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117 - Der Zauberspiegel

117 - Der Zauberspiegel

Titel: 117 - Der Zauberspiegel
Autoren: Dämonenkiller
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erzählte mir, daß er aufgehalten worden wäre. Ein Klient hätte ihn überraschend besucht und ihm ein Geschenk übergeben. Sam zog sich um, und wir aßen. Nach dem Essen ging er wie üblich in sein Arbeitszimmer. Normalerweise blieb er nicht länger als eine halbe Stunde, doch gestern kam er erst nach drei Stunden zurück. Die Kinder hatte ich bereits schlafen geschickt. Er sagte mir, daß er noch zu arbeiten hätte und ich einstweilen schlafen gehen sollte. Ich ging zu Bett und wartete bis ein Uhr, doch er kam nicht. Am Morgen merkte ich, daß er im Gästezimmer geschlafen hatte. Das war in den fünfzehn Jahren unserer Ehe noch nie vorgekommen. Als ich ihn daraufhin ansprach, erklärte er mir, daß er mich nicht hätte aufwecken wollen. Nachdem er gefrühstückt hatte, brachte er die Kinder zur Schule und fuhr dann in die Kanzlei. Am späten Nachmittag telefonierte ich mit ihm. Er wirkte irgendwie niedergeschlagen. Als ich ihn vor dem Abendessen darauf ansprach, sagte er mir, daß ich mir das nur einbilden würde. Ich fragte ihn, ob er auch heute nacht im Gästezimmer zu übernachten gedächte, doch er gab mir keine Antwort. Den Rest wissen Sie ja bereits."
    „Wie lange war ihr Mann im Arbeitszimmer?"
    „Höchstens fünf Minuten."
    „Hm. Was war das für ein Geschenk, das er gestern erhalten hatte?" „Keine Ahnung. Es war ein ziemlich großes Paket. Ich hatte ihn nicht danach gefragt."
    „Wohin hat er das Paket gebracht?"
    „In sein Arbeitszimmer."
    „Auf der Bar im Arbeitszimmer steht ein alter Spiegel. Ist…"
    „Ein Spiegel?" fragte Ruth verwundert. „Vielleicht war der Spiegel das Geschenk. Mein Mann hat nämlich keinen Spiegel im Arbeitszimmer hängen. Ist der Spiegel wichtig?"
    „Wahrscheinlich nicht", antwortete Mandel. „Es sind reine Routinefragen. Wir werden uns morgen mit den Angestellten Ihres Mannes unterhalten. Vielleicht können sie uns weiterhelfen. Noch eine Frage, Mrs. Westharn. Beschäftigte sich Ihr Mann mit Magie?"
    „Mit Magie? Niemals. Er hielt nichts von Magie und Okkultismus. Als ich mal mit so einem Magazin erschien, packte er es und warf es in den Papierkorb. Mein Mann war zu sehr Realist."
    „Danke, Mrs. Westham."
    Sie verließen das Zimmer.
    „Hier kommen wir nicht mehr weiter, Tim."
    Fünf Minuten später waren sie auf dem Weg zum Polizeihauptquartier.
    „Der Klient, der Westham überraschend besucht hat, könnte uns vielleicht weiterhelfen."
    „Hoffen wir es", brummte Mandel.
    Tim und Mandel hingen ihren Gedanken nach. Als sie die Brooklyn Bridge überquerten, hörten sie die Meldung.
    „Drehen Sie lauter!" sagte Mandel rasch zum Polizisten, der auf dem Beifahrersitz saß.
    „An alle Wagen im Bereich Greenwich Village", plärrte der Lautsprecher. „In der Nähe des Washington Squares wurden fünf Monster gesehen. Alle Wagen sollen sofort hinfahren. Ich wiederhole: An alle Wagen…"
    „Lös! Nichts wie hin!" rief Mandel. „Versuchen Sie eine Verbindung mit Captain McLeon zu bekommen!"
    Doch der Captain war nicht zu erreichen.
    Um diese Zeit war der Verkehr ziemlich schwach. Der Streifenwagen raste mit Rotlicht durch' die nächtlichen Straßen und bog nach wenigen Minuten in die Avenue of the Americans ein.
    Doch sie kamen zu spät. Als sie den Washington Square erreichten, waren die Monster bereits verschwunden.
    Aus den Zeugenaussagen ergab sich folgendes Bild: Ein paar Minuten nach zwölf Uhr waren fünf entsetzlich anzusehende Ungeheuer auf ein altes Ehepaar losgestürmt, hatten es ermordet und waren dann auf einen Taxifahrer losgegangen, der aber im letzten Augenblick flüchten konnte. Der Taxifahrer hatte die Meldung an die Polizei weitergeleitet. Die Monster hatten noch eine Würstchenbude überfallen, den Besitzer getötet und waren schließlich wieder spurlos verschwunden.

    Tim Morton hatte nur wenige Stunden geschlafen. Um sechs Uhr erschien er in Mandels Zimmer, der die ganze Nacht wach geblieben war.
    „Gibt es etwas Neues, Ernie?" fragte Tim und setzte sich.
    „Die Monster tauchten nicht mehr auf. Gott sei Dank! Kim Langfords Zustand hat sich gebessert.
    Sie war ein paar Minuten wach und hat mit Sergeant Chris Jezewski gesprochen. Er hat das Gespräch aufgezeichnet. Hör es dir mal an!"
    Mandel griff nach einem Kassettenrecorder und steckte eine Kassette hinein. Zuerst war nur Rauschen zu hören, dann eine tiefe männliche Stimme.
    „Können Sie mich hören, Mrs. Langford?"
    „Ja, ich verstehe Sie."
    Die Frauenstimme war leise und nur sehr schwer
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