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1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige
Autoren: Unbekannt
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bekannten Lebensformen waren weit weniger ideal geformt. Abgesehen von einigen Vorformen parsynnischen Lebens, die noch nicht so perfekt waren, aber zumindest schon die entsprechenden Ansätze zeigten, waren sie sogar so unmöglich angelegt, daß man sich fragen mußte, wie sie überhaupt überleben konnten. Natürlich schafften sie es - zum Beispiel, indem sie eine so ungeheure Fruchtbarkeit an den Tag legten, wie man sie jederzeit an den Heels beobachten konnte.
    Sie mußten so fruchtbar sein, um ihre Sterblichkeitsrate auszugleichen. Um zu überleben, mußten sie ständig kämpfen und sich vermehren, und dabei fanden sie selbstverständlich herzlich wenig Zeit, sich Gedanken über den Sinn der Welt zu machen. Wie hätten sie auf diese Weise Gelegenheit erhalten sollen, Intelligenz zu entwickeln?
    Die Parsynnen hatten bereits eine ganze Reihe von Raumschiffen ausgesandt und Dutzende von Sonnensystemen der Galaxis Ux-Förd-II untersucht. Auf einigen Planeten hatten sie Wesen entdeckt, die sich den Anschein gaben, intelligent zu sein. Niemals war es gelungen, diese Wesen zur Lehre der Parsynnen zu bekehren. War das verwunderlich, wenn man bedachte, daß diese Wesen schon aufgrund ihrer Körperform wohl kaum imstande waren, parsynnische Ideen nachzuvollziehen?
    Die Ratsglocke begann zu läuten. X'Phan vergaß sein Spiegelbild und beeilte sich, ins Innere der Kuppel zu kommen.
    Er kam fast zu spät, und das verdroß ihn. K'Wer stand bereits auf dem Platz des Redners und war schon fast am Ende seines Vertrags angelangt. Zum Glück kannte X'Phan die Argumente K'Wers in- und auswendig. Es würde ihm also trotzdem möglich sein, seine eigenen Einwände vorzutragen.
    X'Phan hatte sich diesen Konflikt nicht gewünscht. Im Gegenteil: Er wäre dieser Auseinandersetzung mit seinem Nestbruder gerne aus dem Wege gegangen. Er mochte K'Wer. Aber X'Phan war ein zu guter Parsynne, als daß er die Interessen seines Volkes um persönlicher und privater Gefühle willen hätte vergessen können.
    K'Wer beendete seine Ansprache, und X'Phan erhob sich auf einen Teil seiner Tentakeln. Er beeilte sich, zum Platz des Redners zu kommen, denn eigentlich rechnete er fest damit, dort bereits auf ganze Heerscharen von Parsynnen zu treffen, die gleich ihm Protest anzumelden wünschten.
    Aber zu seinem Erstaunen traf er als erster ein, und von hier unten betrachtet, waren die Gänge und Rampen zwischen den Sitzmulden leer.
    „Nun", sagte sich XPhan in Gedanken, „sie wissen selbstverständlich, daß sie sich auf mich verlassen können. Sehr höflich und rücksichtsvoll, daß sie mich zuerst reden lassen!"
    Stolz und gelassen zugleich trat er hinaus auf den Platz 4es Redners und begann, K'Wers Argumente systematisch zu zerfetzen.
    Die Sachlage war einfach und leicht überschaubar: Die Parsynnen, als altes, weises, vollkommenes Volk, das sie nun einmal waren, hatten - wie war es anders zu erwarten - die absolut beste und vernünftigste Theologie entwickelt. Sie hatten den Sinn des Universums erkannt. Es stand außer Frage, daß dies eine sehr bedeutsame Erkenntnis war, und viele Parsynnen waren fest davon überzeugt, daß es ein Segen für das gesamte Universum war, wenn sie ihre Lehre verbreiteten und sie auch anderen Völkern zugänglich machten. Dieses Sendungsbewußtsein hatte die Parsynnen dazu gebracht, sich mit der Problematik des Raumflugs zu beschäftigen. Selbstverständlich hatten sie alle damit verbundenen Probleme binnen kürzester Zeit gelöst - und dann mußten sie feststellen, daß die anderen Völker keineswegs auf die Parsynnen und ihre Lehre gewartet hatten. Diese dummen Kreaturen merkten gar nicht, welch wertvolle Juwelen des Wissens die Parsynnen ihnen anboten.
    Nicht nur X'Phan, sondern auch viele andere, die an derartigen Flügen teilgenommen hatten, kamen daraufhin zu dem Schluß, daß es für die Parsynnen besser und befriedigender war, auf ihrem Planeten zu bleiben und sich tiefer in die Geheimnisse des Universums zu versenken. Welchen Sinn hatte es, da draußen herumzurasen, wenn man doch nichts damit erreichen konnte?
    Und ausgerechnet in dieser Situation brachte K'Wer den Vorschlag ein, größere Schiffe zu bauen - ja, Riesenschiffe sollten es sein. Und diese Schiffe sollten nicht etwa nur in der Galaxis Ux-Förd-II herumkreuzen, sondern diese verlassen und weit in das Universum hinausfliegen, um überall die Lehre von Uxförd zu verkünden.
    Uxförd war das Schlüsselwort für die großartigen Erkenntnisse, die die
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