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1158 - Kalt wie der Tod

1158 - Kalt wie der Tod

Titel: 1158 - Kalt wie der Tod
Autoren: Jason Dark
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verschränkt hielt. »Soll ich mich schon um ein Ticket kümmern?«, fragte sie.
    »Nein, noch nicht. Das mache ich selbst. Außerdem weiß ich nicht, ob ich Suko mitnehme.«
    Sie streckte mir eine Hand entgegen. »Das wird wohl kaum klappen.«
    »Da weißt du mehr als ich.«
    »Nein, du hast es nur vergessen. Suko hat die Erlaubnis bekommen, einige Tage Urlaub zu nehmen, weil er sich um die Probleme seiner Vettern kümmern will.«
    Ich zog ein langes Gesicht, als ich nachdachte. Glenda hatte nicht gelogen. Suko wollte sich tatsächlich um die Probleme seiner sogenannten »Vettern« kümmern. Worum es da genau ging, hatte er uns nicht gesagt, aber er hatte einige Tage Urlaub bekommen. Er hatte nur gemeint, dass er unter Umständen meine Hilfe benötigte, was aber nicht sicher war, so dass ich dem normalen Job nachgehen konnte.
    »Wenn du unbedingt Begleitung haben willst, kannst du mich mitnehmen«, schlug Glenda vor.
    »Sag das Sir James. Was glaubst du, wie der sich über ein leeres Büro freuen wird?«
    »Ja, das stimmt auch wieder.«
    Ich winkte ab. »Wie dem auch sei, noch ist Zeit, noch fühle ich mich nicht müde, und du hast ja auch Wein mitgebracht. Wie wäre es, wenn wir ein Glas zusammen trinken?«
    »Gern.«
    »Na dann…«
    Glenda lächelte mich an. »Du hast mich nicht ausreden lassen, John. Ich trinke gern ein Glas Wein mit dir, nur nicht an diesem Abend. Du kannst mich ja nach deiner Rückkehr darauf ansprechen. Da wird deine Stimmung sicherlich lockerer sein.«
    So gesehen hatte sie Recht. Ich kannte mich selbst gut genug. Ich würde den Wein zwar trinken, aber ich würde mit meinen Gedanken nicht so bei der Sache sein wie Glenda es verdient hatte und mehr an die Kreaturen der Finsternis denken.
    Das wusste auch Glenda. Sie hatte es plötzlich sehr eilig, und es fiel ihr angeblich ein, dass sie noch bügeln musste.
    »So plötzlich?«
    »Klar, John. Wie ich dich kenne, kommst du auch allein zurecht, sage ich mal.«
    »Ja, du hast wahrscheinlich Recht.«
    Ich brachte sie noch bis zur Tür. Beim Abschied küsste sie mich auf die Wangen. »Gib auf dich Acht, John, aber du kennst die Kreaturen ja.«
    »Leider.«
    »Dann guten Flug.«
    Mit diesen Wünschen verschwand sie. Ich wartete noch, bis sie in den Lift gestiegen war, dann schloss auch ich die Tür und ging zurück in meine Wohnung.
    Es wurde Zeit, dass ich einen Internet-Anschluss bekam und somit online ging. Da hätte ich mir dann ein Ticket bestellen können. Wenn diese neue Technologie gebraucht wurde, war ich bisher immer nach nebenan zu Suko und Shao gegangen.
    Das ließ ich an diesem Abend bleiben und griff zum guten alten Telefon. Damit klappte die Bestellung auch.
    ***
    Maja Illig war froh, das Haus verlassen zu haben. Sie hasste es, in der Bude zu bleiben, wie sie immer sagte. Einmal in der Woche musste sie raus und sich amüsieren. In der Großstadt hätte sie um die Häuser ziehen können, hier aber blieben ihr nur die Zelte und die Dorf-Discos, in denen es oft genug heiß herging, weil sich geschäftstüchtige Veranstalter immer neue Events ausgedacht hatten.
    Vom Männerstrip über Pfänderspiele bis hin zur Miss-Busen-Wahl gab es nichts, was es nicht gab.
    Sogar mit den Profis auf der Bühne mitmischen konnten die Zuschauer und wurden dabei johlend angefeuert.
    Das war nicht so ihr Ding, aber eine Freundin von Maja hatte es schon getan. Sie war noch lange danach verdammt unruhig gewesen. Momentan befand sie sich in Urlaub auf der Baleareninsel Mallorca, und so musste Maja allein in den nächsten Ort ziehen, wo es den Rummel in einem Zelt gab.
    Sie hatte sich erst recht spät auf den Weg machen können. Ihr Vater hatte sie noch in der Küche gebraucht. Da Maja keinen anderen Job fand, arbeitete sie zähneknirschend bei ihren Eltern und wurde ziemlich mies entlohnt.
    Sie wollte das ändern. Noch in diesem Jahr. Irgendwo musste es doch einen Job geben. Berlin lag nicht weit entfernt. Da brannte die Luft. Da sie kellnern konnte, würde es keine Schwierigkeiten bereiten, einen Job zu bekommen. Bisher hatte sie nur noch nicht die Kurve gekriegt. Außerdem hatte sie ein schlechtes Gewissen ihren Eltern gegenüber.
    Es fuhr auch ein Bus. Das allerdings nur zu Weihnachten und zu Ostern, wie man im Ort immer sagte. Zu einem eigenen Auto hatte es bei Maja nicht gereicht. Zwar besaß sie einen Führerschein, aber wenn sie loszog, wollte sie auch ein Glas trinken. Da war es besser, wenn sie nicht in den Wagen ihres Vaters stieg.
    Zurück kam sie
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