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1174 - Blut für Ludmilla

1174 - Blut für Ludmilla

Titel: 1174 - Blut für Ludmilla
Autoren: Jason Dark
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Friedhof zurückgeblieben. Ein schon älterer Mann, der auf dem schmutzigen und trockenen Boden lag, sich nicht rührte und auch nicht merkte, dass über ihm die Wolken noch dichter wurden und schließlich die ersten Regentropfen entließen.
    Es waren dicke, schwere Tropfen, die auf den trockenen Boden klatschten und beim Aufprall Staubwölkchen in die Höhe quellen ließen.
    Sie erwischten auch Mareks Gesicht, der auf der Seite lag und erst allmählich aus der Bewusstlosigkeit erwachte.
    Sein Körper zuckte mehrmals. Danach öffnete Marek die Augen, und genau in dem Moment bekam er auch die Schmerzen mit. Es gab keine Stelle am Körper, die ihm nicht wehtat, auch wenn er nicht überall getroffen worden war. Aber die Schmerzen strahlten aus, sodass sie keine Stelle am Körper ausließen. Sein Kopf war so etwas wie das Zentrum. Er traute sich nicht, ihn zu bewegen, und als er bewusst Atem holte, da brannte auch seine Brust.
    Bewegen konnte er sich so gut wie nicht. Er würde auch nicht aus eigener Kraft auf die Füße kommen können. Man hatte ihn mit wenigen Schlägen fertig gemacht.
    Frantisek Marek war sich darüber im Klaren, hier eine Niederlage erlitten zu haben. Er wusste auch nicht, was er hätte besser machen können. Vielleicht war er zu sehr von sich überzeugt gewesen. Er hätte vorsichtiger sein müssen, abwartender. Die Menschen erst ins Dorf gehen lassen sollen, doch er war zu stark darauf fixiert gewesen, an die Untote heranzukommen.
    Trotz der Schmerzen im Kopf funktionierte die Erinnerung. Er wusste sehr genau, was geschehen war. Die einzelnen Szenen liefen in seinem Kopf ab wie ein Film, in dem er der Hauptdarsteller war, was er so nicht gewollt hatte.
    Er hörte sich selbst vor Schmerzen stöhnen und ärgerte sich über seine Schwäche..
    Der Regen fiel jetzt stärker. Die schweren Tropfen klatschten auf ihn nieder wie Hagelkörner. Er hörte den Donner. Er sah die fahlen Blitze dem Boden entgegenrasen und hoffte nur, dass er selbst nicht getroffen wurde.
    Der Regen wurde zu einem Vorhang, der Marek den größten Teil der Sicht nahm. Im Nu war er nass bis auf die Haut. Die Kleidung klebte am Körper. Wie Bachwasser rann ihm der Regen über das Gesicht, erwischte seinen Mund, lief über die Zunge in die Kehle, sodass er gezwungen war, das Wasser zu trinken. Es tat ihm gut. Hin und wieder drang ein Stöhnen aus seinem Mund, das aber in den mächtigen Donnergeräuschen unterging.
    Die Welt um ihn herum war zu einem mächtigen Feind geworden. Zu einem Monster, das sein Maul weit aufgerissen hatte und alles verschluckte. Um ihn herum bildeten sich große Pfützen, in die immer wieder die nachfolgenden Tropfen hineinschlugen und das Wasser aufpeitschten. Wind war aufgekommen. Er fuhr in mächtigen Böen über den alten Friedhof hinweg und rüttelte an den Kronen der wenigen Bäume. Er bog die Zweige und Äste und ließ sie, wippen. Er riss die nicht so fest sitzenden Blätter ab und schleuderte sie über das Gelände. Er zerrte an den Sträuchern und Büschen.
    Wie ein Untier tobte er über die Gräber hinweg und peitschte auch den mächtigen Regen vor sich her, der den Friedhof wie ein dichter Nebel umhüllte.
    In all diesem Chaos lag die einsame Männergestalt, die sich noch immer zuckend bewegte. Frantisek Marek gab nicht auf. Er versuchte noch immer, auf die Beine zu kommen. Es war nicht möglich.
    Zwar konnte er sich aufstützen, dann verließen ihn jedoch die Kräfte, und er sackte wieder zusammen.
    Marek kam sich geschlagen vor. Er war am Ende. Er hatte verloren. Die anderen würden machen können, was sie wollten. Als seine Blicke auf den Pfahl fielen, den er noch immer mit der rechten Faust umspannte, da kam ihm die Waffe vor wie ein Hohn. In seiner Depression hätte er sie am liebsten weggeschleudert.
    Egal wie er sich drehte und was er auch versuchte, es gelang ihm einfach nicht, auf die Beine zu gelangen. Die Schwäche hatte seinen Körper übernommen. Um ihn herum weichte der Boden immer mehr auf. Die Wassermassen schütteten aus den tief hängenden Wolken. Das Sommergewitter war vorbeigezogen. Es tobte an anderer Stelle weiter. Dafür goss es nach wie vor wie aus Eimern.
    Obwohl Frantisek Marek nicht sehr lange auf dem Friedhof lag, hatte er das Gefühl, Stunden auf dem weichen Boden verbracht zu haben. Wenn er den Friedhof überhaupt verlassen konnte, dann musste er kriechen. Etwas anderes war nicht möglich.
    Auf allen Vieren durch den nassen Schlamm. Bis hin zu seinem alten VW, der er
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