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1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt
Autoren: Jason Dark
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einer selten erlebten Intensität. Es waren eigentlich furchtbare Geräusche, und in meiner Kehle breitete sich Schmerz aus.
    Dass ich schwamm, war kaum durch meinen Willen gelenkt. Es geschah automatisch. Noch immer hustete ich, und auch die Lungen schmerzten noch. Aber ich lebte, und das war wichtig. Ich wollte auch weiterhin am Leben bleiben und die in der Tiefe lauernde Gefahr nicht vergessen, die jeden Augenblick zurückkehren und mich wieder dem Tod nahe bringen konnte.
    Allmählich erlebte ich meine Umgebung wieder normal. Ich war einfach weitergeschwommen.
    Unter den Füßen spürte ich noch keinen Widerstand. Ich putzte mir die Augen frei, damit ich besser sehen konnte, und stellte zunächst fest, dass ich von meinen beiden Gegnerinnen nichts entdeckte.
    Sie hielten sich in der Tiefe versteckt, und das war auch gut so.
    Die Tiefe bedeutete auch Gefahr. Jeden Moment musste ich damit rechnen, wieder erwischt zu werden. Beide konnten es sich nicht leisten, einen Eindringlich wie mich am Leben zu lassen, und sie würden so bald wie möglich einen zweiten Versuch starten. Vorausgesetzt, das Kreuz hatte Maja nicht getötet.
    Wohin?
    Ich nahm mir die Zeit, trat Wasser, orientierte mich, suchte nach der Erhebung und musste leider feststellen, dass sie nicht mehr vorhanden war.
    Verschwunden. Keine Insel mehr. Das Wasser hatte sie überspült. Überhaupt war es schwer, einen trockenen Fleck zu finden. Es sei denn, ich kletterte in einen der herumstehenden Bäume, die allerdings ebenfalls bis zur Hälfte im verdammten Wasser standen.
    Der Kampf ging weiter. Ich würde mich zu wehren wissen, doch die Nixen ließen sich Zeit. Ich sah sie nicht an der Oberfläche, und sie zeichneten sich auch nicht als Schatten ab. Ich war im Moment allein und entdeckte auch nichts von Harry Stahl.
    Das ansteigende Wasser hatte den Sumpf radikal verändert. Es war normal schon nicht leicht gewesen, sich zurechtzufinden, jetzt ging es überhaupt nicht mehr. Das Wasser hatte alles gleich gemacht. Kaum ein Orientierungspunkt. Auch der Nebel klebte weiterhin an der Oberfläche fest.
    Mein Atem hatte sich beruhigt und war wieder normal geworden. Ich schaffte es auch, mich umzuschauen und suchte natürlich entsprechende Punkte in meiner Umgebung. Ich musste raus aus dem verdammten Wasser, in dem noch immer die Gefahren lauerten.
    Treibgut schwamm mir entgegen. Zweige und Äste. Auch alte Blätter, die aus der Tiefe hervorgewühlt worden waren und sich zu einem regelrechten Matsch zusammengeklebt hatten.
    Nach links? Nach rechts? Einfach nur geradeaus?
    Möglichkeiten gab es genug, aber ich dachte auch an Harry Stahl, der einfach nicht mehr zu sehen war. Vielleicht hätte ich ihn entdeckt, wäre der Nebel nicht gewesen. So aber nahm er mir den größten Teil der Sicht, und mir blieb nichts anderes übrig, als mir einen Platz zu suchen, an dem ich sicherer war.
    Es gab das Strauchwerk. Es gab auch die Bäume. Sie ragten aus dem Wasser, auch wenn von ihren dünnen Stämmen kaum etwas zu sehen war. Ich hatte einen dieser Bäume entdeckt und schwamm auf ihn zu.
    Meine Hände bekamen das nasse und weiche Zweigwerk zu fassen. Es war biegsam, und ich hoffte, dass es mir trotzdem einen gewissen Halt geben würde.
    Völlig aus dem Wasser konnte ich mich nicht ziehen. Wie ein Turner am Seil hielt ich mich im Astwerk fest, zog die Beine nach und fand sogar so etwas wie einen Platz.
    Unter mir plätscherte das Wasser. Die Wellen blieben. Sie wollten sich nicht beruhigen.
    Wahrscheinlich erhielten sie vom Grund her noch mehr Nachschub.
    Mit einer Hand wischte ich mir das Wasser aus dem Gesicht. Mein Blick wurde klarer, ohne dass ich viel mehr sah. Nur die Umgebung mit dem Wasser und dem Nebel darüber.
    Eine tote Gegend. Vieles war abgestorben. Vieles auch neu erblüht und trotzdem so vergänglich, denn auch für die Natur war zuviel Wasser nicht förderlich.
    Es trat eine seltsame Ruhe ein. Ich sah nichts von meinen Feindinnen und hörte auch Harry Stahl nicht sprechen oder um Hilfe rufen. Es blieb so verdammt still, abgesehen von den Geräuschen, die das Wasser verursachte.
    Die Kleidung klebte am Körper. Ich begann zu frieren. Das Gefühl unterdrückte ich, denn ich wollte versuchen, mich zu orientieren. Es war alles anders geworden, trotzdem musste es doch einen Punkt geben, den ich kannte.
    Leider wusste ich nicht, wie weit ich abgetrieben und in welche Richtung ich geschwommen war.
    Da standen einige zur Auswahl. Ich hatte einfach die Orientierung
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