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1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige
Autoren: Unbekannt
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vollführten lächerliche Hüpfer über die Grenzen unserer Atmosphäre hinaus, bis wir endlich das Konzept für ein Schiff entwickelt hatten, das mit einiger Aussicht auf Erfolg imstande war, Förderuxen zu verlassen und Nag'Han anzusteuern. Ich nehme an, daß du weißt, wie diese Expedition verlaufen ist."
    „Du bist R'Hsu von G'Desh", stellte X'Phan erschrocken fest. „Der einzige Überlebende der Katastrophe."
    „Du sagst es. Als wir dort draußen waren und Förderuxen zu einem Punkt in der Unendlichkeit wurde, bekamen viele von uns es mit der Angst zu tun. Es ist schwer, an den Sinn und die Wahrheit im Kleinen zu glauben, wenn man um sich herum nur so große Dinge wie Sonnen, Sternenhaufen und ferne Galaxien sieht. Ich habe in dieser Zeit eines begriffen: Wir Parsynnen gehören auf unseren Planeten. Wir haben dort draußen nichts zu suchen - es sei denn, wir vergessen unsere Weisheit und entwickeln einen neuen Glauben."
    „Das ist Blasphemie!" sagte X'Phan entsetzt. „Die Lehre von Uxförd ist perfekt."
    „Glaubst du wirklich? Nun - daß ich das Ganze überlebt habe, verdanke ich nicht der Lehre von Uxförd, sondern den Heels. Ein paar von ihnen müssen vor dem Start an Bord geschlüpft sein. Schlau wie sie nun einmal sind, haben sie sich lange Zeit vor uns verborgen gehalten. Als nur noch zwei von uns am Leben waren, tauchten sie plötzlich überall im Schiff auf. T'Kan wurde von einem Heel gebissen. Unglücklicherweise war er allergisch gegen das Gift. Als ich alleine war, hatte ich gar keine Zeit mehr, in die Unendlichkeit zu starren und über Uxförd nachzudenken. Ich war ständig damit beschäftigt, mir die Heels vom Leib zu halten. Dabei habe ich sie recht gut kennen gelernt. Ich fand heraus, daß sie gar nicht so übel sind. Jetzt bist du an der Reihe."
    „Ich bin sicher, daß du meine Geschichte längst kennst", erwiderte X'Phan betroffen.
    „Die Heels scheinen ganz wild darauf zu sein, in Raumschiffen mitzufliegen."
    „Ja, das ist auch mein Eindruck."
    X'Phan schwieg und sah dem Heel zu, der mit seinem Futter beschäftigt war.
    „Ich war damals dumm genug, den Sitz im Rat anzunehmen, den man mir als dem einzigen Überlebenden anbot", fuhr R'Hsu fort. „Ich bildete mir ein, aufgrund meiner Rückkehr so etwas wie ein Experte für Probleme der Raumfahrt geworden zu sein, und ich glaubte, daß man auf mich hören würde, wenn ich mich zu diesem Thema äußerte.
    Aber ich mußte sehr bald feststellen, daß das ein Irrtum war. Mein erster Vorschlag lief darauf hinaus, weitere Vorstöße in den Raum zu unterlassen, weil die Belastung für Parsynnen einfach zu groß ist. Als ich merkte, daß ich damit nicht durchkam, forderte ich, daß man dann wenigstens dafür sorgen sollte, daß genug Heels an Bord gebracht wurden, als ausgleichender Faktor sozusagen. Niemand hörte auf mich. Schließlich kam ich zu dem Schluß, daß meine Berufung in den Rat nur eine Farce war. Ich ging in die Berge, und im Lauf der Zeit begann ich Uxförd anders zu verstehen. Ich hörte auf, mir ständig einzureden, wie großartig ich doch war, nur weil ich dem Volk der Parsynnen angehörte. Ich gab meine Wohnkuppel auf und lebte in der Wildnis. Dabei stellte ich fest, daß die Heels sich mir gegenüber nicht länger aggressiv verhielten."
    R'Hsu hielt inne und wartete offenbar darauf, daß X'Phan irgend etwas zum Gespräch beisteuerte, aber X'Phan schwieg noch immer beharrlich.
    „Ich glaube, daß Uxförd ein Irrtum und gleichzeitig die Wahrheit ist", hob R'Hsu nach einiger Zeit von neuem an, während der junge Heel sich auf einem seiner Tentakel zum Schlaf zusammenringelte. „Auf jeden Fall ist es unsinnig, Uxförd als reine Theorie in die Unendlichkeit hinaustragen zu wollen. Wir sollten uns dem Kleinen auf unserem eigenen Planeten zuwenden und mit der Natur verschmelzen, anstatt uns von ihr zu distanzieren."
    Es entsprach im Prinzip dem, was auch X'Phan vor dem Rat gefordert hatte, und noch vor wenigen Stunden wäre er bereit gewesen, seine Meinung zu verteidigen. Jetzt war er sich seiner Sache nicht mehr so sicher."
    Er sah R'Hsu an, der mager und schmutzig in der Sitzmulde kauerte.
    War das die Alternative zu K'Wers vermessenen Plänen? Die Rückkehr zum Kleinen, die Beschränkung auf Förderuxen, die Verschmelzung mit der Natur? Wo blieb da der Stolz der Parsynnen auf die großen Erkenntnisse und Errungenschaften?
    Hatten sie sich zu solcher Größe entwickelt, um auf der Höhe ihres Lebens auf den primitiven Stand
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