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1172 - Triumph der Kosmokratin

Titel: 1172 - Triumph der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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Schleier aus Erinnerungen hinweg. Was jetzt galt, war die Gegenwart, und sie durfte nicht die Gewalt über sie verlieren.
    Noch schlingerte das Spezialboot hin und her, und sie konzentrierte sich und gab ihm Steuerbefehle ein. Es verschwand darauf im Virenhorst und nahm die Abtrünnige mit sich.
    Die Flamme! dachte Vishna. Wo ist sie jetzt? Wo hält sie sich auf? Macht sie sich zu einem neuen Angriff bereit?
    Sie hatte sich von der Mentalaura des Gebildes übertölpeln lassen. Blind war sie darauf hereingefallen, und die Flamme hatte ihre Macht kompromißlos angewandt.
    Es durfte sich nicht wiederholen. Beim nächsten Mal würde sie das Geisterfeuer angreifen, bevor seine Schutzfunktion einsetzte. Sie mußte die Elmsflamme vernichten, weil sie ein Beobachter war und Nachrichten hinaus aus dem Grauen Korridor schickte.
    Vishnas Kleinschiff flog durch die Vorhöfe des Virenhorsts und durch die Tore, die in die Türme eingelassen waren. Der Virenhorst war ein gewaltiges Bauwerk mit hohen Zinnen, Erkern und Türmen, und jeder Turm schien für eine Zeitepoche zu stehen. Im Innern des Bauwerks gab es ein Labyrinth aus Gängen und Räumen ohne jede Einrichtung, alles aus jenem kristallinen Material, das die Farbtöne des Lichtspektrums widerspiegelte.
    Die Außenwände des Bauwerks schimmerten in rötlichem Licht. Wie in Blut getaucht, lag der Virenhorst da, und seine Größe übertraf alles, was man früher von HQ-Hanse gewohnt war.
    Vishna wies das Kleinschiff an, bis zum Netzsaal zu fliegen. Er war das Herzstück des Virenhorsts. Von dort koordinierte die Abtrünnige in ihrem neuen Reich. Der Netzsaal war das Kernstück der Anlage, die die virotronische Vernetzung durchführen würde.
    „Neue Nachrichten von den Kopfjägern", meldete sich der Computer des Spezialboots.
    „Sie haben NATHAN zerstört und sind auf dem Weg zur Erde. Chthon und der andere, den sie den Verwesenden nennen, sind zur Erde geflohen!"
    Wo mögen sie sein? dachte Vishna. Chthon weiß, was ihn erwartet. Er wird sich nicht in die Höhle des Löwen trauen.
    Da war allerdings die Elmsflamme, und sie schien etwas Bestimmtes zu suchen oder zu wollen. Vishna beobachtete sie mit Hilfe ihrer Meta-Agenten. Sie hatte sich zur nördlichen Peripherie der Virenstadt gewandt.
    „Gib den Jägern von Suun den Befehl, sie sollen die beiden in das Zentrum der Stadt treiben, zum Virenhorst", antwortete sie. „Ich werde sie empfangen und dafür sorgen, daß sie mir nicht mehr schaden können!"
    Erst wenn die beiden sich in ihrer Gewalt befanden und die Elmsflamme vernichtet war, wollte sie den Vernetzungsprozeß einleiten.
    Es paßte alles gut zusammen. Da war Chthon, und auf der anderen Seite die Flamme, das blaue Geisterfeuer. Wenn die Beobachtungen der Meta-Agenten stimmten, war es auf dem Weg zu Chthon. Es „witterte" ihn sozusagen, und Vishna wußte, was es bedeutete.
    Sie mußte Chthon jetzt so schnell wie möglich eliminieren, wenn sie nicht in letzter Minute scheitern wollte.
    Nein, ein zweites Mal im Lauf ihrer Existenz konnte sie sich ein Scheitern nicht erlauben.
    Auch einem Wesen wie ihr waren keine unbegrenzten Möglichkeiten in die Hand gegeben, und das, was niedere Wesen als Schicksal oder Fügung betrachten, hatte auch für die Kosmokraten Geltung. Irgendwann verließ einen das Glück, wenn man es mit Füßen trat.
    Der Verwesende bereitete Vishna Kopfzerbrechen, sofern man in ihrer originalen Erscheinungsform von einem Kopf sprechen konnte. Es war wohl eher das Gedanken Zentrum, das sich hektischer verhielt als sonst.
    Wer war er? Noch hatte sie nicht eindeutig erfahren, ob es ein Mensch war oder nicht.
    Sein Name hätte Aufschluß geben können, und Vishna beschloß, sich bei nächster Gelegenheit bei den Jägern von Suun zu erkundigen.
    Vishna verließ das Spezialboot. Sie suchte den Netzsaal auf und wartete. Sie sammelte Kräfte für den mentalen Schlag gegen die Flamme, die nicht weiterexistieren durfte. Und sie schuf eine Gedankenverbindung zu zwei von den Zeittürmen, die rings um den Virenhorst aufragten. Sie setzte sich mit den betreffenden Ordensmännern in Verbindung, daß sie alles für die Gefangenen vorbereiteten.
    Noch einmal ging Vishna alles durch. Die Vorbereitungen für die virotronische Vernetzung bedurften keiner Ergänzung mehr. Ein letzter Mentalschock sorgte dafür, daß die Menschen auf den Minierden endgültig für den Vorgang bereit waren.
    Ein kurzer Tastimpuls des Spezialboots zeigte ihr, daß sich die Inseln in der
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