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1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain
Autoren: Unbekannt
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gewaschener Halunke", grollte er. „Seine Sonde kreuzt irgendwo da draußen zwischen den Schiffen herum. Wenn wir sie zu fassen versuchen, macht sie eine rasche Kursänderung und ist verschwunden. Er verwendet einen Vocoder; was wir hören, ist eine mechanische Stimme. Und er besitzt offenbar die Möglichkeit, das Gerät auf hyperfunktechnischem Weg zu steuern."
    „Eins haben Sie vergessen zu erwähnen", meldete sich die sanfte Stimme der Hamiller-Tube, die sich an allen diesen Diskussionen beteiligte. „Lead Cans erster Kunde hat Nachahmer gefunden. Anscheinend bedurfte es nur dieses einen Anstoßes, um alles mögliche wachzurütteln. In der letzten halben Stunde allein wurde Lead Can von wenigstens vierzig verschiedenen Stellen aus angerufen."
    „Der Teufel soll's holen", knurrte Waylon.
    „Fluche nicht zu früh", warnte Perry. „Daraus läßt sich womöglich ein Vorteil ziehen.
    Hamiller?"
    „Ja, Sir?"
    „Der Unbekannte namens Hesekiel, über den wir bislang sprachen, ist ein schlauer Bursche, den wir nicht so leicht zu fassen kriegen. Ich nehme nicht an, daß alle, von denen Lead Can zu hören bekommt, mit derselben Sachkenntnis am Werk sind."
    „Heh, das ist eine Idee!" rief Waylon, der rasch begriff, worauf Perry hinauswollte.
    „Es ist eine seltsame Sache, Sir", antwortete Hamiller. „Der schlaueste von allen ist offenbar Lead Can selber. Er beantwortet nur einen winzigen Bruchteil der Anrufe, die er erhält. Mir fällt auf, daß er sich um die Anrufer, die sich am täppischsten anstellen, überhaupt nicht kümmert."
    „Aber wir kümmern uns um sie", entschied Perry. „Ob sie uns zu Lead Can führen oder nicht - ich will wissen, was sie ihm anbieten wollen. Hamiller, die Suche nach dem Mann, der sich Lead Can nennt, hat höchste Priorität. Aber so nebenbei, verstehst du, möchte ich, daß du den einen oder anderen unter den täppischen Knaben identifizierst, damit wir uns mit ihm unterhalten können."
    „Ich verstehe, Sir. Am meisten Aussicht auf Erfolg haben wir, sobald Lead Cans Kunden versuchen, mit ihm zusammenzutreffen. Einem Treffen kann er nicht aus dem Weg gehen, wenn er ihre Ware übernehmen will. Er muß sich mit ihnen also auf einen Geheimkode einigen, damit sie einen Treffpunkt vereinbaren können, ohne daß wir die Vereinbarung mithören. Bei der Festlegung des Kodes hätte ich mich gerne eingeschaltet.
    Vielleicht läßt sich da etwas erfahren."
    „Gut, Hamiller", lobte Perry. „Inzwischen ..."
    Was er sonst noch hatte sagen wollen, wurde vorläufig nicht in Erfahrung gebracht. Der Interkom meldete sich mit dem hektisch piepsenden Signal, das eine Nachricht von besonderer Dringlichkeit ankündigte. Waylon Javier aktivierte das Gerät durch einen Blick in Richtung des Videoservos. Eine Bildfläche entstand. Sandra Bougeaklis' Gesicht materialisierte.
    „Ich fürchte, die Reihe der Diebstähle hat ihr erstes Opfer gefordert", sagte sie ernst.
    „Todesfall?" kam Perrys Reaktion wie aus der Pistole geschossen.
    „Nein. Knochenbrüche und innere Verletzungen. Heilbar. Das Häßliche an der Sache ist, daß der Dieb die Verletzung eines Menschen bewußt in Kauf nahm, vielleicht sogar absichtlich herbeiführte. Es geht um einen kleinen Behelfsschacht im Mittelabschnitt. Auf der untersten Schachtstrecke wurde der Grav-Projektor entfernt. Die Warnanlage trat nicht in Betrieb, weil alle drei Zuleitungen durchtrennt und um den Warnmechanismus herum überbrückt worden waren. Der Mann stürzte zehn Meter tief ab."
    Ein bitterer Ausdruck erschien auf Perrys Gesicht. So leise, daß selbst Waylon Javier ihn nur mit Mühe verstand, sagte er: „Es wird Zeit, daß wir die Hilflosigkeit von uns schütteln ..."
     
    *
     
    Von da an begannen die Dinge, sich zu überstürzen. Allerdings nicht in dem Sinn, in dem Perry Rhodan seine grimmerfüllte Äußerung getan hatte. Es sah so aus, als sei diesmal eine Plage über die Galaktische Flotte hergefallen, gegen die es keine Abwehr gab.
    Immer mehr technisches Gerät wurde als verschwunden gemeldet. Der Krisenstab, der bereits vor der ersten und zweiten Pforte des Loolandre in Aktion getreten war, nahm seine Tätigkeit wieder auf. Sein Hauptquartier befand sich in einem abseits der Kommandozentrale der BASIS gelegenen Raum, den Jen Salik „Die Klause" nannte. Dort liefen alle Kommunikationsfäden zusammen. Jede Schadensmeldung wurde vermerkt.
    Die Hamiller-Tube war Mitglied des Krisenstabs und versuchte, Ordnung in den Wirrwarr der einlaufenden
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