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1171 - Der Todesimpuls

Titel: 1171 - Der Todesimpuls
Autoren: Unbekannt
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die volle positronische Energie gegen die negative Superintelligenz Seth-Apophis, die sich abrupt ihrer eigenen parasitären Herkunft als Heel bewußt wurde.
    Der Schock des Erinnerungssturzes in die eigene ursprüngliche Vergangenheit bedeutete zugleich das Ende der Superintelligenz.
    Aber Seth-Apophis haßte ihren mächtigsten Widersacher, die positive Superintelligenz ES, viel zu sehr, um eine solche Niederlage einfach hinzunehmen.
    Sie hatte vorgesorgt.
    Auch eine Superintelligenz mußte mit einem Gegner rechnen, der eines Tages auftauchte und sich als noch stärker und mächtiger als sie selbst erwies. Sie mußte damit rechnen, mit überlegenen Mitteln ausgelöscht zu werden.
    Ob Terraner oder andere Intelligenzen, immer würde ES hinter den Aktionen stehen, die ihr galten. Und wenn sie ES nicht jetzt besiegen konnte, dann eben im Augenblick ihrer Auflösung.
    Denn nur ihr eigener Todesimpuls würde in der Lage sein, den gewaltigsten aller psionischen Jetstrahlen freizusetzen und auf die Nullzeitreise durch das Universum zu schicken. Dieser verderbenbringende Jetstrahl war auf den zentralen Sitz von ES programmiert, den Seth-Apophis nicht kannte, der aber von ihm unweigerlich gefunden würde.
    Die negative Superintelligenz hoffte natürlich, diese letzte ihrer Waffen niemals einsetzen zu müssen, die nur ihre Auflösung aktivieren konnte. Aber die Gewißheit, auch ES damit ins Verderben zu ziehen, würde sie ihr Ende leichter ertragen lassen.
    Die Programmierung war absolut perfekt. Die geplanten Scheinprojektionen würden ihr Ziel erreichen, dort materialisieren und in verheerendem Sinn aktiv werden. Seth-Apophis hatte an alles gedacht, sogar an die positive Mentalität des Unsterblichen und seinen ihrer Meinung nach oft skurrilen Sinn für Humor.
    Die Projektionen zwölf zwergenhaft und harmlosfröhlich wirkender Wesen waren es, die der verhängnisvolle Jetstrahl mit sich nahm und mitten im Zentrum der anderen Mächtigkeitsballung absetzte.
     
    *
     
    Das alles erfuhr Tako Kakuta in Bruchteilen von Sekunden, so als habe der Zwerg es ihm in der Art eines Rafferspruchs gedanklich übermittelt. Sein gefangenes Bewußtsein bäumte sich erneut gegen die mentale Vergewaltigung auf, aber mit unbeschreiblicher Resignation mußte er abermals feststellen, daß die ihm verbliebene Energie nicht ausreichte, seinem Gefängnis zu entkommen.
    Zugleich mit der Resignation kehrte aber auch seine kühle Überlegung zurück.
    Noch einmal versuchte er, Kontakt mit ES aufzunehmen, um das Milliardenbewußtsein zu warnen. Manchmal geschah es, daß an Stelle des Unsterblichen einer der Mutanten antwortete, aber diesmal passierte überhaupt nichts. Es war so, als gäbe es im ganzen Universum nur noch ihn und diese zwölf Abgesandten der Seth-Apophis. Sie mußten dazu fähig sein, ihn total von dem gigantischen Mentalpotential des Milliardenbewußtseins zu isolieren.
    Er fragte sich niedergeschlagen, wozu sie noch in der Lage waren, wenn ihnen schon das schier Unmögliche gelang.
    Auf der anderen Seite: Wie konnten diese zwölf Wesen, die ebenfalls nichts als Projektionen waren, einer Superintelligenz ernsthaft gefährlich werden?
    Er wurde in seinen Überlegungen abgelenkt, als die Zwerge ihr ursprüngliches Spiel wieder aufnahmen. Diesmal jedoch beteiligten sich nur elf von ihnen daran. Der zwölfte mit dem gefangenen Bewußtsein Takos hielt sich ein wenig abseits und setzte sich schließlich auf einen Stein, um dem Toben seiner scheinbar verspielten Gefährten ungerührt zuzusehen.
    Mit Verblüffung mußte Tako feststellen, daß die Gesichter der „Spielenden" wieder den fröhlichen und possierlichen Ausdruck angenommen hatten, der ihn so leicht in die Falle gelockt hatte. „Sind sie nicht niedlich und liebenswert?" erkundigte sich das übermächtige Bewußtsein, ohne seine mentalen Fesseln zu lockern. „Niemand könnte der Versuchung widerstehen, ihnen bei ihrem munteren Treiben zuzuschauen. Wirklich, ein Bild des Friedens."
    Tako gab keine Antwort, aber er konnte auch nicht verhindern, daß seine Gedanken in das andere Bewußtsein einsickerten. „Du wirst noch früh genug unsere Absichten kennenlernen, denke also nicht zuviel darüber nach. Deine restliche Energie wird für andere Dinge benötigt, für wichtigere Dinge."
    Tako entschloß sich, den Gedankenaustausch fortzusetzen. Vielleicht erfuhr er doch etwas, das wichtig war. „Du bist selbst manifestierte psionische Energie, fast ein Teil von Seth-Apophis, warum bist du
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