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1161 - Der Keim des Bösen

1161 - Der Keim des Bösen

Titel: 1161 - Der Keim des Bösen
Autoren: Jason Dark
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laufen.«
    »Dann stoppt diesen Zug«, flüsterte Shao.
    Die halbe Stunde war zwar nicht vorbei, doch ich merkte meine innere Unruhe. Auch wenn Jane, wie auch Shao, keinen Erfolg gehabt hatte, hätte sie zumindest angerufen, um das zu erklären. So lange konnte das nicht dauern.
    Ich stand auf und holte den Apparat von der Station. »Ich werde Jane jetzt anrufen«, sagte ich. »Die Warterei macht mich einfach zu nervös.« Während ich wählte, dachte ich über das schwächste Glied in der Kette nach.
    War das Jane? War es Lady Sarah? Auch sie konnte sich in Gefahr befinden. Es war vielleicht sogar besser, wenn wir ihr eine Bewachung vor die Zimmertür stellten.
    Zunächst einmal musste sich Jane melden.
    Genau das tat sie nicht!
    Je öfter der Ruf durchging, um so nervöser wurde ich. Irgendwann brach die Verbindung zusammen. Meine rechte Hand sank nach unten. Zu erklären brauchte ich nichts. Shao und Suko hatten meinen Misserfolg selbst erlebt.
    »Sie meldet sich nicht«, sagte ich überflüssigerweise, »und das kann mir gar nicht gefallen.«
    »Was willst du tun?«, fragte Suko. »Hinfahren.«
    »Okay.«
    »Moment. Ich fahre allein. Du könntest eine andere Aufgabe übernehmen. Es gibt noch eine dritte Person, die mit uns am Tisch saß. Ich will nichts beschwören, aber ich befürchte, dass sie ebenfalls auf Lukretias Liste steht.«
    »Soll ich mich vor die Tür Ihres Krankenzimmers hocken?«
    »Nur zur Sicherheit.«
    Suko lächelte. »Was tut man nicht alles für seine Freunde. Du kannst dich auf mich verlassen. Aber gib mir bitte Nachricht, wenn du weißt, was mit Jane Collins los ist.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Ich hatte es nach dieser Antwort verdammt eilig, denn das ungute Gefühl in mir breitete sich aus und wurde bereits zu einer regelrechten Angst…
    ***
    Jane Collins war wieder erwacht, aber sie war nicht mehr die Person, als die sie sich immer gesehen hatte. Sie war aus dem tiefen Tunnel der Bewusstlosigkeit aufgetaucht, ohne Schmerzen zu spüren, wie bei ähnlichen Gelegenheiten, als man sie niedergeschlagen hatte. Dieses hier war anders und eher mit einem tiefen Schlaf zu vergleichen.
    Zunächst fiel der Detektivin auf, dass es um sie herum hell war, so dass sie sich orientieren konnte.
    Es war ihr Zimmer, in dem sie lag!
    Mit dieser Entdeckung kehrten auch die Erinnerungen zurück. Schlagartig. Alles lief vor ihren Augen ab, als würde sie es noch einmal erleben.
    Und sie fand es nicht einmal schlimm. Selbst den Kuss nicht. Was danach geschehen war, daran konnte sie sich nicht erinnern, aber eine Person war schon wichtig.
    Lukretia!
    Sie hatte alles unter Kontrolle. Und sie hatte ihr den Keim eingehaucht? Wovon hatte sie noch gesprochen? Vom Keim des Bösen. Jane dachte völlig klar und realistisch. Sie ging davon aus, dass der Keim des Bösen in ihr steckte und sie beeinflussen würde. Das machte ihr nicht einmal etwas aus.
    Noch lag sie auf dem Boden und spürte den weichen Teppich unter ihrem Körper. Es ging ihr nicht einmal schlecht. Jane war auch nicht müde. Im Gegenteil, sie fühlte sich ausgeruht und fit, als hätte dieser Atemstoß neue Energien in sie hineingeschafft.
    Im Zimmer lag sie allein. Von Lukretia war nichts zu sehen. Allerdings stand die Tür weit offen. Sie konnte sich ebenso gut in den anderen Teilen des Hauses aufhalten, was auch der Fall war, denn Jane vernahm die Schritte, die von oben her kamen.
    Sie wollte nicht, dass Lukretia sie auf dem Boden liegen sah und richtete sich deshalb auf. Im Sitzen empfing sie die Silberblonde, die über die Schwelle trat, stehen blieb und auf Jane Collins niederschaute, wobei sie lächelte.
    »Wie geht es dir?«
    »Gut!«
    »Das ist ausgezeichnet. Aber ich habe es gewusst, Jane. Jeder, der sich auf meine Seite stellt, kann sich freuen. Es geht ihm immer gut. Das ist ein großer Vorteil. Ach, ich muss dir noch etwas sagen, Jane.«
    Die Detektivin stand endlich auf. »Und was wolltest du mir sagen?«
    Die Silberblonde trat nahe an Jane heran und legte ihr wieder die Hände auf die Schultern. »Ich habe sofort gespürt, dass du anders bist. Schon beim ersten Kontakt. In dir steckt etwas, das uns beide irgendwie auch nahe bringt. Ich weiß nicht, womit es zusammenhängt. Kann sein, dass es sich dabei um deine Seele handelt. Dass noch in der Tiefe etwas steckt, mit dem ich sympathisieren kann. Da du jetzt zu mir gehörst, werden wir ein Duo bilden.«
    »Was heißt das genau?«
    »Wir beide werden den Keim in die Welt tragen. Wir
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