Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1172 - Triumph der Kosmokratin

Titel: 1172 - Triumph der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Perforationszone und die Wesen im grauen Nichtraum wieder bewegten. Die Zeitstasis war zu Ende, ein deutliches Zeichen dafür, daß der Rendezvouspunkt erreicht war.
    In seinem Versteck wartete das Virenimperium auf das Signal.
    „Komm, Chthon!" sandte Vishna ihre Gedanken aus. „Komm, Flamme!"
    Die Stunde der Entscheidung war da.
     
    *
     
    Unbeschreibliche Niedergeschlagenheit erfüllte Ernst Ellert. Er starrte auf die Stadt, die dunkel vor ihm lag. Grauer Nebel lag über den Straßen und den niederen Bauwerken.
    Seltsame Antennenkonstruktionen ragten am Rand der Stadt auf. Das konnte nie und nimmer Terrania sein.
    „Es ist unglaublich!" stieß Ellert hervor. Er stand langsam auf und tastete nach den Minierden, die auch hier überall über dem Boden hingen und hinter einem hellblauen Vorhang Kontinente und Meere zeigten, die exakt den Originalen entsprachen. Die Technomanischen Maschinen waren verschwunden.
    „Was du siehst, ist die Hauptstadt", klang die Gedankenstimme Chthons in ihm auf. Das Nebelwams des Schattens hatte sich ein wenig stabilisiert, und Ellert konnte wenigstens die angedeuteten Gesichtszüge erkennen.
    „Was hat Vishna mit der Erde gemacht?" hauchte der Teletemporarier. Im Augenblick wünschte er sich, er hätte durch eine Reise durch die Zeit diese Verwandlung rückgängig machen können.
    „Sie hat ihre Drohung wahr gemacht, Ernst", erwiderte Chthon. „Sie hat die Erde nicht in Scheiben geschnitten, aber sie hat sie entvölkert. Was du siehst, ist das neue Hauptquartier der Kosmokratin!"
    „Warum ausgerechnet die Erde?" Ellert war dem Weinen nah. Sein Körper in dem stabilen SERUN schüttelte sich unter einem heftigen Frostanfall. „Wozu?"
    Chthon setzte sich in Bewegung und marschierte durch die Minierden hindurch. Er drehte sich mehrmals um und forderte Ellert stumm auf, ihm zu folgen.
    „Die Frage ist nicht zu beantworten", teilte er mental mit. „Aber wir werden Gelegenheit erhalten, Vishna zu fragen. Irgendwann werden wir ihr begegnen!"
    „Ich will nicht in die Stadt. Ich will keinen Kontakt mit Vishna!" stieß Ellert hervor. „Alles, was ich will, ist fort von hier. Hinaus aus dem Grauen Korridor!"
    Er folgte Chthon, und sie schritten zwischen den winzigen Planeten hindurch auf die Stadt zu, die wie ein schwerfälliges Ungeheuer vor ihnen aufragte und ein düsteres, drohendes Licht verströmte.
    Ellert glaubte die Gefahren zu spüren, die von dieser fremdartigen Welt ausgingen. Sie flößten ihm Angst ein, und nur der Schmerz in den eigenen Gliedern war stärker und ließ ihn die Bedrohung von außen mit anderen Augen sehen.
    „Ich bin gehandikapt, Chthon", murmelte er und warf einen schrägen Blick zum Himmel hinauf, wo rote Schlieren durch das gelbgrüne Muster waberten und sich zwischen ihnen schneeweiße Flocken bildeten. Die Schlieren sanken langsam den hohen Zinnen der furchtbaren Stadt entgegen, und die Flocken verteilten sich in Ovalen über dem Stadtrand. Schwarze Blitze zuckten zwischen ihnen auf, und ein helles Kreischen drang an Ellerts Ohren.
    „Du meinst deine Sinne", stellte Chthon fest. „Vielleicht ist es gut, wenn du kein Schmerzempfinden mehr hast und keine Hitze und Kälte mehr spürst. Die Stadt sieht bedrohlich aus!"
    Ellert seufzte. Chthon schritt eiliger aus als bisher, und der Terraner konnte kaum mithalten.
    „Das ist es nicht", meinte er leise. „Aber wenn ich mein Augenlicht verliere, bin ich hilflos.
    Du wirst nicht immer bei mir sein können, denn die Jäger sind hinter dir her!"
    Jetzt begriff er, warum Chthon sich so beeilte. Die Jäger befanden sich auf dem Weg zur Erde, und sie würden seine Spur sofort wieder aufnehmen. Sie mußten sich in Sicherheit bringen.
    Längst wußte Ellert, daß das schwarze Faß der gefährlichste Gegner war. Mit ihm war nicht zu spaßen, und sie konnten nicht mit einer Gelegenheit rechnen, weitere Kopfjäger auszuschalten.
    Es blieb ihnen nur die Flucht und eine winzige Hoffnung. Sie bestand darin, daß die Stadt ihnen Unterschlupf bieten könnte, Unterschlupf und Schutz vor den Jägern.
    Aber kaum Schutz vor Vishna, die die Jäger beauftragt hatte.
    Sie erreichten den Stadtrand, der von pechschwarzen Burgen gesäumt war, die keine Ritzen und Öffnungen erkennen ließen. Sie waren aus einem Stück gegossen und besaßen die Größe von Einfamilienhäusern. Sie schienen den beiden Ankömmlingen aufzulauern, und Ellert zuckte zusammen, als über ihnen ein Schwarm blatt- oder radähnlicher Gebilde sichtbar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher