Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1176 - Der unheimliche Leichenwagen

1176 - Der unheimliche Leichenwagen

Titel: 1176 - Der unheimliche Leichenwagen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
aber drohend und gefährlich vorkam.
    Sie fuhr sehr konzentriert. Das Fenster war noch immer nach unten gekurbelt. Sie bekam den Fahrtwind mit. Sie roch den feuchten Wald und auch die Erde des Wegs.
    Viel zu früh streckte der Herbst bereits seine Arme nach der Natur aus. Offiziell war der Sommer zwar nicht vorbei, aber niemand glaubte mehr so richtig an einen neuen Temperaturanstieg. Die Luft hatte sich abgekühlt, in den Morgenstunden bildete sich Nebel, doch diese Nacht war noch klar.
    Der kleine Fiat schaukelte über den Feldweg hinweg. Rio meinte nach einer Weile: »Willst du nicht die Scheinwerfer einschalten?«
    »Erst wenn wir an der Straße sind.«
    »Warum nicht vorher?«
    »Nein.«
    Er schwieg. Von draußen her drang der Fahrtwind in den Wagen. Aber sie hörten beide auch das Knattern. Das andere Fahrzeug hielt sich noch in ihrer Nähe auf, falls es überhaupt ein Auto war. So recht glaubte Rio daran nicht. Die modernen Autos knatterten nicht. Die fuhren leise, selbst die Diesel. Das musste etwas anderes sein. Ein getuntes Motorrad, mit dem jemand übte.
    Allerdings auch ohne Licht. Der oder die andere fuhr ebenso im Dunkeln wie sie beide, und das genau ließ den Mann nachdenklich werden.
    Die Straße begann dort, wo der leichte Anstieg des Geländes aufhörte. Carina kannte sich aus. Sie wusste auch, wann sie die Scheinwerfer einschalten musste, und plötzlich wurde es hell vor ihrem kleinen Auto. Das Lichtfloß wurde weiter geschoben, denn Carina dachte nicht daran, auf die Bremse zu treten.
    Erst als sie die Einmündung erreichten, blieben sie stehen. Das Licht löschte sie nicht mehr. Es verteilte sich auf dem Asphalt und ließ ihn aussehen wie hellen Gries.
    »Und was ist jetzt?«, fragte Rio.
    »Hörst du nichts?«
    »Doch, aber was regst du dich auf? Das Geräusch ist leiser geworden.«
    Da hatte er nicht gelogen. Es war leiser geworden, aber es war noch vorhanden. Jedenfalls hielt sich dieses unbekannte Fahrzeug nicht mehr nahe der Straße auf. Es musste eine Flucht in das Gelände angetreten haben.
    »Rechts«, sagte Rio.
    »Sehr gut.« Carina nickte. »Und genau da müssen wir hinfahren.«
    »Müssen wir nicht.«
    »Wir machen es aber.«
    Redcliff verdrehte die Augen. »Ja, ist schon okay. Ich lasse dir deinen Willen.«
    Sie ärgerte sich über die Antwort. »Was heißt den Willen? Willst du nicht auch herausfinden, was es mit diesem komischen Geräusch auf sich hat?«
    »Das weiß ich schon.«
    »Bravo. Dann bist du schlauer als ich.«
    »Das ist ein Auto mit einem kaputten Auspuff. Deshalb fährt es nur in der Nacht, tagsüber würde es ja auffallen. Jemand übt, der noch keinen Führerschein hat.«
    »Daran glaubst du?«
    »Ja. Warum denn nicht?«
    Carina schüttelte den Kopf. »Du bist ein Spinner, echt. So was wäre mir nie in den Sinn gekommen.«
    »Klar. Was denkst du?«
    »Dass hier etwas nicht stimmt.«
    Rio musste lachen. Er tat es nicht so laut, weil er seine Freundin nicht verärgern wollte. Dass Carina ihren eigenen Kopf hatte, das war ihm schon klar gewesen. Dass er allerdings so stark war, hätte er nicht gedacht.
    Carina startete wieder und lenkte den Fiat nach rechts. Aus dieser Richtung war das Geräusch zu ihnen gedrungen, und sie würde dabei auch bleiben.
    Das helle Licht machte den Schwenk mit. Rio starrte auf die Straße. Er sah nichts Verdächtiges und entdeckte auch kein Licht in der Ferne, das sich bewegte.
    Auch das Geräusch war seltsamerweise nicht mehr zu hören. Wer immer sich auf der Straße aufgehalten hatte, er musste sie jetzt verlassen haben oder war weitergefahren.
    Rio entspannte sich wieder. Er lehnte sich locker zurück. »Keine Panik mehr, alles ist im grünen Bereich«, kommentierte er. »Sollen wir denn auf den Schreck noch was trinken gehen?«
    »Um diese Zeit haben die Pubs geschlossen.«
    »Ich denke eher an eine Disco.«
    »Keinen Bock.«
    »Aber der andere Fahrer ist doch verschwunden.«
    Carina schaltete einen Gang höher. »Weißt du es?«
    »Jedenfalls sehe ich nichts.«
    Sie gab ihrem Freund keine Antwort, auch weil sie anders dachte als er. Sie schaltete das Fernlicht ein. Es stach als kalte, irgendwie eisige Decke über die Fahrbahn hinweg und endete dort, wo die Fahrbahn in eine Rechtskurve hineinging, die sehr eng war. Schilder warnten davor, zu schnell zu fahren, denn bei nicht angemessener Fahrweise konnte man ins Gelände abrutschen.
    Sie schaltete das Fernlicht vor der Kurve aus und verließ sich auf die normale Beleuchtung.
    Es war kaum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher