schnauze nennen konnte. Aber als er zu sprechen begann, da klang seine Stimme ernst und würdevoll.
    „Ihr versteht noch immer nicht, welche Gefahr euch droht?" hallte seine Stimme in reinem Armadaslang nicht nur durch die Klause, sondern vermittels des offenen Schottes auch hinaus in die Kommandozentrale.
    Perry Rhodan veranlaßte durch akustischen Befehl eine Schaltung, die die folgende Aussprache per Interkom in den gesamten Bereich der BASIS und per Hyperkom an Bord eines jeden Raumschiffs der Galaktischen Flotte übertrug. Dann trat er auf das Fremdwesen zu.
    „Nein, wir verstehen immer noch nicht, welche Gefahr uns droht", antwortete er mit harter Stimme, in derselben Sprache, deren auch der Blaugeschuppte sich bediente. „Wir wissen nur, daß du für sie verantwortlich bist. Du, Chmekyr, der angebliche Hüter der Pforten."
    „Ah, wenigstens erkennst du mich ohne Schwierigkeit", reagierte der Fremde spöttisch.
    „Aber du irrst, wenn du mich für den Verantwortlichen hältst. Nur einem steht das Recht zu, die Pforten des Loolandre zu durchschreiten, nur der Armadaprinz darf den Loolandre betreten. Er weist sich aus, indem er die vier Weisheiten nennt, die die vier Pforten öffnen.
    Kann er das nicht, so muß er sich mitsamt seinen Begleitern den Weg durch Prüfungen erkämpfen. So will es nicht ich, so befehlen es die, die jenseits der Pforten gebieten."
    Nachor trat vor. Das große Auge flammte.
    „Sprich nicht von den Mächten jenseits der Pforten", dröhnte seine Stimme. „Du kennst sie nicht, und wenn ich in Kürze vor sie hintrete und sie frage: Was wißt ihr über den Pförtner, der sich Chmekyr nennt? - da werden sie mir antworten: Wir haben von einem solchen noch nie gehört. Du bist kein Pförtner. Du bist ein Folterknecht, der sich an den Qualen anderer Wesen weidet."
    Der Blick des Blaugeschuppten verlor seine Starre. Einen Augenblick lang zeigte sich ein Anflug innerer Bewegung in den großen Augen.
    „Du tust mir
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