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1171 - Emilys Engelszauber

1171 - Emilys Engelszauber

Titel: 1171 - Emilys Engelszauber
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr angesprochen wurde. Er brauchte seine volle Konzentration. Das Führen der Raubtiere war kein Pappenstiel Noch einmal tief durchatmen. Sekunden danach betrat er das Zelt. Er wurde gesehen, und er hörte den Beifall der Menschen wie ein großes Rauschen an seinen Ohren vorbeiklingen. Man sah ihm nicht an, wie gespannt er war. Er öffnete die Gittertür an der Seite und betrat mit lockeren Schritten den Käfig.
    Erst dort verbeugte er sich.
    Harold Winter hatte das Gefühl, eine Verbeugung vor seinem eigenen Tod zu machen…
    ***
    »Sie ist im Zirkus!«, erklärte Glenda immer wieder. »Davon bin ich überzeugt. Wohin hätte sie sonst laufen sollen?«
    »Stimmt.«
    »Und sie wird sich rächen!«
    Nach diesem Satz bekam Glenda von mir keine Antwort. Ich wusste, dass es so sein würde. Sie konnte einfach keinen anderen Sinn in ihrem Leben sehen als die Rache. Man hatte sie schändlich aus dem Zirkus gestoßen und eingesperrt, und keiner der Leute hatte je auf sie gehört.
    Wahrscheinlich war sie ausgelacht worden, bevor man sie mit Schimpf und Schande entlassen hatte.
    Kein Engel, sondern ein Racheengel. Dahin würde sie sich entwickeln.
    Natürlich fragten wir uns, was sie vorhatte. In einem Zirkus gab es Möglichkeiten genug. Bei ihren Kräften war sie in der Lage, den Menschen keine Chancen mehr zu lassen. Ich wusste nicht genau, welche Kraft das Licht enthielt, doch es war vorstellbar, dass das gesamte Zelt dadurch in Flammen geriet.
    Es war dunkel geworden. Die wenigen Sterne am Himmel gaben kaum Licht ab, und auch den Mond sahen wir nicht. Wir folgten dem Schein der Lampen und sahen sehr bald die ersten Werbebänder vor uns, die auf den Zirkus hinwiesen. Durch Pfeile war den Besuchern erklärt, wohin sie zu fahren hatten.
    Es gab einen Parkplatz. Aber der war voll. Im Licht erschien ein Wächter in Fantasieuniform, der mit beiden Armen kreuzartig winkte.
    Ich fuhr trotzdem auf ihn zu und bremste neben ihm ab.
    »Keine Chance, alles voll!«, meldete er, als die Scheibe nach unten gefahren war.
    »Wir müssen rein!« Mehr sagte ich nicht und zeigte ihm meinen Ausweis.
    »Sogar Scotland Yard. Okay, das ist was anderes. Fahren Sie mir bitte nach.«
    Er ging vor. Wir hätten uns gewünscht, dass er sich beeilte, aber der gute Mann hatte Zeit. Am Parkplatz fuhren wir vorbei und erreichten den Bereich der abgestellten Wohnmobile. Hier war das Licht schwächer. Es grüßte einzig und allein die bunte Zeltbeleuchtung, die ein Signal in die Nacht setzte.
    Zwischen den Wohnwagen gab es auch Abstellflächen für normale Autos. Eine Lücke für unseren Rover war ebenfalls vorhanden. Man winkte uns in sie hinein.
    Als wir ausgestiegen waren, wandte ich mich an unseren Führer. »Die Vorstellung hat sicherlich schon begonnen und…«
    »Ja. Aber gerade war Pause. Es beginnt die zweite Halbzeit, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Sehr gut.«
    »Und womit?«, fragte Glenda.
    »Mit dem Höhepunkt. Der Chef zieht seine Schau mit den Raubtieren ab. Es sind schwarze Panther. Und sie sind verdammt schwer zu dressieren.«
    Glenda und ich schauten uns an. Wahrscheinlich dachten wir beide das Gleiche. Panther, die unter der Kontrolle eines Menschen standen.
    Schon an sich ein Wahnsinn, aber wenn Emily eingriff, konnte es zu einer Katastrophe kommen.
    Ich fragte unseren Helfer, ob die Vorstellung ausverkauft war.
    »Bis auf den letzten Platz!«
    »Wir müssen aber rein!«
    Er grinste schief und zeigte zwei Zahnlücken. »Das ist kein Problem. Sie sind ja keine normalen Gäste, sondern von der Polizei. Gehen Sie dorthin, wo die Artisten sich warm machen. Man wird sie schon durchlassen.«
    »Danke.«
    Der Mann zog seine Mütze und verließ uns. Den Weg brauchte er uns nicht zu erklären. Das Zelt war hell genug. Wir wussten auch, wo der normale Eingang war. Den konnten wir vergessen. Der Auftrittseingang für die Akteure lag dem normalen direkt gegenüber.
    Leicht war es nicht, dorthin zu gelangen. Zwei Mal wurden wir gestoppt, aber auch da waren unsere Ausweise der Sesam, öffne dich!
    So gelangten wir an unser Ziel und bekamen noch mit, wie die Raubtiere durch die Käfigschlange den Weg in das Innere des Zeltes nahmen. Natürlich schauten wir uns die Katzen an. Sie sahen einfach prächtig aus. Kraftvoll und geschmeidig. Mit kalten, gelblich funkelnden Augen.
    Zwei in roten Operettenuniformen steckende Frauen hielten rechts und links des Eingangs Wache. Sie waren verunsichert, als sie uns sahen.
    Aus dem Zelt hörten wir
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