Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
neuen Platz zu suchen. Er saß jetzt im Baum. Platz bot ihm einer der unteren starken Äste, auf dem er bequem saß wie auf einer Schaukel. Von dort aus konnte er in aller Ruhe zuschauen, wie das Wasser immer weiter anstieg und sein Opfer ertränkte.
    »So habe ich es mir vorgestellt, Harry. So und nicht anders…«
    Stahl sagte nichts. Er wollte auch den Ghoul nicht mehr sehen. Er starrte nur auf das Wasser, das bereits seinen Bauch erreicht hatte und kalt wie der Tod war…
    ***
    Welche der beiden »Frauen« mich umklammert hielt, sah ich nicht. Es war auch wirklich nicht von Bedeutung. Für mich zählte nur, dass ich gefangen war und immer tiefer gezogen wurde.
    Zuerst hatte ich nichts getan. Nur eben Luft geholt, was ungemein wichtig war. Senkrecht und dabei etwas schräg glitt ich dem Grund des Sumpfes entgegen. Ich wartete darauf, ihn mit den Füßen zu berühren. Danach würde ich einsinken. Vielleicht für immer verschwinden.
    Die Vorstellung ließ mich schaudern. Sie sorgte auch für einen Angst- und Adrenalinschub, und es kam mir in den Sinn, mich zu wehren. Meine Gedanken arbeiteten präzise, aber auch irgendwo langsamer als sonst, doch sie hielten mich nicht davon ab, mich zu bewegen.
    Mit starken, aber trotzdem ruhigen Schwimmbewegungen kämpfte ich gegen den Druck an. Ich wollte wieder an die Oberfläche. Ich wollte ihnen beweisen, dass ich nicht bereit war, mein Leben so einfach wegzuwerfen. Dabei bewegte ich nicht nur meine Arme, sondern auch die Beine. Es klappte sogar, nur hatte ich Pech, nicht mehr aufsteigen zu können. Der Griff war einfach zu hart.
    Für einen Moment schwamm ich auf der Stelle. Ich drückte den Oberkörper vor und versuchte so, in die Tiefe zu tauchen. Ich wollte meine Gegnerinnen sehen, wenn auch nur schattenhaft.
    Sehr schnell nahm die Düsternis zu. Mich schluckte die bräunlichgrüne Wasserwelt des Sumpfes.
    Die trübe Flüssigkeit umschwappte mich, aber ich sah in ihr auch den großen Schatten, der auf mich zuglitt.
    Es war Maja!
    Sie brauchte sich keine Sorgen um die Luft zu machen. Aus ihren Handgelenken waren die Lianen geschossen, die meine Knöchel umklammert hielten. Noch hatte ich nicht versucht, sie zu erreichen.
    Es würde auch kaum klappen, weil sie einfach zu zäh waren.
    Ein Messer trug ich zwar bei mir. Es war leider nur ein Taschenmesser, das ich erst noch hätte aufklappen müssen.
    Die Atemnot fing an.
    Es kostete mich jetzt schon Kraft, den Mund geschlossen zu halten. Der Druck in meinem Kopf hatte ebenfalls zugenommen. Es blieb mir nicht mehr viel Zeit.
    Maja schwamm langsam an mir hoch. Sie ließ sich vom Wasser tragen und hatte nur ihre Arme nach unten gedrückt, sodass sie auch weiterhin mit ihren Lianen meine Fußknöchel umklammern konnte.
    Ich sah nur noch eine Chance - das Kreuz!
    Im Haus und auf dem Speicher hatte ich erlebt, wie die vierte Liane zurückgezuckt war, als sie in die unmittelbare Nähe des Kreuzes gelangt war. Das war auch hier meine Chance.
    Die Hände hatte ich frei. Ich fetzte mein Hemd auf. Knöpfe sprangen ab, was mir egal war, denn ich hatte nur Augen für Maja Illig, deren Gesicht und Gestalt vor mir wie eine schattige Projektion schwamm.
    Zum Glück war sie echt. Und sie hatte auch nicht mit einem Angriff gerechnet.
    Als ich sie umklammerte, war sie so überrascht, dass sie sich nicht einmal wehren konnte. Ich drückte sie an meine Brust wie eine Geliebte, und konnte nur hoffen, genau das Richtige getan zu haben.
    Maja zuckte in meinen Armen. Sie selbst hatte damit wenig zu tun. Es ging automatisch. Eine andere Kraft war in sie hineingefahren und hatte sie geschwächt. Der Kontakt mit dem Kreuz war dafür verantwortlich gewesen, und als sie noch einmal in meinen Armen zuckte, ließ ich sie los. Das alles tat ich nicht einmal bewusst. Ich war nicht einmal in der Lage, normal zu denken. In meinem Kopf rauschte es, als würde er von einem Wasserfall durchflossen. Die Lunge stand kurz vor dem Platzen. Das glaubte ich zumindest, und auch der Griff lockerte sich. Was um mich herum passierte, sah ich nicht. Mir fiel nur noch auf, dass ein Schatten wegtrieb und ich plötzlich durch die Bewegungen der Beine an Höhe gewann.
    Ich schaffte es. Es war kaum zu fassen, doch ich durchstieß mit dem Kopf die Wasserfläche. Mein Mund öffnete sich automatisch. Die Luft war da, ich saugte sie ein. Ich röchelte, keuchte dabei, trat Wasser, ich tat einige Dinge auf einmal, ohne selbst zu merken, was es alles war.
    Den eigenen Atem hörte ich mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher