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1176 - Der unheimliche Leichenwagen

1176 - Der unheimliche Leichenwagen

Titel: 1176 - Der unheimliche Leichenwagen
Autoren: Jason Dark
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Beerdigung erhielt.
    Leider war das nicht mehr möglich gewesen, denn die Leiche war verschwunden. Nicht mehr aufzufinden. Weggeholt. Für irgendetwas missbraucht oder wie auch immer.
    Anna Bonito hatte nicht viel gesagt, nachdem ihre Nachforschungen ins Leere gemündet waren.
    Aber sie hatte die Konsequenzen gezogen und war zur Polizei gegangen.
    Dort hatte man sie ernst genommen, denn sie hatte auch ausgepackt und den Leuten dort einiges von dem erzählt, was sie wusste. So war sie zu einer wichtigen Zeugin gegen die Mafia geworden.
    Trotzdem sah sie sich selbst nicht als Verräterin an, weil sie eben schon zu viel hatte leiden müssen.
    Die Beamten waren ihren Aussagen nachgegangen. Anna Bonito war an einen sicheren Ort gebracht worden, und so hatte die Polizei schalten und walten können. Es wurden Erfolge erzielt. Ein Familien-Clan konnte zerschlagen werden, doch die Bande, die Paolo Bonito erschossen hatte, blieb nach wie vor im Dunkeln.
    Es hatte auch einen Nebeneffekt gegeben. Bei den Vernehmungen war herausgekommen, dass Paolo nicht die einzige Leiche war, die verschwunden war. Es gab noch mehrere. Ein Zeuge sprach von vier Toten, die abgeholt worden waren.
    Wo sie sich befanden, hatte er nicht mitteilen können, aber es gab einen Leichenbestatter, der für die Mafia arbeitete und der angeblich von nichts wusste und immer von einem Einbruch sprach, obwohl er sich abgesichert hatte.
    Zudem konnte man ihm keine direkte Beteiligung nachweisen, denn zwei Tote waren auch aus der Leichenhalle verschwunden.
    Warum stahl man Leichen? Welch einen Grund gab es? Und was stellte man mit ihnen an?
    Das waren sicherlich interessante Fragen, aber für die Kollegen nicht zu beantworten, und so hatte man Suko und mir den Fall zugeschoben.
    Eigentlich hätten wir ihn schon lösen können, aber uns war zu viel dazwischengekommen. Erst auf sanften Druck unseres Chefs hin waren wir eingeschaltet worden. Auch deshalb, weil inzwischen zwei weitere Leichen verschwunden waren.
    »Ihr Fall, meine Herren!«, hatte Sir James gesagt. »Wenn mich meine Nase nicht täuscht, steckt hinter diesem Leichenklau mehr als ein makabrer Spaß. Irgendjemand hat etwas mit den Toten vor. Finden Sie es heraus.«
    Nun ja, wir nahmen den Fall irgendwie nicht richtig ernst. Zudem hatten wir keine rechte Lust, aber Job ist Job und Schnaps ist Schnaps. So bissen wir in den sauren Apfel und begannen zu recherchieren.
    Für uns war der Mann wichtig, der für die Mafia gearbeitet hatte. Er gehörte nicht zum Clan und hieß Victor Rossiter. Ihm statteten wir einen Besuch ab, der nicht angemeldet war.
    Er lebte am Stadtrand von London. Ob dieses Gebiet im Osten noch dazu gehörte, darüber konnte man sich streiten, es war jedenfalls eine sehr ländliche Gegend. Der nächste größere Ort hieß Beckton. Er grenzte mit seinen Außenbezirken an die Themse, wobei wir uns weiter nördlich orientieren mussten, denn dort gab es noch Weiden, Kühe, und auch lichte Wälder.
    Das Dorf, in das sich Rossiter zurückgezogen hatte, hieß Langster. Warum er in diesem verschlafenen Nest residierte, wussten wohl nur er selbst und seine Kunden, die ihm die Leichen brachten.
    Vielleicht war den Leuten der Mafia London zu brisant. Sie zogen sich lieber zurück aufs Land.
    Bevor wir in Langster einfuhren, mussten wir an einem Bahnübergang halten. Es war die Strecke, die von London aus zur Ostküste führte, und sie war auch befahren. Zwei Züge passierten uns, bevor sich die Schranke hob.
    Das Wetter roch nach Herbst. Am Tag zuvor hatte es noch geschüttet. Jetzt zeigte der Himmel nur noch ein stumpfes Grau, aber die ersten Blätter waren noch nicht gefallen. Dafür hatten sich schon einige Kastanien von den Bäumen gelöst. Auf unserer Fahrt hatten wir sie liegen gesehen.
    »Wie sieht es denn mit deiner Laune aus?«, erkundigte sich Suko.
    »Frag lieber nicht.«
    »Warum bist du sauer?«
    »Keine Ahnung.«
    »Schlechter Tag?«
    »So ähnlich.«
    Mir passte der Auftrag nicht. Okay, wir hatten uns schon mit gestohlenen Leichen beschäftigen müssen, aber da hatte dann immer jemand Regie geführt, der aus der dämonischen Welt gekommen war. Hierbei glaubte ich daran, dass nur die Mafia damit zu tun hatte, um irgendwelche pathologischen Nachuntersuchungen unmöglich zu machen.
    Victor Rossiter war nicht nur Leichenbestatter. Er führte zugleich auch eine Schreinerei. Nach ihr hielten wir Ausschau. Langster war nicht besonders groß. Hier konnte der Pfarrer noch jeden Kirchgänger
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